Weitere Kieler Kiezgrößen gesucht
Das Ergebnis des Bürger*innen-Voting komplettiert die Abstimmung der Fachjury, die am 17. Januar getagt hat. „Es war eine spannende Diskussion. Die ersten drei Plätze liegen eng beieinander. Da kann das Bürger*innen-Voting zum Zünglein an der Waage werden“, berichtet Katharina Sieweke, Chefredakteurin des Magazins „stores + shops“ des EHI Retail Instituts. Neben ihr ist die Fachjury mit vier weiteren bundesweit anerkannten Expert*innen aus den Bereichen Innenstadtentwicklung und Nutzungstrends hochkarätig besetzt. Nach der ersten Auflage wieder dabei sind Ingmar Behrens vom German Council of Shopping Places und Frank Rehme, u.a. bekannt durch fachkundige Beiträge im Online-Portal „Zukunft des Einkaufens“. Neu in der Runde sind neben Katharina Sieweke die Kiez-Expertin Julia Staron, aktuell Quartiersmanagerin der Hamburger Reeperbahn, von der Stadtmanufaktur und Karen Klessinger, Leitung Destinationsentwicklung bei danpearlman. Grundlage der Entscheidungsfindung ist ein Katalog aus zehn Bewertungskriterien, der u.a. Parameter wie Innovationsgrad, Frequenzbringer, wirtschaftliche Tragfähigkeit sowie zunehmend stärker nachgefragte Themenschwerpunkte wie Nutzungsvielfalt, Lokalkolorit und Nachhaltigkeit enthält.
500 abgegebene Stimmen der Bürger*innen müssen vorliegen, damit das Abstimmungsergebnis gewertet wird. Die Abstimmung erfolgt online auf www.kieler-innenstadt.de/kiezstimme.
Sobald das finale Ranking steht, macht sich das Innenstadt-Management auf die Suche nach der passenden Fläche für das Gewinnerkonzept. Je nach Flächengröße und Vertragsge-staltung können voraussichtlich ein bis zwei der eingereichten Konzepte bis Ende 2024 finanziell gefördert werden. „Kieler*innen und Besucher*innen aus dem Umland sind am
Ende diejenigen, welche die Läden regelmäßig aufsuchen und deren Produkte kaufen sollen. Diese Menschen müssen die Konzepte überzeugen. Nicht zuletzt führt die Möglichkeit der Mitbestimmung auch zu einer neuen Identifikation mit dem Standort“, erläutert Innenstadt-Managerin Janine Streu die Relevanz des Bürger*innen-Votings.
Hintergrund: Der Landeshauptstadt Kiel wurden im September 2021 im Rahmen der Zentrenförderung des Landes Schleswig-Holstein 219.000 Euro für einen Ansiedlungsfonds bewilligt. Mit der Umsetzung wurde das Innenstadt-Management von Kiel-Marketing betraut. Ergänzt um den Eigenanteil der Stadt stehen Kiel-Marketing 292.000 Euro bis Ende 2024 für die Anmietung von Immobilien zur Verfügung. Die Projektabwicklung hat sich dabei an der Förderrichtlinie des Landes für das Innenstadtprogramm zu orientieren: Endfassung Förderrichtlinie Innenstadtprogramm (ib-sh.de).
Das Förderprogramm des Landes war im Rahmen der Corona-Hilfen Mitte Juni 2021 auf den Weg gebracht worden. Der Ansiedlungsfonds ist dabei Teil eines Projektfonds zur Stärkung der Innenstadt mit weiteren drei Modulen. Für die Einrichtung dieses Projektfonds erhält die Landeshauptstadt Kiel aus dem 10-Millionen-Programm des Landes Schleswig-Holstein zur Förderung der Innenstadtentwicklung 500.000 Euro (667.000 Euro mit städtischem Eigenanteil).
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