„Kinder sportlich fit machen: Sportbegegnung in Kindertagesstätten.“
Der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek, MdL, ist am heutigen Mittwoch, den 11. Januar 2023 zum Thema der „Bewegungsförderung im Vorschulalter“ in den direkten Austausch mit Kindern, Erziehern und Sportvereinsvertretern eingestiegen.
Denn: Die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung regen für Kinder bis zum Alter von 3 Jahren an, sich so viel wie möglich zu bewegen. Die World Health Organization (WHO) fordert in ihrem aktuellen Aktionsplan bei Kindern im Vorschulalter eine Bewegungszeit von 180 Minuten am Tag. Der entscheidende Stellenwert einer alltagsintegrierten Bewegungsförderung von Kindern trat darüber hinaus durch die Corona-Pandemie besonders deutlich zum Vorschein. Studien beschreiben einen großen Handlungsbedarf bei der Bewegungsförderung von Kindern, der durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde. Dazu kommt, dass die soziale Lage und das familiäre Umfeld den wesentlichen Rahmen für eine gesunde Entwicklung und ausreichende Bewegung von Kindesbeinen an bestimmen. Vielfältige Bewegungsräume für alle Kinder werden somit notwendiger denn je.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek betonte am Rande des Fachgesprächs: „In Bayern leben rund 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche. Kinder- und Jugendgesundheit sind zentrale Themen der Gesundheitspolitik im Freistaat. Schon im Juni 2022 haben wir einen bayerischen Bericht zu ‚Kindergesundheit in Zeiten einer Pandemie – Ein Überblick in Schlaglichtern‘ vorgestellt. Klar ist: Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege ist sich der besonderen Belastungen von Kindern und Jugendlichen durch die Corona-Pandemie sehr bewusst. Auch der Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen macht uns Sorgen. So nehmen wir ihn, zusammen mit dem Thema Ernährung bei Kindern, noch stärker in den Blick und wollen gemeinsam mit dem BLSV und der BSJ Gesundheitsförderung und Prävention bereits in den KiTas weiter voranbringen. Denn je früher Kinder lernen, wie gut ihnen Bewegung, Sport und gesundes Essen tun, desto besser. Diese Grundsteine für ein gesundes und aktives Leben wollen wir so früh wie möglich legen. Im Gegensatz zu Erwachsenen muss man kleine Kinder meistens gar nicht mal sonderlich zu Bewegung motivieren – man muss ihnen nur die Gelegenheit bieten, ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachgeben zu können.
Mit unserem gemeinsamen durch die Initiative Gesund.Leben.Bayern. mit knapp 200.000 Euro (genau 199.280 Euro) geförderten Projekt ‚Bewegungsförderung im Vorschulalter‘ holen wir die Expertise der Sportvereine in die KiTa. So wollen wir weitere Bewegungsmöglichkeiten für die Kinder schaffen und ein tragfähiges Konzept für dauerhafte Kooperationen zwischen Sportvereinen und KiTas erarbeiten.“
Für eine möglichst optimale motorische Förderung sind partnerschaftliche Kooperationsmodelle zwischen Kindergarten und Sportverein unter Einbeziehung der Eltern empfehlenswert. Sie werden auch zunehmend im Freistaat Bayern praktiziert. Dabei bietet sich für den Kindergarten die ideale Möglichkeit, Sportstätten eines Vereins – wie Turn-, Gymnastikhallen oder Lehrschwimmbecken – zu nutzen und/oder die Expertise der Sportvereine direkt in die Kindertageseinrichtung zu integrieren.
