Otto-Bayer-Preis 2022 geht an Professor Frank Glorius
Die Bayer Foundation hat den mit 75.000 Euro dotierten Otto-Bayer-Preis an Professor Frank Glorius verliehen. Der Forscher von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster erhielt die Auszeichnung für die Entwicklung einer Vielzahl von bahnbrechenden katalytischen Reaktionen für die organische Synthese.
Seit 1984 werden weltweit führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für wegweisende Forschungsbeiträge in der Chemie und Biochemie alle zwei Jahre mit dem Otto-Bayer-Preis ausgezeichnet. Die Forscherinnen und Forscher werden für Leistungen geehrt, die in der Regel für das ganzheitliche Vorankommen des jeweiligen Forschungsbereichs entscheidend waren. Der Preis konnte dank einer großzügigen Zuwendung aus dem Nachlass von Prof. Otto Bayer ins Leben gerufen werden.
Frank Glorius‘ Forschungsschwerpunkte sind Katalyse und funktionelle Materialien. Die Katalyse ist eine effiziente und nachhaltige Methode zur Herstellung organischer Moleküle, die als Arzneimittel oder in der Landwirtschaft verwendet werden können. Ein Forschungsschwerpunkt ist die Nutzung von sichtbarem Licht als Energiequelle für die Reaktionen. Darüber hinaus entwickelt seine Forschungsgruppe Verbindungen mit maßgeschneiderten Funktionen für die Anwendung in biologischen Systemen oder in den Materialwissenschaften und erarbeitet datenbasierte Computermodelle, um die Planung von chemischen Synthesen zu vereinfachen.
In ihrer Eröffnungsrede hob Sarena Lin, Vorstandsmitglied der Bayer AG, hervor, wie wichtig und notwendig Forschung und Entwicklung aktuell sind. „Als Bayer 1863 gegründet wurde, gab es auf der Erde etwa eine Milliarde Menschen. Seit dem Jahresende 2022 sind wir mittlerweile mehr als acht Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Dieser Anstieg ist alles andere als ein lineares Wachstum. Bisher konnten wir die Herausforderungen einer wachsenden Weltbevölkerung dank wegweisender Innovationen meistern. Es sind aber weitere Fortschritte erforderlich, denn die Herausforderungen von morgen werden noch größer sein. Wir brauchen daher dringend eine neue Ära bahnbrechender Innovationen."
Frank Glorius ist seit 2007 Professor am Institut für Organische Chemie der WWU. Für sein wissenschaftliches Engagement in der Forschung erhielt er unter anderem den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2013) und den Gay-Lussac-Humboldt-Preis des französischen Ministeriums für Hochschulbildung und Forschung (2019). Seit acht Jahren gehört er zu den weltweit meistzitierten Forschern auf dem Gebiet der Chemie.
Ernst-Ludwig-Winnacker-Preis 2022
Professor Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven, wird mit dem Ernst-Ludwig-Winnacker-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis wurde 2021 zu Ehren des 80. Geburtstages von Professor Ernst-Ludwig Winnacker ins Leben gerufen wird zum ersten Mal verliehen. Der Ernst-Ludwig-Winnacker-Preis zur Förderung der Wirkung von Wissenschaft zum Wohle der Gesellschaft ist mit 3.000 Euro plus 10.000 Euro für zukünftige Projekte dotiert. Antje Boetius erhält den Preis in Anerkennung ihres herausragenden öffentlichen Engagements, ihrer Politikberatung und ihrer Wissenschaftskommunikation rund um Themen wie zum Beispiel die Auswirkungen des Klimawandels, der Verlust der biologischen Vielfalt und der Gesundheit der Ozeane.
