Innovationen in der Pflege
Andreas Thiel, Geschäftsführer der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH, und der Gastgeber und Vizepräsident der Hochschule Augsburg Prof. Dr. László Kovács begrüßten die Teilnehmer. Anschließend gab Andreas Ellmaier, leitender Ministerialrat aus dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, einen ersten Input zur Bedeutung der Gesundheits- und Pflegewirtschaft in Bayern und der Region und schilderte den Ursprung von CARE REGIO: „Als StMGP-Initiative CARE REGIO gestartet, wollen wir nachhaltige Konzepte für eine digital unterstützte Pflege erarbeiten: Pflegekräfte und pflegende Angehörige sollen spürbar entlastet, sowie Pflegebedürftige in ihrer Selbständigkeit kräftig unterstützt werden. Ziel ist es, diesen Thinktank in Bayerisch Schwaben zu nutzen, um CARE REGIO zu dem deutschen Spitzencluster für eine moderne Pflege von morgen zu entwickeln“, so Andreas Ellmaier.
CARE REGIO – Forschung zur technischen Unterstützung in der Pflege
Das Projekt CARE REGIO hat es sich zum Ziel gesetzt, durch den Einsatz von technisch-digitalen Systemen Pflegekräfte, pflegende Angehörige und Pflegebedürftige zu unterstützen. Beim A³ Wirtschaftsdialog in Augsburg wurden vier der fünf Teilprojekte vorgestellt.
Dominik Fuchs von der Hochschule Kempten präsentierte die Forschungen zur Akzeptanz technischer Hilfsmittel zur Sturzprävention in der häuslichen Umgebung.
Am Uniklinikum Augsburg entsteht im Rahmen eines nächsten Teilprojekts gerade ein PflegeWiki, welches von Lisa Daufratshofer vorgestellt wurde. Das digitale Nachschlagewerk soll für Pflegende im beruflichen wie privaten Bereich redaktionell geprüfte, verlässliche Informationen bereithalten.
Dass die Digitalisierung im Gesundheits- und Pflegebereich oft vor besonderen Hürden steht, verdeutlichte die Projektvorstellung des digitalen Pflegeüberleitungsberichts (DigiPÜB). Elisabeth Mess von der Hochschule Augsburg schilderte die Herausforderungen der Anbindung an die Telematik-Infrastruktur (TI), der zentralen Plattform für Gesundheitsanwendungen in Deutschland.
Die Entwicklung einer dezentralen Datenbank, welche die Pflegeforschung unterstützen soll, wurde von Steffen Netzband aus dem Team an der Universität Augsburg vorgestellt.
Gesundheitsdaten, Roboter und Kompressionstherapie
Die Digitalisierung in Gesundheitsbereich ist Grundlage verschiedener Forschungsprogramme und Projektteams. Bruno Ristok ist mit seinem Unternehmen C&S Computer und Software GmbH Partner im bundesweiten Projekt TEAM-X. Er stellte einen alternativen Entwurf zu Umgang, Speicherung und Austausch von Gesundheitsdaten vor.
Mehr Bezug zum Pflegealltag besaßen die letzten beiden Vorträge. Nadine Reißner von KUKA schilderte die Entwicklung von „PeTRA“, einem autonomen Transportsystem für Patienten in Kliniken und Heimen. Mit dieser Idee können die Pflegekräfte entlastet werden und der Patiententransport, z. B. in einen anderen Klinikbereich, wird von einem Roboter übernommen.
Petra Jakob vom Unternehmen Julius Zorn stellte Innovationen vor, die bereits ganz regulär im Einsatz sind. Durch neue Strickverfahren und Klettverschluss-Techniken können Bandagen und Strümpfe in der Kompressionstherapie heute so hergestellt werden, dass Sie deutlich leichter und in vielen Fällen auch eigenständig vom Patienten angezogen werden können.
Themen rund um professionelle Pflege, Digitalisierung und Fachkräfte werden auch Gegenstand des ersten GEZIAL+ Pflege- & Gesundheitskongress in Augsburg am 10. Februar 2023 im Rahmen der GEZIAL, der Karrieremesse für Gesundheit und Soziales, sein.
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