„Gerade im Vorschulalter hat sich die Anzahl der Akteure, die eine Rolle in der Bildung und in der Entwicklung von Kindern spielen, stark verändert. Und: Die Betreuungszeiten der Kinder in Kindertagesstätten werden in Zukunft nur noch mehr, nicht weniger. Um Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen, spielt die enge Zusammenarbeit der einzelnen Beteiligten daher eine entscheidende Rolle“, betont BLSV-Präsident Jörg Ammon aus tiefer Überzeugung. „Es freut uns außerordentlich, dass sich der Bayerische Gesundheitsminister heute live und vor Ort Zeit für unser Herzensthema genommen hat“, unterstreicht der BSJ-Vorsitzende Michael Weiß und ergänzt: „Wir werden nur zusammen mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium, den Kindertagesstätten und den Sportvereinen unser Ziel erreichen: den Bewegungsmangel von Kindern zu reduzieren und ihnen Spaß an Bewegung zu vermitteln. Die nächste Generation braucht von klein auf ein Umfeld, das ihnen Bewegung und Sport ermöglicht.“
„Unser Kindergarten St. Ulrich ist das beste Beispiel dafür, wie Bewegungsförderung im Vorschulalter gelingen kann. Mehr noch: Es zeigt, wie viel Freude die Kinder selbst daran haben. Wir sind sehr dankbar für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem ESV München, der nicht nur unseren Garten, sondern auch unseren Innenbereich zu einer Spiel- und Bewegungswiese macht. Dies unterstützt auch unsere Pädagoginnen in ihrer Kompetenz, mit der sie den Bewegungsbedürfnissen unserer Kinder begegnen“, so die KiTa-Leitung Sabine Barnsteiner, Leiterin der Katholischen Kindertageseinrichtung St. Ulrich im Pfarrverband Laim.
Durch gezielte Kooperationen zwischen Sportvereinen und Kindergärten soll der natürliche Bewegungsdrang von Kindern unterstützt und gefördert werden. Durch regelmäßige und qualifizierte Bewegungsangebote, die Sportvereine in Kindertagesstätten durchführen, wird ein zusätzlicher Baustein hin zu einem Mehr an alltagsintegrierter Bewegungsförderung von Kindern implementiert.
Die ESV-Geschäftsführerin Pia Kraske betont abschließend: „Wir müssen gemeinsam mit der Politik flexible und unterschiedliche Modelle entwickeln, in denen das Sporttreiben unserer Kinder nicht vom Zufall abhängt. Wir müssen die Zufälle kleiner werden lassen, indem wir den Sport zum integralen Bestandteil unseres Bildungs- und Gesundheitssystems machen. Ein Vorzeige-Modell dafür konnten wir heute in St. Ulrich Laim bestaunen.“
Der ESV München kooperiert im Bereich der Bewegungsförderung nicht ausschließlich mit Kindergärten, sondern auch mit Grundschulen und seit neuestem auch mit Mittelschulen. Dort verschreibt er im Rahmen des Ganztagsbetriebs einen kompletten Tag pro Woche einer 7. und einer 9. Klasse dem Sport.
Anm.:
Auf Einladung des Präsidenten des Bayerischen Landes-Sportverbandes e.V. (BLSV), Herrn Jörg Ammon, und des Vorsitzenden der Bayerischen Sportjugend im BLSV e.V., Herrn Michael Weiß, ist Herr Staatsminister Holetschek, MdL, unter anderem gemeinsam mit der Leiterin der KiTa St. Ulrich, Frau Sabine Barnsteiner, der KiTa-Verwaltungsleitung, Frau Manuela Köhler- Rösch, der Geschäftsführerin des Sportvereins ESV München, Frau Pia Kraske, und der Leitung der Kindersportschule des ESV München, Herrn Gil Almeida, in den direkten Fachaustausch vor Ort eingetreten. Denn: Bewegung ist für das physische und psychische Wohlbefinden von Kindern essenziell, insbesondere bereits im Elementarbereich. Definierte Bewegungszeiten innerhalb des gesamten Kita-Alltages wirken gleichsam präventiv und rehabilitativ auf metabolische sowie motorische Defizite von Kindern ein. Für Staatsminister Holetschek ist das Thema entscheidend für die ganzheitliche Gesundheit von Kindern in der Zukunft und erfährt seine ganz besondere Unterstützung.
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