Den Bekenntnissen zur deutsch-afrikanischen Wirtschaftspartnerschaft müssen Taten folgen
„Widersprüchlich ist es, wenn die Bundesregierung einerseits die Diversifizierung in neue Märkte fordert, aber gleichzeitig in Brüssel für noch mehr Bürokratie und Risiken für international aufgestellte Unternehmen sorgt. Wirtschaftsminister Habeck muss beim europäischen Lieferkettengesetz die berechtigten Sorgen der Wirtschaft vor der Verschlechterung ihrer Wettbewerbssituation z.B. gegenüber China aufgreifen.“
„Es ist gut, dass der Wirtschaftsminister nach Namibia und Südafrika reist und Präsenz zeigt. Wenn es um die dringend notwendige Diversifizierung von Liefer- und Wertschöpfungsketten geht, brauchen deutsche Unternehmen aber auch konkrete Unterstützung, etwa höhere Deckungsanteile bei Exportkreditversicherungen und eine Ausweitung und Verbesserung von Investitionsgarantien. Hier erwarten wir, dass der Grundsatzbeschluss der Bundesregierung zur Überarbeitung von Investitionsgarantien so umgesetzt wird, dass afrikanische Länder als Ziel von Investitionen attraktiver werden. Denn gerade für die mittelständisch geprägte deutsche Wirtschaft bieten sich dann mehr neue Chancen in den wachsenden afrikanischen Märkten,“ erklärt Stefan Liebing.
„Bei der Schaffung von guten Arbeitsplätzen in Afrika durch Investitionen deutscher Unternehmen kann der gezielte Einsatz von Entwicklungsmitteln genauso helfen, wie eine stetige Intensivierung der Wirtschaftsdiplomatie. Auch ein jährlicher Afrikagipfel in Berlin sollte von der Bundesregierung mit der deutschen Wirtschaft umgesetzt werden,“ fügt Stefan Liebing an.
„Die Reise von Wirtschaftsminister Habeck nach Namibia und Südafrika und seine Präsenz beim GABS in Johannesburg kann helfen. Südafrika ist mit der gut ausgebauten Infrastruktur in den Ballungszentren und einer kaufkräftigen Mittelschicht ein beliebter Standort für deutsche Direktinvestitionen und Außenhandel. Namibia könnte mit Projekten zur Produktion von grünem Wasserstoff zum Katalysator für eine grüne Industrialisierung im südlichen Afrika werden – und zwar mit maßgeblichen Investitionen deutscher Unternehmen. Wir erwarten, dass durch die Reise von Wirtschaftsminister Habeck die konkreten Projekte in beiden Ländern forciert werden,“ so Liebing weiter.
Vom 6.-8. Dezember 2022 findet in Johannesburg der 4. German-African Business Summit statt. Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft ist als einer der Träger der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI) Mitveranstalter. Mehr als 500 Vertreterinnen und Vertreter der deutschen und afrikanischen Politik und Wirtschaft diskutieren über die Wirtschaftssektoren der Zukunft: Energiekooperationen, Modernisierung der Landwirtschaft, Innovationen im Technologie- und Gesundheitssektor, sowie Diversifizierung von Lieferketten und Rohstoffpartnerschaften.
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