Bauen & Wohnen

Innovationskraft der Architektur

Die Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW) gratuliert Professor Achim Menges zum Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2023. Dass dieser bedeutendste Forschungsförderpreis an einen Wissenschaftler aus dem Bereich der Architektur gehe, sei in mehrfacher Hinsicht ein außergewöhnlicher Vorgang, bewertet Markus Müller, der gerade für weitere vier Jahre im Amt bestätigte Präsident der AKBW. Architektur sei, anders als die Naturwissenschaften, kein klassisches Forschungsfeld. Der Leibniz-Preis lenke die Aufmerksamkeit auf die oft unterschätzte Innovationskraft der Disziplin. „Achim Menges ist als Wissenschaftler zu Recht in den Blick geraten, weil er der Entwicklung meilenweit voraus ist und insofern einen Sonderfall darstellt“, sagt Müller. „Sein Fokus auf die Wechselwirkungen von Form, Material, Struktur und Umwelt steht in der Tradition von Planenden aus Baden-Württemberg wie Frei Otto, Jörg Schlaich oder Fritz Leonhardt, technologiegetriebene Ansätze in eine ästhetische Haltung zu überführen.“ Beeindruckende Beispiele für von der Natur inspiriertes, architektonisches Design waren auf der Bundesgartenschau in Heilbronn, aber auch auf der Biennale in Venedig zu sehen.

Die Architektenkammer ist überzeugt, dass auch die IBA’27 StadtRegion Stuttgart aus diesem Denken heraus ihre Innovationskraft speist. Menges‘ Arbeiten zur Ressourcenschonung und Reduktion von energie- und prozessbedingten CO2-Emissionen im Bauwesen stehen nicht für sich, sondern sind geeignet, die großen Transformationen zu stemmen. Der Achim Menges zuerkannte Leibniz-Preis honoriere diese mutigen, visionären, aber realisierbaren Ansätze, so Müller. Er verbinde damit die dringende Hoffnung, dass Entscheider in Politik und Gesellschaft diese Erkenntnisse künftig tatsächlich einbeziehen.

Die Architektenkammer Baden-Württemberg schätzt sich glücklich, seit vielen Jahren auf die inspirierende Zusammenarbeit mit Professor Achim Menges zählen zu können – etwa als Ansprechpartner für informellen Austausch oder im Zuge der gemeinsamen Bewerbung für das Leuchtturmprojekt des Neuen Europäischen Bauhauses; auch bringt sich sein Exzellenzcluster an der Universität Stuttgart in den vom Staatsministerium initiierten Strategiedialog ein. 

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