Antje Boetius ist Polar- und Tiefseeforscherin und Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Als Professorin für Geomikrobiologie und Leiterin der gemeinsamen Forschungsgruppe für Tiefseeökologie und -technologie am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie ist sie am Exzellenzcluster MARUM der Universität Bremen beteiligt. Boetius hat an 50 Expeditionen auf internationalen Forschungsschiffen teilgenommen. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind die Auswirkungen des Klimawandels auf den Arktischen Ozean und die Artenvielfalt in der Tiefsee. Sie ist Trägerin des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises und des Communicator-Preises der DFG sowie des Deutschen Umweltpreises 2018 und wurde neben vielen anderen Verdiensten 2019 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und anderer nationaler und internationaler Akademien und eine aktive Wissenschaftskommunikatorin.
Early Excellence in Science Awards 2022
Neben dem Otto-Bayer-Preis und dem Ernst-Ludwig-Winnacker-Preis verlieh die Bayer Foundation auch die Bayer Early Excellence in Science Awards (EESAs). Sarena Lin, Mitglied des Vorstands der Bayer AG, überreichte die EESAs an die Preisträgerinnen und Preisträger.
Der Preis in der Kategorie Biologie ging an Dr. Claudia Bonfio (Universität Straßburg, Frankreich) für ihre Leistungen bei der Erforschung des Ursprungs des Lebens, mit denen sie die Durchführbarkeit der präbiotischen Ionen-Schwefel-Peptid-Katalyse nachgewiesen hat. Ihre Arbeit zur Selbstorganisation präbiotischer Biomoleküle hat das Potenzial, einen biochemischen Systemansatz für die In-vitro-Zusammensetzung fortgeschrittener primitiver Zellen wie Stammzellen zu ermöglichen.
Dr. Mark Levin (University of Chicago, USA) erhielt den Preis in der Kategorie Chemie in Anerkennung seiner Forschungsarbeiten über die hochselektive Gerüstbearbeitung komplexer organischer Moleküle unter Verwendung einer breiten Palette chemischer Modalitäten. Diese Technologie ermöglicht die einfache Modifizierung bestehender Substanzbibliotheken und bietet einen schnellen Zugang zu neuen chemischen Räumen und biologisch aktiven Verbindungen.
In der Kategorie Medizin ging der Preis an Dr. Yanira Mendez Gomez (University of Cambridge, UK) für ihre Nutzung von Mehrkomponentenreaktionen, die den Aufbau hochkomplexer Biokonjugate wie multivalente antibakterielle Impfstoffe oder Antikörper-Wirkstoff-Konjugate ermöglichen und einen großen Beitrag zu neuen Wegen der Impfstoffherstellung leisten.
Der Preis in der Kategorie Datenwissenschaft in den Biowissenschaften ging an Dr. Mohammad Lotfollahi (Helmholtz-Institut München, Deutschland) für die innovative Entwicklung von Algorithmen des maschinellen Lernens im Kontext der computergestützten Biologie. Seine Arbeit fördert das Verständnis von großen Einzelzell-Omics-Daten in Gesundheit und Krankheit und wird letztlich den Fortschritt der Präzisionsmedizin und der KI-gestützten Arzneimittelforschung erleichtern.
Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden vom Wissenschaftsrat der Bayer Foundation ausgewählt, zu seinen Mitgliedern zählen: Professor Edith Heard (Generaldirektorin des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie in Heidelberg), Professor Regine Kahmann (Direktorin am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg), Professor Lothar Willmitzer (Direktor der Abteilung Molekulare Pflanzenphysiologie am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm), Professor Dirk Trauner (Penn Integrates Knowledge (PIK) Professor an der Universität von Pennsylvania) und Professor Patrick Cramer (Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen und Vorsitzender des Kuratoriums der Bayer Foundation).
Zukunftsgerichtete Aussagen
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Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen Menschen nützen und die Umwelt schonen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Bayer verpflichtet sich dazu, mit seinen Geschäften einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Die Marke Bayer steht weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte der Konzern mit rund 100.000 Beschäftigten einen Umsatz von 44,1 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich bereinigt um Sondereinflüsse auf 5,3 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.com/de
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