Mehr Zeit für die Familie und ein Plus für das Klima
Bei der Einführung der Vier-Tage-Woche im Januar dieses Jahres wurden Björn Ekruth und seine Frau Jasmin durch die Unternehmensberaterin Maren Ulbrich begleitet. Den Kontakt hatte Andrea Frosch vom UnternehmensService der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land hergestellt. „Themen wie Work-Life-Balance und New Work beschäftigen zunehmend die Unternehmen in unserer Region. Vor allem angesichts der Konkurrenz um die Fachkräfte von morgen fragen sich viele kleine und mittelständische Unternehmen, wie sie ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen können. Mit dem WIGOS-Fachkräftebüro und der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit und anderen Partnern arbeiten wir Hand in Hand, um Unternehmen bei diesen Herausforderungen Unterstützung zu leisten. Die Vier-Tage-Woche ist eine von vielen Maßnahmen, die wir abhängig von den individuellen Bedarfen des Unternehmens in unseren Beratungen thematisieren. Es freut uns daher immer sehr, wenn wir neue Impulse geben können, die zu positiven Veränderungen führen“, betonte Andrea Frosch bei ihrem Besuch des Dissener Werbetechnik-Betriebs. So habe die WIGOS das Unternehmen Ekruth bereits mit der Digitalisierungsberatung unterstützt. Auch der durchgeführte Azubimarketing-Check sei sehr erfolgreich gewesen. „Die Vier-Tage-Woche ist sicher ein Pluspunkt bei der Suche nach Fachkräften“, unterstrich Björn Ekruth. Aktuell sucht der 2004 gegründete Meisterbetrieb für Werbetechnik ausgebildete Schilder- und Lichtreklamehersteller oder Mitarbeitende mit Erfahrung im Beruf.
Eine gute Beratung und Begleitung war Björn und Jasmin Ekruth von Anfang an sehr wichtig: „Im Sommer vergangenen Jahres haben wir eine Fernsehdokumentation über einen Tischler am Bodensee, der die Vier-Tage-Woche einführte, gesehen. Danach ist bei uns der Gedanke, diese auch in unserem Betrieb umzusetzen, immer mehr gereift. Wichtig war uns, dass wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Entscheidung mit ins Boot holen und sie alle dahinterstehen. Die Unternehmensberaterin hat daher mit allen Beschäftigten Interviews geführt und Pro und Contra-Argumente gesammelt. Die Meinungen waren zunächst durchaus geteilt“, erläuterte Björn Ekruth. „Es ist ja auch eine Familienentscheidung. Nicht jeder Partner findet es gut, wenn der Partner nun an vier Tagen länger bei der Arbeit ist.“ Die Wochenarbeitsstunden wurden bei gleichbleibender Bezahlung auf 37 Stunden reduziert, die auf vier Tage verteilt werden. „Vorteil ist, dass dadurch auch der Dölmerfreitag wegfällt, an dem wir nur den Vormittag auf der Baustelle sind. Die Vier-Tage-Woche ist auch gut, um Überstunden abzubauen.“ Die Tages-Arbeitszeit wird effizienter genutzt. Durch die längere Tages-Arbeitszeit werden Projekte am Stück schneller abgeschlossen, häufig an einem Tag. Im Zuge der Vorbereitung auf die neue Arbeitszeitregelung stellte Ekruth auch alle Prozesse in Büro und Produktion auf den Prüfstand. Abläufe wurden auf ihre Qualität und Zeitgemäßheit unter die Lupe genommen und Anpassungen vorgenommen. „Die Überprüfung ist immer noch nicht abgeschlossen. Wir wollen jeden Tag besser werden“, so der Inhaber der Werbetechnikfirma.
Nicht nur für ihre Beschäftigten beginnt das Wochenende jetzt einen Tag früher. Auch Björn und Jasmin Ekruth haben mit dem Samstag einen Tag mehr Freizeit hinzugewonnen: „Wir sind nach wie vor am Freitag im Büro und erreichbar. Dadurch können wir wie gewohnt Anlieferungen auch am Freitag entgegennehmen und flexibel reagieren. Die Aufgaben, die wir sonst am Samstag erledigt haben, machen wir nun freitags. Jetzt sind wir am Samstag zu Hause“, freute sich Björn Ekruth. „Wir schauen im Sommer dieses Jahres, welche Erfahrungen wir mit der neuen Regelung gemacht haben und wo wir eventuell etwas ändern müssen. Schon jetzt sind wir aber überzeugt, dass die Einführung der Vier-Tage-Woche die richtige Entscheidung für uns und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war.“
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