Fair Trade-Konzept für Bio-Bäckerei gewinnt diesjährigen Hamburger Hochschulwettbewerb
"Der Faire Handel kann Garant für krisenresilientes Wirtschaften sein", so das Resümee der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank, die als Schirmpatin des diesjährigen Hochschulwettbewerbs ins Rathaus eingeladen hatte. "Alle erarbeiteten Konzepte zeigen, wie vielfältig die Bereiche sind, in denen wir ansetzen können. Und Sie zeigen, dass konkret vor Ort und durch eine bewusste Verantwortungsübernahme Großartiges geleistet werden kann. Der Hochschulwettbewerb ist uns in Hamburg ein wichtiger Baustein zur Förderung des Fairen Handels."
Das Studierenden-Team der ISM, die an diesem Abend mit dem ersten Preis nach Hause gehen durften, hatte in seinem Beitrag untersucht, ob für die Hamburger Bio-Bäckerei Springer die Einführung fair gehandelter Zutaten wie Pfeffer, Zimt oder Kakao erfolgversprechend wäre. "Ihre vorab ausgeführte, ausführliche Kund:innenumfrage hat die Jury überzeugt und im Ergebnis dazu geführt, dass die Studierenden den Fair Trade-Gedanken wunderbar umgesetzt haben", so Christine Prießner von der Fair Trade Stadt Hamburg, die gemeinsam mit der Innovations Kontakt Stelle (IKS) Hamburg den Hochschulwettbewerb durchführt. "Bemerkenswert ist das Ergebnis, denn die Marktanalyse der Studierenden ergab, dass Fair Trade-Produkte die Kaufbereitschaft der befragten Springer-Kundschaft um bis zu 60 Prozent steigern kann", so Katharina Keienburg von der IKS. Im Weiteren zeigten die Studierenden, wie die neue Fair Trade-Ausrichtung in die Unternehmens- und Produktkommunikation einfließen kann.
Geschäftsführer Carl Springer von der Springer Bio-Bäckerei zeigte sich begeistert von der Arbeit der ISM-Studierenden: "Zuerst waren wir offen gestanden skeptisch aber jetzt sind wir heilfroh, teilgenommen zu haben. Das ganze Projekt hat uns durchweg positiv überrascht, sowohl die Zusammenarbeit als auch die Ergebnisse waren wirklich unglaublich", so Springer, der die Studierenden zum Auftakt des Prozesses in seine Produktionsräume nach Wandsbek eingeladen hatte. "Das Konzept ist so praxisnah und sehr spezifisch auf unser Unternehmen hin ausgerichtet, so dass es wirklich etwas losgetreten hat bei uns. Wir haben uns das Thema Fair Trade auf die Agenda für 2023 geschrieben – zu viel möchte ich aber an dieser Stelle aber erstmal noch nicht verraten."
“Die Beiträge aller Studierenden waren auf einem unheimlich hohen Niveau: Von der wissenschaftlich basierten Analyse, zur Kreativität bis hin zur Liebe zum Detail. Da könnten sich manche Marketingagenturen eine Scheibe abschneiden!", so Unternehmer Ole Keding, der als Sprecher der Jury die Laudatio für alle Teilnehmenden hielt. "Ich wünsche den Studierenden, dass sie auch in ihrem späteren Marketing-Berufsalltag den ethischen Anspruch aufrechterhalten können, den sie im Fair Trade Wettbewerb erleben durften.”
Den zweiten Platz beim Wettbewerb machten Studierende der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit einem Marketing- und Kommunikationskonzept für die Manufaktur Gaia und deren Haushaltsprodukte aus fair gehandelter Baumwolle. Auf dem dritten Siegertreppchen stand das Team der Hochschule Fresenius mit einem Marketingkonzept für die neue Fair Trade-Ausrichtung der modernisierten Rathauspassage Hamburg.
