Regensburg bleibt deutsche Single-Hochburg
Nachdem der Anteil an Singlehaushalten bundesweit in den letzten Jahren immer weiter zugenommen hat, sinkt er 2022 erstmals wieder auf 40,9 Prozent. Die Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder steigen im gesamtdeutschen Vergleich auf einen Anteil von 30,5 Prozent. Auch die Mehrpersonenhaushalte mit Kindern verzeichnen ein leichtes Plus und machen nun 28,6 Prozent aller Haushalte in Deutschland aus.
Denise Zubak, GfK-Expertin im Bereich Geomarketing, erklärt: „Die regionale Verteilung von demografischen Merkmalen ändert sich ständig, da Menschen zum Beispiel umziehen oder Kinder bekommen. 2022 ist die Zahl der Einpersonenhaushalte mit Ausnahme von Sachsen in allen Bundesländern gesunken. Mit 2,11 Personen ist die durchschnittliche Haushaltsgröße in Baden-Württemberg am größten, während Berlin mit 1,80 Personen den letzten Platz belegt. Aktuelle soziodemografische Daten helfen Unternehmen aller Branchen dabei, ihre Zielgruppen zu lokalisieren und gezielt anzusprechen.“
Regionale Verteilung der Haushaltstypen
Ein Blick auf die regionale Verteilung der Haushaltstypen in Deutschland eröffnet spannende Einblicke, wo Menschen allein oder in Gemeinschaften leben. Bei den Singlehaushalten belegt wie in den Vorjahren der Stadtkreis Regensburg den ersten Platz, wenn auch nicht ganz so abgeschlagen wie zuvor. Mit einem Anteil von 52,7 Prozent lebt in der oberpfälzischen Großstadt mehr als jeder Zweite allein, womit Regensburg 29 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Stadtkreise Erlangen (52,5 Prozent) und Leipzig (52,0 Prozent).
Generell finden sich im Ranking der Singlehaushalte nur Stadtkreise auf den vorderen Rängen. Der erste Landkreis ist der Landkreis Goslar auf Platz 57: Mit einem Anteil von 45,5 Prozent gibt es in Goslar 11,4 Prozent mehr alleinwohnende Menschen als im Rest Deutschlands. Prozentual die wenigsten Einpersonenhaushalte gibt es im Landkreis Cloppenburg, wo lediglich 29,3 Prozent aller Haushalte von nur einer Person bewohnt werden.
Im Landkreis Cloppenburg ist der Anteil an Familien am höchsten
Umgekehrt liegen bei den Mehrpersonenhaushalten mit Kindern ländlichere Regionen auf den vorderen Rängen. Ein Blick auf das Top 10 Ranking zeigt, dass alle Plätze von Landkreisen belegt werden. Der Spitzenreiter unter den deutschen Kreisen ist dabei der Landkreis Cloppenburg, der gleichzeitig bei den Singlehaushalten den letzten Platz belegt. Mit einem Anteil von 40,8 Prozent gibt es in und um Cloppenburg 42,3 Prozent mehr Familienhaushalte als im bundesweiten Durchschnitt. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Landkreise Eichstätt (39,6 Prozent) und Straubing-Bogen (39,1 Prozent).
Der erste Stadtkreis im Ranking der Mehrpersonenhaushalte mit Kindern findet sich erst auf Rang 155: Mit einem Anteil von 30,6 Prozent liegt der Stadtkreis Hamm 6,9 Prozent über dem deutschen Durchschnitt. Das Schlusslicht bildet der Stadtkreis Trier, wo lediglich 19,1 Prozent aller Haushalte von Familien mit Kindern bewohnt werden.
Zur Studie
Bei den „GfK Bevölkerungsstrukturdaten“ handelt es sich um soziodemografische Daten auf verschiedenen regionalen Ebenen. Sie beschreiben Bevölkerung und Haushalte in Deutschland hinsichtlich ihrer Haushaltsstruktur (Ein- und Mehrpersonenhaushalte mit und ohne Kinder sowie Haushalte mit Migrationshintergrund), der Altersstruktur (Alter des Haushaltsvorstands) sowie der Einkommensstruktur (Unterscheidung von sieben Einkommensklassen). Daneben liegen auch Daten zur Bebauungsstruktur (Ein- und Zwei- sowie Mehrfamilienhäuser usw.) vor.
Die GfK Bevölkerungsstrukturdaten werden in Marketing und Vertrieb von Unternehmen zur Zielgruppenlokalisierung eingesetzt. Sie zeigen beispielsweise detailliert, wo es sich lohnt, für bestimmte Produkte zu werben. Die Studie zu den GfK Bevölkerungsstrukturdaten kann für alle deutschen Stadt- und Landkreise, für alle Gemeinden und Postleitzahlgebiete sowie auf Ebene von Straßen oder für fast 2,9 Millionen Straßenabschnitte bei GfK im Bereich Geomarketing bezogen werden.
Weitere Informationen
zu den regionalen Marktdaten von GfK finden Sie hier.
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