Deutsche Alzheimer Gesellschaft zur Bundestagswahl: Wir können es uns nicht länger leisten über Demenz nur zu reden!
„Demenzerkrankungen sind nicht nur eine gesundheitliche, sondern eine tiefgreifende gesellschaftliche Herausforderung. Die Zahl der Betroffenen wächst rasant, und trotzdem wird ihre Unterstützung oft nicht ausreichend politisch priorisiert. Wir können es uns nicht länger leisten, nur zu reden – jetzt müssen die dringend notwendigen Taten folgen“, erklärt Swen Staack, 1. Vorsitzender der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.Dringend notwendig ist eine flächendeckende und qualifizierte Versorgung. Die Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz wird größtenteils von Angehörigen übernommen, jedoch fehlen in vielen Teilen Deutschlands professionelle Unterstützungsangebote. Hinzu kommt, dass die Kosten für die professionelle Pflege oft zu einer enormen finanziellen Belastung für Betroffene und deren Familien werden. Die politisch Verantwortlichen müssen sicherstellen, dass Pflege nicht weiter ein Armutsrisiko ist, und eine gerechte Finanzierung der Pflege auf den Weg bringen.
Zusätzlich erleben viele Menschen mit Demenz eine dramatische soziale, kulturelle und berufliche Exklusion. Das Fehlen geeigneter Maßnahmen und Strukturen erschwert es ihnen oft, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. „Es ist skandalös, dass Menschen mit Demenz in vielen Bereichen des Lebens weiterhin ausgeschlossen werden. Es muss sichergestellt werden, dass alle Betroffenen, unabhängig vom Alter, umfassenden Zugang zu Teilhabeleistungen erhalten“, so Staack weiter.
Neben einer Verbesserung der medizinischen Versorgung der Erkrankten ist darüber hinaus die verstärkte Förderung von Präventionsmaßnahmen und Forschung dringend notwendig, um der wachsenden Zahl von Demenzerkrankungen effektiv entgegenzuwirken. Die Nationale Demenzstrategie, die bereits wichtige Impulse gesetzt hat, muss langfristig fortgeführt und finanziell stärker unterstützt werden, um die Unterstützung und Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft fordert die neue Bundesregierung auf, endlich konsequente Maßnahmen zu ergreifen, um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen signifikant zu verbessern. Eine demenzsensible Gesellschaft darf kein abstraktes Ziel bleiben – sie muss Realität werden. Dafür müssen jetzt die richtigen politischen Weichenstellungen vorgenommen werden.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ist als Interessenvertreterin von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen im Lobbyregister des Deutschen Bundestags eingetragen und hat sich dem dafür geltenden Verhaltenskodex verpflichtet.
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