Weitere Beiträge kamen vom Studierendenteam der Akademie für Mode und Design (amd). Sie hatten für die Ottenser Manufaktur und Kochschule „Alte Schmiede“ ein Marketingkonzept erstellt, für eine mögliche Ergänzung des regionalen Bio-Sortiments mit Fair Trade Produkten. Das Team der srh-Hochschule entwickelte eine Potenzialanalyse für den Feinkostladen Mutterland zur künftigen Vermarktung von Fair Trade-Schokolade.
Christine Prießner von der Fair Trade Stadt Hamburg zieht insgesamt eine positive Bilanz: "Der Faire Handel ist ein wichtiger Baustein hin zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen. Der Wettbewerb ist ein Hebel, um noch mehr Sensibilität bei den Beteiligten hervorzurufen. Jedes Unternehmen sollte den Anspruch auf transparente Lieferketten haben. Der Wettbewerb kann hier ein erster Schritt sein, den Fairen Handel mit seinen Vorzügen besser kennenzulernen oder auch zu vertiefen."
"Die Hauptaufgabe der Innovations Kontakt Stelle Hamburg ist es, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen zu stärken. Genau das haben wir mit jeder einzelnen Kooperation im Rahmen des Fair Trade Hochschulwettbewerbs erreicht", erläutert Katharina Keienburg von der IKS Hamburg.
Über den Wettbewerb
Seit acht Jahren führen die Fair Trade Stadt Hamburg (FTS HH) und die Innovations Kontakt Stelle (IKS) den Hamburger Hochschulwettbewerb zusammen durch. Ziel des Wettbewerbs ist es, den Fairen Handel sichtbarer zu machen, Studierende für das Thema zu sensibilisieren und die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft zu stärken. Die Anbahnung der Kooperationsprojekte wird im Vorfeld durch die Innovations Kontakt Stelle Hamburg vorgenommen. Bewertet werden die Arbeiten von einer neunköpfigen Jury mit Vertreter:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Stadt Hamburg. Für alle Gewinner:innen gibt es eine Urkunde und eine feierliche Siegerehrung im Hamburger Rathaus. Insgesamt haben bisher 33 Unternehmen und elf Hochschulen mit über 730 Studierenden am Wettbewerb teilgenommen.
Mehr Infos sowie ein Überblick über alle Teilnehmer-Projekte:
www.fairtradestadt-hamburg.de/hochschulwettbewerb-2022
Fair Trade Stadt Hamburg
Hamburg ist seit 2011 Fair Trade Stadt und damit Teil eines weltweiten Netzwerks von rund 2.000 Fairtrade-Towns. Neben dem Hochschulwettbewerb bietet die Projektstelle Beratung, Qualifizierung und Unterstützung bei der Vernetzung von Bezirken, Unternehmen, Organisationen und Sportvereinen, die sich im Fairen Handel engagieren möchten. Ein aktueller Schwerpunkt ist das Thema „Fairer Sport“ im Rahmen der Kampagne „Hamburg, mach dich Fair!“. Träger des Projekts ist der Verein Mobile Bildung für die Eine Welt in Norddeutschland e.V.
IKS Hamburg
Die IKS ist die Anlauf- und Schaltstelle für alle Kooperationsinteressierten aus der Hamburger Wirtschaft und Wissenschaft die Kontakte – sei es im technischen oder nicht-technischen Bereich – zur jeweils anderen „Seite“ suchen. Sie wird finanziert von der Handelskammer Hamburg sowie der Freien und Hanse Stadt Hamburg. Im letzten Jahr feiert sie ihr 10jähriges Jubiläum und kann auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken. www.iks-hamburg.de
Mobile Bildung e.V. c/o Süd-Nord Kontor
Stresemannstr. 374
22761 Hamburg
Telefon: +49 (40) 881566-89
Telefax: +49 (40) 89974-52
http://www.fairtradestadt-hamburg.de
Pressekoordination Fair Trade Stadt Hamburg
Telefon: +49 (177) 4619448
E-Mail: presse@fairtradestadt-hamburg.de
Fachpromotorin Fairer Handel
Telefon: +49 (40) 88156689
E-Mail: info@fairtradestadt-hamburg.de
Beraterin Wissens- und Technologietransfer
Telefon: +49 (40) 36138-474
E-Mail: keienburg@iks-hamburg.de