Erste hochschulweite Promotionsfeier an der Hochschule Osnabrück
Im Beisein von rund 120 Gästen, darunter betreuende Professor*innen sowie Familienangehörige, wurden im Coppenrath Innovation Centre 30 Promovierte für den erfolgreichen Abschluss ihrer Promotion geehrt. Neben der Würdigung dieser bedeutenden wissenschaftlichen Leistung bot die Veranstaltung Gelegenheit, den Betreuer*innen und Unterstützer*innen des Promotionsprozesses zu danken. Zugleich wurde ein Blick in die Zukunft geworfen und den Absolvent*innen berufliche Perspektiven aufgezeigt.
Feierliche Ehrung der Absolvent*innen
Herzstück der Veranstaltung war die Urkundenübergabe an die Promovierten. Prof. Dr. Bernd Lehmann, Vizepräsident Forschung, Transfer und wissenschaftliche Qualifizierung, verlas die Namen der Absolvent*innen und nutzte die Gelegenheit zudem, um allen Wegbegleiter*innen für die Unterstützung zu danken: „Promovieren ist eine Gemeinschaftsleistung von mehreren, die dazu beigetragen haben.“
Die Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur ehrte neun Absolvent*innen: Dr. Angelika Dauermann, Dr. Jan-Helge Deitmers, Dr. Kilian Fenske, Dr. Christian Frerichs, Dr. Ruth Kleine-Kalmer, Dr. Michael Lütke-Dörhoff, Dr. Dietrich Nunnenkamp, Dr. Finn Petersen und Dr. Tim-Pascal Schlie.
An der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik nahmen fünf Promovierte ihre Urkunde entgegen: Dr. Eva Berghaus, Dr. Julian Dreyer, Dr. Philipp Land, Prof. Dr. Christian Meltebrink und Dr. Frank Nordemann.
Die Fakultät Management, Kultur und Technik überreicht sechs Urkunden zur erfolgreichen Promotion an: Prof. Dr. Britta Blotenberg, Dr. Jessica Höhn, Dr. Linda Knifka, Dr. Kristian Leš, Dr. Stefan Schomaker und Dr. Özlem Teckert.
Die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften beglückwünscht zehn Absolvent*innen: Dr. Jordana Barbosa da Silva, Dr. Nicole Egbert, Dr. Moritz Esdar, Dr. Jens Hüsers, Dr. Carmen Isensee, Dr. Katharina Kaune, Dr. Jan Kodes, Dr. Ester Moreira de Castro Carletti, Dr. Laura Naumann und Dr. Kai Petersen.
„Promotionsrecht an Hochschulen: zu Recht!“
„Wer hätte vor 30 Jahren geglaubt, dass wir heute eine Promotionsfeier an der Hochschule Osnabrück ausrichten? Niemand!“, betonte Hochschulpräsident Prof. Dr. Alexander Schmehmann in seiner Eröffnungsrede. Er brachte zum Ausdruck, wie sich Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) und speziell die Hochschule Osnabrück weiterentwickelt haben und welche Bedeutung HAWs mittlerweile in der Wissenschaftslandschaft aufgrund ihres breiten Fächerspektrums einnehmen. So unterstrich er die Notwendigkeit eines Promotionsrechts für HAWs in Niedersachsen: „Wer sollen die Professor*innen von morgen werden, wenn in den Fächern niemand promoviert?“
Auch Prof. Dr. Ursula Hübner griff in ihrem Beitrag das Thema auf und verdeutlichte die Relevanz des Zusammenspiels von Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung und mündete diese in ihrer Kernaussage „Promotionsrecht an Hochschulen: zu Recht!“.
Bislang verfügen HAWs in Niedersachsen noch nicht über ein eigenständiges Promotionsrecht. Die bisherigen Absolvent*innen der Hochschule Osnabrück haben ihre Promotionen in Zusammenarbeit mit promotionsberechtigten Universitäten abgeschlossen. Einige Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen, Bremen und Hamburg, haben bereits die rechtlichen Grundlagen des eigenständigen Promotionsrechts für HAWs geschaffen. In Niedersachsen ist die Einführung in diesem Jahr geplant.
Abwechslungsreiches Programm und gute Stimmung
Aufgelockert wurde das Programm durch einen Science Slam der Doktorandin Frauke Niemeyer und Musikbeiträge von Ronja Maltzahn, einer Absolventin des Instituts für Musik.
Ein besonderes Highlight der Feier war die Ausstellung persönlicher Exponate mancher Absolvent*innen. Der Moderator Benjamin Häring ging während der Veranstaltung auf die Exponate ein und befragte die Promovierten zu deren Bedeutung. Unter den Exponaten befand sich beispielsweise ein mit Spinat bepflanzter Schuh – eine Kombination aus Forschungsgegenstand und Sportschuhen als Symbol, sich während der Schreibphase eine Auszeit zu gönnen. Insgesamt verdeutlichten einige Exponate, wie beispielsweise ein Urlaubsfoto, eine Badehose oder ein Backbuch, wie essenziell ein Ausgleich für die mentale Gesundheit während der Promotion ist.
Der Absolvent Dr. Jan Kodes präsentierte ein Plakat mit der Aufschrift „10 Years“, um auf die Länge seiner Promotionszeit aufmerksam zu machen: Er promovierte nebenberuflich und resümierte: „Ich habe gelernt, dass Durchhaltevermögen das Wichtigste ist – und genau das möchte ich angehenden und aktuellen Promovierenden mit auf den Weg geben.“ Für ihn war die Einladung zur Promotionsfeier eine besondere Anerkennung.
Wie wichtig es ist, unterschiedliche Wege zur Promotion anzuerkennen, brachte auch Prof. Dr. Susanne Düchting in ihrem Grußwort zum Ausdruck. Als Vizepräsidentin für Chancengerechtigkeit und Nachhaltigkeit wies sie daraufhin, dass Diversitätsdimensionen, wie beispielsweise Erstakademiker*innenschaft oder Sorgeverantwortung, Hürden darstellen können, die eine Promotion strukturell erschweren – insbesondere, wenn mehrere von ihnen zusammenwirken. Sie betonte: „Unser Ziel als HAW ist es, Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten die Chance auf akademische Bildung zu geben und Karrierewege zur ermöglichen.“
Karriereförderung an der Hochschule Osnabrück
Organisiert wurde die Veranstaltung durch das CarLa-Projekt (kurz für Career Lab) und das Promotionskolleg mit finanzieller Unterstützung durch die Fördergesellschaft der Hochschule Osnabrück. Mit Projekten wie CarLa, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, unterstützt die Hochschule Wissenschaftler*innen auf ihrem Weg in eine akademische Laufbahn.
Die Leiterin des CarLa-Projekts, Maja Laumann, hielt ein Grußwort, in dem sie die vielfältigen Karrieremöglichkeiten für Promovierte aufzeigte. Sie betonte, dass die Karriere an der Hochschule Osnabrück oder an einer anderen HAW nicht zwingend nach der Promotion enden müsse, sondern dass eine HAW-Professur eine attraktive Perspektive darstelle. Auch für Promovierte, die den Weg in die freie Wirtschaft wählen, bestehe weiterhin die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück, beispielsweise durch Lehraufträge, Praxisprojekte oder andere Kooperationsmöglichkeiten.
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