
Klaus sehnt sich am Bosporus nach schwäbischer Hausmannskost
Zum Inhalt
Klaus (Gabriel Kemmether) lässt Frau, Kinder und seinen geliebten Fußballverein in Deutschland zurück und kommt in die Türkei, ein Land, dessen Sprache ihm fremd ist. Die Hoffnung auf ein besseres Leben ist groß, aber auch die Herausforderungen, die mit den einfachsten Dingen wie Einkaufen verbunden sind. Ohne die Hilfe des Dolmetschers İsmet (Pablo Guaneme Pinilla), der ihn auch in die türkischen Gepflogenheiten einweist, wäre er völlig aufgeschmissen. Ein Lichtblick zwischen Fließbandarbeit und Heimweh ist seine Nachbarin Ela (Begüm Tüzemen), die ihn versucht aufzumuntern. Bevor endlich der Familiennachzug gestattet wird, schickt ihm seine Frau Luise (Juliane Schwabe) regelmäßig Pakete mit typisch schwäbischer Hausmannskost.
So nach und nach werden die Schwierigkeiten überwunden, die Familie lebt sich in Istanbul ein und wird in der pulsierenden Stadt heimisch. Dennoch bleibt ein Zwiespalt: Klaus baut weiter am Haus in seiner alten Heimatstadt Heilbronn, für das er in Istanbul spart, obwohl er nicht mehr ernsthaft vorhat, mit seiner Familie nach Deutschland zurückzukehren. Zwischen Werkbank, Basar, dem bunten Nachtleben und Teehäusern (in denen es nirgendwo handgebrühten Filterkaffee gibt!!!) erleben wir in deutschen Spielszenen den Auswandereralltag, während auf Türkisch die Sehnsucht nach Glück, Liebe und Heimat besungen wird.
Königin des türkischen Pop
Im Zentrum stehen die Lieder von Sezen Aksu, der Königin des türkischen Pop, deren Musik drei Generationen der türkischen Gesellschaft weltweit verbindet. Sezen Aksu ist eine in ihrer türkischen Heimat und darüber hinaus populäre Sängerin und Liedermacherin, die über 500 Songs geschrieben und über 20 Millionen Alben verkauft hat. Ihre Lieder, die sich zwischen Melancholie und Lebensfreude bewegen, werden vom vierköpfigen Ensemble gesungen, unterstützt von der Band Olivinn.
Raffinierter Perspektivwechsel wurde zum Sensationserfolg
2015 wurde dieser Liederabend für das Theater Bremen entwickelt und zum Sensationserfolg. Bis heute läuft »Istanbul« in Bremen. Das Autoren- und Inszenierungsteam konnte reichlich aus eigenen familiären Erfahrungen und Fragen zum Thema Heimat und Ankommen schöpfen. Seither haben viele Theater dieses amüsante Gedankenspiel auf die Bühne gebracht. Durch die raffinierte Vertauschung der deutsch-türkischen Perspektive werden nicht nur die Lebenssituationen von Einwanderern – in welchem Land auch immer – mal nachdenklich, mal humorvoll gespiegelt, sondern es wird auch ein neuer Blick, ein Blick des Anderen auf das Eigene, möglich. Wie wäre es uns ergangen, wenn wir mangels beruflicher Perspektiven in ein Land aufbrechen müssten, dessen Sprache und Kultur uns fremd ist?
Premiere am 10. April 2025, 20 Uhr, Komödienhaus des Theaters Heilbronn
Istanbul
Ein musikalischer Abend von Selen Kara, Torsten Kindermann und Akın Emanuel Şipal
mit Songs von Sezen Aksu
Regie: Nurkan Erpulat
Musikalische Leitung: Sinem Altan
Bühne: Nurkan Erpulat/Karin von Kries
Kostüme: Marco Michelle
Licht: Harald Emrich
Dramaturgie: Sophie Püschel
Mit:
Gabriel Kemmether: Klaus
Juliane Schwabe: Luise
Pablo Guaneme Pinilla: İsmet
Begüm Tüzemen: Ela
Band Olivinn
mit Sinem Altan, Özgür Ersoy, Axel Meier, Begüm Tüzemen
Theater Heilbronn
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74072 Heilbronn
Telefon: +49 (7131) 5634-03
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