BIG unterzeichnet Vertrag mit Noscendo GmbH: Schnellere und genauere Diagnostik von Sepsis rettet Leben
Große Herausforderung für die Intensivmedizin
Die Sepsis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei der die Reaktion des Körpers auf eine Infektion die körpereigenen Organe schädigt. Ausgelöst wird die Sepsis hauptsächlich von Bakterien; aber auch Pilze, Viren oder Parasiten können ein septisches Krankheitsbild hervorrufen. Grundsätzlich kann jede Infektion zu einer Sepsis führen. Sie gilt gegenwärtig als eine der größten Herausforderungen für die Intensivmedizin.
Konventionelle Diagnostik zu zeitaufwändig
Ganz wichtig für eine erfolgreiche Behandlung: Je schneller der verantwortliche Keim identifiziert und zielgerichtet bekämpft werden kann, desto rascher erholt sich der Patient oder die Patientin und desto geringer ist das Risiko schwerwiegender Folgen. Doch das größte Problem bei der konventionellen Infektionsdiagnostik ist gerade, dass das Blutkulturverfahren mitunter sehr zeitaufwändig ist – oft ein bis zwei Tage, manchmal bis zu zwei Wochen – und nicht alle Erreger angezüchtet werden können. Das innovative DISQVER®-Verfahren der Noscendo GmbH, eine Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), identifiziert hingegen deutlich schneller und zielgenauer den für die Infektion verantwortlichen Keim, gerade wenn der Patient schon unter antiinfektiver Behandlung steht. Durch die softwaregestützte Untersuchung der freien DNA in einer Blutprobe kann das Vorliegen von über 1.500 Erregern in weniger als 24 Stunden überprüft und Patienten so effektiver behandelt werden.
Keine zusätzlichen Risiken für Patienten
„Als Krankenkasse sehen wir leider allzu oft, wie sogar eine eigentlich harmlose Infektion wie etwa ein entzündeter Zahn eine lebensbedrohliche Sepsis auslösen kann. Dank der innovativen DISQVER®-Plattform können wir unsere Versicherten ab sofort besser vor dem lebensgefährlichen Verlauf einer Sepsis schützen, als es mit den Standardverfahren möglich ist“, sagt Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender von BIG direkt gesund. Das Verfahren bringt auch Vorteile bei Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut) oder bei Peritonitis (Bauchfellentzündung). Die Anwendung ist für den Patienten mit keinen zusätzlichen Risiken verbunden, da lediglich eine Blutprobe verwendet wird.
Softwareplattform DISQVER®
„Wir haben eine vollkommen neue, softwaregestützte Lösung entwickelt, die Erreger im Blut eines Patienten identifiziert und bewertet. Wir machen uns dazu zum einen zellfreie DNA zunutze und zum anderen eine besondere Art der Erbgutuntersuchung – ein so genanntes Next-Generation Sequencing. Die Daten, die wir so generieren, analysieren wir mittels unserer Softwareplattform DISQVER®, um eine Vielzahl von Keimen wie Bakterien, DNA-Viren, Pilzen und Parasiten parallel zu erkennen und ihre Relevanz zu bewerten. Dies alles geschieht in einem Zeitrahmen von weniger als 24 Stunden nach Probeneingang“, erläutert Dr. Peter Haug, Mitgründer und Strategievorstand der Noscendo GmbH.
Weitere Kliniken für Vertrag gewinnen
Die BIG ist dem Vertrag "Präzisionsmedizin in der Infektionsdiagnostik" nach § 140a SGB V beigetreten. „Wir möchten für diesen Vertrag noch weitere Kliniken in NRW und Berlin gewinnen. Wir fokussieren uns dabei auf die Kliniken, die Patienten mit besonders schwerwiegender Krankheitssymptomatik behandeln“, so Peter Kaetsch. Neben der Universitätsmedizin Mainz sind die Universitätskliniken Essen, Bonn sowie die Charité in Berlin bereits dabei.
Die BundesInnungskrankenkasse Gesundheit – kurz BIG direkt gesund – wurde 1996 in Dortmund gegründet. Die große Idee hinter der BIG: Direkter geht Krankenkasse nicht. Gemeint ist damit eine konsequente Online-Ausrichtung und Service in neuer Qualität mit großer Schnelligkeit. Die BIG bietet moderne Kommunikationswege passend zum digitalen Lebensstil ihrer bundesweit rund 513.000 Versicherten. Viele Zusatzleistungen sowie ein attraktives Bonusprogramm sind weitere große Pluspunkte. BIG direkt gesund hat ihren Rechtssitz in Berlin, die Hauptverwaltung in Dortmund und einen wichtigen Verwaltungsstandort in Aachen. Die BIG beschäftigt mehr als 940 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in 15 Kundencentern wird Beratung vor Ort angeboten.
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