Kunst & Kultur

Die Harmonielehre Akt 1 – Akt 5

 

Uraufführung: Freitag, 09. Dezember 2022, 19:30 Uhr

Kronprinzenpalais Unter den Linden, Berlin-Mitte

Kurz vor dem Jahresende 2022 startet die Berliner Opernkompanie Novoflot die Feierlichkeiten für ein Jubiläum der besonderen Art: 70 Jahre nach seinem Tod werden die Rechte am Werk von Arnold Schönberg frei. Was das bedeutet? Nun gehört es uns allen!

Ein wunderbarer Anlass, gleich mehrere Dinge auf einmal zu tun. Erstens: Schönberg den roten Teppich auszurollen für ein rauschendes Jubiläumsfest im Berliner Kronprinzenpalais; übrigens überhaupt das erste Mal, dass an diesem Ort Theater stattfindet.

Zweitens: die Werke des Wiener Komponisten vom Stäbchenparkett aufs Glatteis zu verschieben, für ein paar grandiose doppelte Rittberger im gespiegelten Krebskanon.

Und drittens: anlässlich der nunmehr herrschenden Rechtefreiheit von „Verklärte Nacht“, „Pierrot lunaire“ & Co. nach dem Wesen der Rechtefreiheit zu fragen und damit nach Glanz und Elend des geistigen Eigentums.

Zuviel des Guten? Vielleicht! Aber die Zahl solcher Vorhaben hätte den Wiener Tonsystematiker und Autor der „Harmonielehre“ nicht einmal mit der Wimper zucken lassen. Zu stark war seine Sehnsucht, alle zukünftige Musik mit Luft von anderen Planeten zu fluten.

Genau dies gilt nun auch für die Künstler*innen von Novoflot, die dort, wo das kulturelle Erbe fast überall noch ordentlich im Rahmen hängt (Unter den Linden!), einige allzu vertraute Zwölftonreihen neu sortieren und unverzüglich uraufführen! Im schönsten Clash von Jakobsleitern, hängenden Gärten und Herzgewächsen suchen sie nach mutmachenden und glücksverheißenden Möglichkeiten der Kunstproduktion in Zeiten heftiger Disharmonie.

Ob sie fündig werden? Das steht in den Sternen. Man kann ihnen nur eines wünschen: „Die glückliche Hand“!

Die Harmonielehre 1 – Akt 5 (Von Novoflot und Arnold Schönberg) ist als fortlaufendes Projekt angelegt und wird in mehreren Teilen in Koproduktion mit der Kölner Philharmonie, der Akademie der Künste und weiteren Partnern entwickelt. Nach der Bespielung des Kronprinzenpalais im Dezember 2022 und der Aufführung von Akt 1-5 in der Kölner Philharmonie vertont Novoflot gemeinsam mit 12 Komponist*innen den dritten unvollendeten Akt der Oper „Moses und Aron“. Danach erfolgen weitere Uraufführungen, u.a. mit Michael Wertmüller, der sich dem Werk „Der Überlebende aus Warschau“ widmet.

Die Harmonielehre Akt 1 – Akt 5 (Von Novoflot und Arnold Schönberg)

Mit: Magne-Håvard Brekke (Schauspiel), Rosemary Hardy (Gesang), Ichi Go (Tanz, Gesang), Altea Garrido (Tanz, Choreografie), Thomas Stache (Tanz, Choreografie) Antonis Anissegos (Klavier), Jacopo Salvatori (Klavier) Conny Bauer (Posaune), Nils Wogram (Posaune), Dag Magnus Harvesen (Schlagzeug)

Ensemble Dissonart: Jannis Anissegos (Flöte), Alexandros Stavridis (Klarinette), Lenio Liatsou (Klavier), Theodoros Patsalidis (Violine), David Bogorad (Violine), Chara Seira (Viola), Vassilis Saitis (Cello)

Danish National Youth Ensemble DUEN

Tanzsportverein Blau-Weiss Berlin e.V.

Regie und Konzept Sven Holm Musikalische Leitung Vicente Larrañaga Bühne und Kostüme Nina von Mechow Dramaturgie und Konzept Malte Ubenauf Company Management und Produktion Dörte Wolter Produktion Sophie Beck Tour Management Tina Agency Kommunikation k3 berlin

Eine Produktion von Novoflot. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin.

Über Novoflot und die Oper an sich

Die Oper ist ein Gesamtkunstwerk, deren einzelne Bausteine für sich genommen jeweils Kunstgeschichte schreiben. Und sie ist ein Missverständnis. Denn vieles von dem, was die Oper heute auszeichnet, widerspricht den eigentlichen Zielen ihrer Erfinder: eine Wiederbelebung der antiken Ideale. So wollte es die Florentiner Camerata Ende des 16. Jahrhunderts. Die Bourgeoisie Europas jedoch fand ein ganz eigenes Gefallen an dem neu geschaffenen Genre und deutete das einzigartige Potential der Gattung zu Ungunsten seiner Bauteile um: Erkenntnisgewinn bei Liebe, Mord und Totschlag wurde dem unbedingten Willen zur Repräsentation geopfert.

Novoflot versteht sich als Gegenpol dieser Entwicklung. Oder besser gesagt: als Gegenbewegung. Seit 2002 untersuchen die Künstler:innen des frei produzierenden Ensembles, 2014 mit dem Tabori Preis ausgezeichnet, die verdeckten Dimensionen der Gattung Oper und setzten das Mosaik der Einzelteile immer wieder neu zusammen. Herausgekommen sind an die 50 Opernereignisse abseits der scheinbar manifesten Präsentationsform, aufgeführt auf Volksbühnen, Trabrennbahnen, Brachflächen, in Radialsystemen, mobilen Opernhausarchitekturen, versunkenen Kirchen und ehemaligen Fitness-Studios am Berliner Alexanderplatz. Konflikte jeglicher Art waren und sind bei diesen Unternehmungen vorprogrammiert. Laut Duden jedoch bilden sie die Voraussetzung für das Drama.

(Malte Ubenauf und Dörte Wolter aus dem Vorwort des Jubiläumsbandes »Die 15. Spielzeit« – erschienen 2018 bei Theater der Zeit)

www.novoflot.de

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