75 Jahre Unionhilfswerk – Das war unser Jubiläumsjahr
Wir sammelten Kilometer für obdachlose Menschen
Im Juni luden wir Mitarbeiter*innen, betreute Menschen, Freiwillige, Vereinsmitglieder, Familienangehörige und Freund*innen herzlich ein, Kilometer für Menschen ohne Obdach zu sammeln – beim STADTRADELN und beim Berliner Firmenlauf.
Bereits zum dritten Mal nahmen wir am STADTARDELN Berlin teil. Mithilfe der praktischen STADTRADELN-App konnten die 126 aktiven Radler*innen und Radel-Teams die Kilometerstände verfolgen und vor allem mit den Kolleginnen und Kollegen vergleichen. Dies führte zu spannenden, kleinen Wettkämpfen und erhöhte den Anreiz, noch mehr Kilometer zu sammeln. So auch bei unseren Geschäftsführerinnen Kathrin Weidemeider und Ulrike Hinrichs – beide bekannt für ihre Leidenschaft fürs Radfahren.
Ende Juni wurden beim Firmenlauf weitere Kilometer für unseren guten Zweck gesammelt. Die Unionhilfwerker*innen gingen bei perfektem Sportwetter mit 723 weiteren Firmen und ca. 12.000 Teilnehmer*innen an den Start. Alle Teilnehmer*innen legten im eigenen Tempo 5,5 km zurück – sei es beim Laufen, Skaten oder Walken. Am Unionhilfswerk-Pavillon herrschte an diesem Abend eine tolle Stimmung mit viel Spaß und schönen Gesprächen.
Die Teilnahme an den beiden Sportevents war ein voller Erfolg: Beim dreiwöchigen STADTRADELN und beim Firmenlauf kamen unglaubliche 30.000 Kilometer zusammen. Das entspricht grob der Luftlinie von unserem Dienstleistungs.Campus in der Schwiebusser Straße bis nach Australien und zurück!
Neben Spaß und Ehrgeiz verfolgten unsere Aktionen vor allem das Ziel, möglichst viele Kilometer zu sammel, um wohnungslose Menschen zu unterstützen. Seit vielen Jahren sind wir in der Obdachlosenhilfe aktiv: Zwei Wohnungslosenheime, eine Wohnungslosentagesstätte und das Projekt „Wendepunkt Wohnen“ gehören zu diesem Bereich. Daher wissen wir, dass wetterfeste Schlafsäcke Leben retten können. Gerade bei Schnee und Minusgraden werden diese dringendst benötigt und bieten Menschen, die auf der Straße leben, Schutz.
Wir wandelten dafür die von den Unionhilfswerker*innen gesammelten rund 30.000 Kilometer in eine Geldspende um. Unser Ziel war es, möglichst viele auf der Straße lebenden Menschen bis zum Winter auszustatten. Am 23. November 2022 übergaben unsere Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs und Matthias Steuckardt, Stadtrat des Bezirks Tempelhof-Schöneberg, die Schlafsäcke und Isomatten an Menschen ohne Obdach. Zusätzlich gab es für jede*n eine warme Mahlzeit und Getränke.
Wir machten uns Freu(n)de
Unsere fast 3000 Mitarbeiter*innen sind über 130 Standorte in ganz Berlin und teilweise Brandenburg verteilt. Da kommt, trotz aller laufenden Maßnahmen und gemeinsamer Kanäle, schon mal das Gefühl auf, wenig über die Kolleginnen und Kollegen anderer Einrichtungen oder Gesellschaften zu wissen, ebenso wie der Wunsch, Unionhilfwerker*innen anderer Teams besser kennenzulernen. Unsere Jubiläumsaktivitäten sollten daher unter anderem Vernetzung, Austausch und Kennenlernen ermöglichen. So entstand die Idee zum Jubiläumsprojekt „Wir machen uns Freu(n)de“.
Mitarbeiter*innen aller Einrichtungen sowie Vereinsmitglieder konnten sich bewerben. Aus allen eingegangen Bewerbungen wurden Partner-Teams gebildet, die sich gegenseitig „Freu(n)de“ machen durften – jeweils mit einem festgelegten Budget und im Rahmen der Arbeitszeit. Viele Kolleg*innen nutzten diese tolle Möglichkeit und so entstanden Partner-Teams, die sich aus fast allen Unternehmensbereichen zusammensetzten. Die Kita mit dem Seniorenzentrum, das Jugendhilfe-Projekt mit dem Pflege-Team, der Bezirksverband mit dem Team der USE-Grünpflege bis hin zum Integrationsfachdienst mit der Verwaltungsabteilung. Die vielen Teams waren bunt gemischt und spiegelten damit wunderbar die Vielfalt des Trägers wider.
