Zum Jahreswechsel: Aus Nahverkehr Rheinland wird go.Rheinland
Zum Jahreswechsel wird der Nahverkehr Rheinland, den VRS und AVV 2008 gemeinsam gegründet haben, um den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in der Region zu planen, zu organisieren und zu finanzieren, in die neue Dachmarke go.Rheinland überführt. Es ändert sich aber viel mehr als Aussehen und Farbe des Logos. „Unter dieser neuen starken Marke wollen wir unsere Kräfte für die Region gemeinsam bündeln, mehr Fördergelder für die Region Köln – Bonn – Aachen einwerben und unserer zunehmenden Verantwortung, die durch die Brutto-Verkehrsverträge* entstehen, gerecht werden“, erläutert Michael Vogel. „Bei all unseren Aktivitäten stehen die Fahrgäste im Fokus. Ihnen möchten wir im Sinne der klimafreundlicheren öffentlichen Mobilität ein leistungsfähiges, attraktives Angebot machen. Die starke neue Marke soll sich von den Akronymen der Branche absetzen und mithelfen, die Fahrgäste von den Vorteilen der öffentlichen Mobilität zu überzeugen.“
Hans-Peter Geulen ergänzt: „Das »go« in go.Rheinland steht nicht nur für das Mobilsein und den Aufbruch, den wir nach der Corona-Pandemie mit aller Kraft angehen wollen: Gerade bei uns im Dreiländereck überzeugt die neue Marke auch international. Zugleich stellen wir bereits im Namen unsere enge Verbundenheit mit der Region heraus. Die Marke go.Rheinland soll zum Ausdruck der Mobilitätswende werden.“
Umzug für go.Rheinland und VRS
Im Verlauf des ersten Quartals 2023 steht der Bürogemeinschaft von VRS und dann go.Rheinland ein Umzug bevor: Die beiden Unternehmen mit insgesamt rund 210 Mitarbeitenden ziehen aus der Kölner Innenstadt nach Deutz. Hierfür wurden Flächen bei der Zurich Versicherung angemietet. Dr. Norbert Reinkober: „Wir freuen uns sehr, dass wir nach langer Suche diese modernen Räumlichkeiten mit hervorragender ÖPNV-Anbindung anmieten konnten. Durch ein Open-Multi-Space-Konzept können wir hierbei den Flächenbedarf optimieren und werden den Anforderungen durch die durch Corona entstandenen neuen Arbeitswirklichkeiten gerecht. Zudem stellen wir uns weiter als attraktive Arbeitgeber auf. Fachkräftemangel können wir uns in diesen herausfordernden Zeiten und mit Blick auf die dringend notwendige Mobilitätswende nicht leisten.“
Partner im VRS und im AVV werden Deutschlandticket schnellstmöglich umsetzen
Die Ende der vergangenen Woche zwischen Bund und Ländern erzielte Einigung über die Finanzierung des Deutschlandtickets begrüßten die Geschäftsführer ausdrücklich. Michael Vogel: „Es ist gut, dass diese aus unserer Sicht größte Hürde für die Umsetzung des Deutschlandtickets endlich beiseitegeräumt werden konnte. Ein Problem ist allerdings, dass die Finanzierung auch nach der jetzt getroffenen Einigung nur für das Jahr 2023 gesichert ist, wie das Deutschlandticket im Folgejahr finanziert werden soll, ist offen. Wir erwarten hier eine zeitnahe Klärung, dass auch in 2024 die tatsächlich entstehenden Kosten gedeckt werden. Ansonsten führen wir im nächsten Jahr genau die gleiche Finanzierungsdiskussion wie in diesem Jahr.“
Hans-Peter Geulen ergänzt: „Dass Bund und Länder als Initiatoren des Deutschlandtickets ihrer Verantwortung gerecht werden und der Branche mit der jüngsten Einigung grundsätzlich die nötige Finanzierungssicherheit bieten, begrüße ich sehr – unter der Voraussetzung einer dauerhaften und auskömmlichen Finanzierung. Die Verbünde und Verkehrsunternehmen haben bereits beim 9-Euro-Ticket ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis gestellt und werden seinen Nachfolger – die schnelle Klärung der letzten gesetzlichen Fragestellungen vorausgesetzt – im Sinne der Fahrgäste und des Klimaschutzes bis zum Frühjahr umsetzen. In diesem Zusammenhang sei nochmal nachdrücklich darauf hingewiesen, dass der ÖPNV zwingend ausgebaut werden muss. Ohne ein leistungsfähiges und zuverlässiges Angebot wird die Mobilitätswende nicht gelingen.“
Die Partner im VRS und im AVV werden die technischen und vertrieblichen Voraussetzungen jetzt schnellstmöglich umsetzen und den Erfolg des Deutschlandtickets bestmöglich unterstützen.
*Hintergrund Bruttoverkehrsverträge
Seit Mitte der 2010er Jahre schreibt der Zweckverband Nahverkehr Rheinland als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die Verkehrsleistungen in seinem Gebiet sukzessive nur noch als sogenannte Bruttoverträge aus. Während in einem Nettovertrag die Verantwortung für das Generieren von Fahrgelderlösen bei dem beauftragten Eisenbahnverkehrsunternehmen liegt, geht diese mit dem Abschluss eines Bruttovertrags auf den SPNV-Aufgabenträger (bislang NVR, ab 2023 go.Rheinland) über. Mit der finanziellen Verantwortung übernimmt er auch die Aufgaben bzgl. Vertrieb, Marketing und Kommunikation, um neue Fahrgäste für den SPNV zu gewinnen. Die erwirtschafteten Gelder fließen unmittelbar in den Ausbau des SPNV und die Verbesserung der SPNV-Qualität hier in der Region.
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