Potenzieller Nachwuchs für das Handwerk
„Es ist kein Geheimnis, das wir im Handwerk einen immer größer werdenden Fachkräftebedarf verzeichnen. Deshalb müssen wir dringend wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung in unserem Wirtschaftszweig begeistern. Eine Zielgruppe, die wir dabei bisher vielleicht noch nicht so auf dem Schirm hatten, sind junge Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher“, erklärte der Kreishandwerksmeister während der Sitzung. Damit leitete er zum Vortrag von Ilona Heppner zum Thema „Studienabbrecher/innen als attraktive Zielgruppe für die Ausbildung im Handwerk gewinnen“ über. Die Referentin berichtete den Obermeistern, dass pro Jahr etwa 500 Frauen und Männer ihr Studium an der Hochschule Emden/Leer abbrechen und sich neu orientieren. Davon würden jedoch nicht alle ihr Studium vollends aufgeben, sondern lediglich die Fachrichtung wechseln. Viele seien aber auch bewusst auf der Suche nach etwas anderem, das mehr Praxis biete. „Ein Großteil dieser Gruppe hat eine Menge kreative Ideen, wo sie ihre Alternativen sehen. Und dazu gehört eben oft auch das Handwerk“, so Heppner. Häufig seien diese jungen Menschen sehr gereifte Persönlichkeiten, die sich bewusst für ihren nächsten Schritt entschieden hätten und dementsprechend mit einer anderen Einstellung und einem anderen Engagement in ihre Ausbildung starteten. Das Ziel sei es nun, diese potenziellen Auszubildenden mit den Betrieben zusammenzubringen. Deshalb müsse man das Netzwerk bestehend aus Hochschule, Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft weiterhin stärken und ausbauen.
Im weiteren Verlauf der Versammlung folgte die Abstimmung über den Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2023. Dieser wurde einstimmig genehmigt. Darüber hinaus freute sich Geschäftsführer Wolfgang Janhsen berichten zu können, dass sich die Zahl der Betriebe in den verschiedenen Innungen im Laufe des Jahres um 38 erhöht hat. Somit vertritt die KH aktuell insgesamt 841 Mitgliedsbetriebe. Mit der Verabschiedung von Bäckermeister Stefan Meyer schlossen die Innungsvertreter ihre Tagesordnung ab. Der ehemalige Obermeister hatte sein Amt vor kurzem aus privaten Gründen niedergelegt. „Du hast viel für deine Innung und dein Ehrenamt getan. Dafür danken wir dir“, so Kreishandwerksmeister Joachim Eilts.
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