Alle Teams hatten einige Wochen Zeit, einander kennenzulernen und gemeinsam zu überlegen, wie genau die Freude aussehen könnte. Da wurden virtuelle Runden ebenso genutzt wie gemeinsame Spaziergänge oder Telefonkonferenzen. Einfallsreich und kreativ lernten die Teams sich kennen und mindestens genauso ideenreich wurden wunderbare Pläne für gemeinsame „Freu(n)de“-Aktionen geschmiedet, die dann von Februar bis Ende Mai 2022 stattfanden.
Ob Ausflüge, gemeinsames Kochen oder Essen, Bogenschießen, Töpfern oder Brunnen bepflanzen, Abenteuer im Escape-Room, Picknick oder Bootstouren, Führungen oder Schnitzeljagden – an Ideen mangelte es unseren Freu(n)de-Teams nicht. Und so waren die ersten Wochen unseres Jubiläumsjahres gefüllt mit wunderbaren Stunden, in denen Kolleginnen und Kollegen sich kennenlernten, Teams sich gegenseitig Freude und kleine Geschenke machten, Unternehmensbereiche Einblicke in andere Geschäftsbereiche erhielten, Unionhilfswerker*innen zusammenwuchsen.
Wir pflanzten 2 x 750 Laubbäume in der Stolper Heide und in Nuthe
Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen des Unternehmensbunds sowie betreute Menschen pflanzten im März in der Stolper Heide, nördlich von Berlin, gemeinsam 750 Rotbuchensetzlinge. Dazu wurden zwei Gruppen gebildet, angeleitet vom damaligen Revierförster Peter Cyriax. Im November unterstützten wir dann bei der Aufforstung des Waldes in Nuthe. Dieses Mal brachten wir unter Anleitung des Revierförsters André Rohland junge Traubeneichen und Winterlinden in die Erde.
Die Unionhilfswerker*innen konnten alleine anreisen oder bequem den kostenlosen Shuttleservice nutzen. Zur Stärkung gab es vor Ort eine warme Mahlzeit und Getränke.
„Mir liegt die Natur am Herzen. Durch diese Aktion kann ich etwas zurückgeben“, sagte Hardy Rödler von der BUS gGmbH. Michael Krahl aus der Mediengestaltung der USE gGmbH berichtete: „Ich fand es super, in den Wald zu gehen. Die Aktion war eine tolle Abwechslung von der Computerarbeit.“
Mit den Pflanzaktionen unterstützten wir den Wald dabei, widerstandsfähiger zu werden. Die Kolleg*innen und betreuten Menschen setzten Laubbäume, um die Durchmischung des Kiefernwaldes zu fördern. Mischwälder sind robuster und langlebiger als Nadelwälder. Schädlinge wie der Borkenkäfer können sich nicht so schnell verbreiten. Zudem können Stürme oder Trockenheit Mischwäldern weniger anhaben.
Wir unterstützten ukrainische Künstler*innen
Die Ereignisse nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine verfolgte Anett Simmen mit großer Sorge. Sie ist Regisseurin und Gründerin der VoLa Stage Art und hat viele befreundete Künstler*innen in der Ukraine. Diesen wollte Sie helfen und ihnen eine Perspektive geben. So entstand kurzerhand die Idee, eine Show zusammen mit ukrainischen Artist*innen, Tänzer*innen und Sänger*innen zu entwickeln. Es sollte eine Performance werden, die Geschichten und Traditionen aus der Ukraine mit Artistik, Theater und Musik verbindet. Die Show „Im Wald der Wünsche“ entstand.
Wir Unionhilfswerker*innen engagierten uns seit Beginn des Krieges in ganz vielfältiger Art und Weise für geflüchtete Ukrainer*innen. Täglich unterstützten uns Freiwillige in unserer Unterkunft für geflüchtete Menschen aus der Ukraine, viele Mitarbeiter*innen und Freunde des Unionhilfswerks spendeten Geld oder beteiligten sich an Aktionen mit Sachspenden.
Auch das Projekt “Im Wald der Wünsche” von Anett Simmen und seine ukrainischen Künstler*innen wollten wir im Rahmen einer inklusiven Jubiläumsaktion unterstützen. Dazu luden wir alle Menschen aus dem Unionhilfswerk zu einer Aufführung am 25. September ein – egal ob Betreute, Freiwillige, Vereinsmitglieder oder Mitarbeiter*innen: Eben alle, die sich gern verzaubern lassen wollten.
