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Lüften, Lüften, Lüften!
- Bei Schimmelbefall in der Wohnung sofort handeln
- Experten raten: Dem Schaden auf den Grund gehen
- Stoßlüften beugt dem Schimmel vor
Die Bausachverständigen von DEKRA empfehlen, Wohnräume regelmäßig einem Schimmelcheck zu unterziehen. „Schieben Sie die Sanierung befallener Stellen nicht auf die lange Bank. Sonst laufen Sie Gefahr, dass sich die gesundheitsschädlichen Sporen unkontrolliert ausbreiten und zu gesundheitlichen Belastungen führen“, warnen die Experten.
Schimmelpilz in Wohnräumen ist nicht bloß unansehnlich, er bringt auch die menschliche Gesundheit in Gefahr. Häufig lösen die Sporen Reizungen von Haut und Augen oder Husten aus; bei längerer Belastung können auch Asthma und chronische Atemwegserkrankungen auftreten oder sich verschlechtern.
Schimmel: Gefahr für die Vulnerablen
Besonders achtgeben müssen Asthmatiker und ältere Personen mit geschwächtem Immunsystem. Untersuchungen zufolge erkranken Kinder und Jugendliche bei regelmäßigem Kontakt mit den Sporen deutlich häufiger an Asthma als der Durchschnitt. Selbst bei Haustieren können allergische Reaktionen auftreten.
Hauptproblem: Dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit
„Schimmelsporen gehören eigentlich zu unserer Umgebung überall ganz normal dazu. Zum Problem werden sie erst dann, wenn wir ihnen zu günstige Bedingungen bieten und sie sich im größeren Maßstab vermehren“, sagt Andreas Kraus, Bausachverständiger bei DEKRA. „Der ausschlaggebende Faktor ist dauerhaft hoher Luftfeuchtigkeit.“
Duschen, Waschen, Kochen, Wäsche trocknen, aber auch Zimmerpflanzen oder Aquarien – all dies kann die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen stark erhöhen. Immer wieder führen auch Lecks oder bauliche Mängel zum Eindringen von Feuchtigkeit, wie zum Beispiel eine defekte Außenverkleidung, ein Rohrbruch, ein undichtes Dach oder eine Wärmebrücke, die zur Abkühlung der Oberfläche und so zu mehr Feuchtigkeit führt.
Bei größeren Schäden müssen Profis ran
Sind in der Wohnung gelbliche oder schwarze Flecken zu erkennen oder macht sich ein muffiger Geruch breit, ist rasches Handeln angesagt. Ein geringfügiger, oberflächlicher Befall lässt sich oft noch mit gängigen „Schimmel-Stoppern“ aus dem Drogerie- oder Baumarkt bekämpfen. Aber es müssen Profis ran, wenn sich die Ursache nicht identifizieren lässt oder der Pilz bereits größere Flächen befallen hat, empfiehlt DEKRA. Der Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes stuft eine befallene Fläche von mehr als einem halben Quadratmeter als starken Schimmelbefall ein.
„Wer den Schaden nur überstreicht, ohne die Ursache zu beseitigen, vertagt das Problem meist nur“, warnt der DEKRA Bausachverständige Kraus. Fachleute identifizieren die Ursache, sorgen für deren Beseitigung und halten das für die Sanierung erforderliche Equipment vor, wie etwa Trocknungsgeräte. Überdies ist bei diesen Arbeiten Vorsicht geboten: Bei einer Sanierung werden in der Regel gesundheitsschädliche Schimmelsporen in größerem Umfang freigesetzt. Atemschutz, Schutzbrille und Handschuhe sind ein Muss.
Vorbeugen ist besser als sanieren
Vorbeugen ist besser als sanieren! Also sollte man in der Wohnung erst gar keine Schimmelnester entstehen lassen. In einem Drei-Personen-Haushalt gehen jeden Tag rund sechs bis zwölf Liter Feuchtigkeit an die Raumluft über. „Daher ist es wichtig, die Feuchtigkeit aus der Raumluft regelmäßig abzuführen“, sagt der DEKRA Sachverständige. Am effektivsten gelingt dies durch mehrmaliges Stoßlüften täglich, jeweils einige Minuten lang und, wenn möglich, mit Durchzug.
Außerdem sollte man die Raumluft nicht unnötig mit Wasserdampf belasten. Daher gilt: Größere Feuchtigkeitsmengen, die beim Duschen, Kochen oder Waschen entstehen, nicht in die Wohnung, sondern direkt nach außen ableiten. Weiter wichtig: In der Wohnung soll man die Türen zu ungeheizten Räumen geschlossen halten und mit Möbeln und Vorhängen zehn Zentimeter Abstand zu kalten Außenwänden halten. Sinnvoll ist auch, in Wohnräumen die relative Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer zu kontrollieren. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht über 65 Prozent liegen.
Seit 100 Jahren steht DEKRA für Sicherheit. 1925 mit dem ursprünglichen Ziel gegründet, die Verkehrssicherheit durch Fahrzeugprüfungen zu gewährleisten, hat sich DEKRA zur weltweit größten unabhängigen nicht börsennotierten Sachverständigenorganisation im Bereich Prüfung, Inspektion und Zertifizierung entwickelt. Heute begleitet das Unternehmen als globaler Partner seine Kunden mit umfassenden Dienstleistungen und Lösungen, um Sicherheit und Nachhaltigkeit weiter voranzutreiben – ganz im Sinne des DEKRA Jubiläumsmottos "Securing the Future". Im Jahr 2024 hat DEKRA voraussichtlich einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro erzielt. Rund 48.000 Mitarbeitende sind in etwa 60 Ländern auf fünf Kontinenten mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen im Einsatz. DEKRA gehört mit dem Platinum-Rating von EcoVadis zu den Top-1-Prozent der nachhaltigsten Unternehmen weltweit.
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