Energie- / Umwelttechnik

Bottom-Up-Studie zeigt: Für die Wärmewende wird die gesamte technische Breite der Lösungen benötigt

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) sowie das Fraunhofer-Institut Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) haben im Auftrag des Nationalen Wasserstoffrats (NWR) der Bundesregierung untersucht, welche Möglichkeiten Kommunen für eine effiziente Dekarbonisierung des Wärmemarktes bis 2045 haben. Die Ergebnisse der Bottom-Up-Studie zur Dekarbonisierung des Wärmesektors wurden heute vorgelegt.

Der BDH begrüßt die Studie mit ihrem innovativen Ansatz ausdrücklich. Erstmals wurden Dekarbonisierungspfade für einzelne Versorgungsgebiete auf Basis lokaler Gegebenheiten und Voraussetzungen untersucht. Anders als in bekannten Systemstudien mit Top-Down-Ansatz werden hier vier Städte und Gemeinden unterschiedlicher Größenklassen, Siedlungs- und Wirtschaftsstrukturen auf ihre Optionen für eine effiziente Dekarbonisierung hin untersucht. „Die zentralen Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass es eine „One-Size-Fits-All“-Lösung im Wärmesektor nicht gibt. Vielmehr bedarf es des gesamten technischen Lösungsraums, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Parallel dazu muss der Ausbau der erneuerbaren und CO2-freien Energieträger im Wärmemarkt vorangetrieben werden“, betont BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.

Wasserstoff fester Bestandteil der Wärmewende

Die Studie verdeutlicht, dass für die Umsetzung der Wärmewende, die lokalen Gegebenheiten bestmöglich berücksichtigt und alle Technologieoptionen einbezogen werden müssen. Hierzu zählen Wärmepumpen, Hybride-Systeme, holzbasierte Systeme, KWK-Anlagen und Brennstoffzellenheizungen, Solarthermie sowie Heizsysteme auf Basis von grünen Gasen wie Wasserstoff und Green Fuels in Kombination mit einem modernen Wärmeverteilsystem. Erweitert wird das Portfolio um digitale Lösungen bis hin zur Wohnungslüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung.  

Weiteres zentrales Ergebnis: Wasserstoff wird fester Bestandteil der Wärmewende sein. Der Aus- und Aufbau integrierter Versorgungsinfrastrukturen für Wasserstoff ist für die Umsetzung der lokalen Wärmewende ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Hier kann gerade der Wärmesektor für den Wasserstoffhochlauf der ca. 1,6 Millionen gewerblichen und industriellen Verbraucher in den Gasverteilnetzen ein Partner sein. Die Infrastruktur zum Transport des Wasserstoffs ist bereits in vielen Fällen vorhanden. „Die Hersteller bieten bereits heute Systeme an, die zu einem hohen Anteil mit Wasserstoff betrieben werden können. Spätestens ab 2025 werden Systeme angeboten werden, die zu 100 Prozent H2-Ready sind“, so Staudt. 

Die Studie steht hier zum Download bereit: https://www.wasserstoffrat.de/veroeffentlichungen/studien

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