Die Zuschauer*innen wurden durch ukrainische Geschichten und Traditionen in Verbindung mit artistischen Elementen und Tanzchoreografien auf eine Reise durch die ukrainische Heimat mitgenommen. Es ging um das Unterwegs-Sein und das Ankommen, um Liebe, Freundschaft und Gemeinschaft. Dafür hat sich die Regisseurin den Wald als mystischen und magischen Ort ausgesucht, der in der Ukraine als Heimat eines der größten noch erhaltenen Ur-Wälder Europas mit vielen Geschichten und Sagen verbunden ist. Wer den Wald der Wünsche betrat, erwachte in einer Zauberwelt, viele kleine Wunder geschahen. Er weckte Kräfte aus der Tiefe der Seele und ließ Wünsche wahr werden. Die Reise des Mädchens Lilia durch den Wald der Wünsche wurde begleitet von vielen magischen Fabelwesen: Feen, Elfen, Waldgeister und Zauberer zeigten ihre Künste in der Luft, im Reifen oder mit schwebenden Glaskugeln.
Wir produzierten unseren eigenen Unionhilfswerk-Song
Ein ganz besonderes Highlight in unserem Jubiläumsjahr: Wir nutzten den Anlass, um einen eigenen Song zu produzieren. Wir ließen einen Text nach unseren Vorgaben schreiben und eine Melodie komponieren.
Und wir baten Kolleginnen und Kollegen sowie Klient*innen ins Tonstudio, um den Song einzusingen. Ein Song, der beschreibt, wie es sich anfühlt, Teil des Unionhilfswerks zu sein, täglich Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, kleine und große Wunder zu erleben und gemeinsam etwas zu erreichen.
Und ein echter Ohrwurm, schrieb doch neulich erst eine Leserin des Blogs in unsere Kommentare: “In Erinnerung und immer parat bleibt uns auch der tolle Unionhilfswerk-Song, der in unserer Familie schon oft gute Stimmung verbreitete:-))”.
Auf unserem großen Jubiläumsfest feierte der Song mit dem Video Premiere – und wir alle hatten einen unvergesslichen Gänsehaus-Moment bei dem wunderschönen Live-Auftritt unserer singenden Kolleg*innen.
Wir erzählten über unsere 75-jährige Geschichte
75 Jahre – da gab es viel zu erzählen. Wir durchforsteten, mit Hilfe einer Agentur, unsere Archive und Kellerräume. Wir nahmen unsere Vergangenheit genau unter die Lupe und beleuchteten alle zurückliegenden Jahrzehnte.
Hier auf dem Blog riefen wir eine neue Rubrik ins Leben – “75 Jahre Unionhilfswerk” – und veröffentlichten jeden Monat einen Artikel zu unserer Unternehmensgeschichte. Auch in der Unternehmenszeitung „Wir für Berlin“, in unserem Intranet und auf unseren Social Media-Kanälen spielte die historische Kommunikation das ganze Jubiläumsjahr über eine zentrale Rolle.
Zum Ende des Jahres erschien unsere Jubiläumspublikation, die zahlreiche Text- und Bildbeiträge zu den Meilensteinen der Unionhilfswerk-Geschichte beinhaltet. In Zeitzeugeninterviews kommen Unionhilfswerker*innen zu Wort und schildern ihren persönlichen Werdegang, spannende und bewegende Anekdoten.
Sie haben Interesse an unserer Jubiläumspublikation in gedruckter Form? Dann schreiben Sie uns gern.
Wir feierten ein großes Jubiläumsfest
Seit 75 Jahren sind wir Wegbegleiter und unterstützen Menschen, die Hilfe brauchen. Die großartige Weiterentwicklung des Trägers mit immer neuen Unterstützungsangeboten wäre ohne all die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tagtäglich mit Herzblut und Leidenschaft einen tollen Job machen, nicht möglich gewesen. Natürlich nutzen wir das Jubiläumsjahr auch, um allen Kolleg*innen zu danken, unter anderem mit einem großen Fest im wunderschönen “Spindler & Klatt” direkt an der Spree. Die etwa 1100 Gäste – Mitarbeiter*innen, Vereinsmitglieder und freiwillig Engagierte ebenso wie langjährigen Freund*innen, Partner*innen und Förderer des Unionhilfswerks – genossen es, sich endlich wieder persönlich zu treffen und zusammen zu feiern.
Unionhilfswerk
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