PD Dr. med. Manuel Hermann löst Prof. Dr. Karl Heinz Emmerich ab
Bei der Feierstunde zum Direktorenwechsel am 15. Februar würdigte Klinikdezernent und Aufsichtsratsvorsitzender André Schellenberg Prof. Dr. Emmerich als großen Augenarzt, der in seinen Jahrzehnten die Augenmedizin für die Patientinnen und Patienten in Darmstadt und Südhessen immer entscheidend mit vorangebracht habe. „Er hat in seinen Berufsjahren die Klinik nach seinen Vorstellungen aufgebaut und stets zeitgemäße Augenheilkunde in Therapie und Diagnostik etabliert. Er führte die Kleinschnittchirurgie ein, die Ultraschallzer-störung der Linse, die ästhetische Lidchirurgie mit CO2-Laser, die photodynamische Therapie bei Makuladegeneration und vieles mehr. 2006 führte er als eine der ersten Kliniken bundesweit die IVOM-Behandlung der Makuladegeneration ein, was die Behandlungschancen von Makulaleiden durch Einbringung eines Medikamentes an die Netzhaut deutlich verbesserte. Mit den Jahren hat er seine Spezialisierung in der Tränenwegchirurgie und Therapie der Makuladegeneration immer weiter ausgebaut – soweit, dass seine Augenklinik stets zu den zwei führenden Kliniken in der Tränenwegchirurgie in Deutschland gehörte. Prof. Emmerich und die Mitarbeitenden in seiner Klinik waren bei allen Entwicklungen immer vorn mit dabei. Dafür danke ich ihm ganz außerordentlich“, so Schellenberg in seiner Festrede.
Klinikdirektor wurde Emmerich 1991 mit nur 38 Jahren und war damals der jüngste Direktor einer Augenklinik in Deutschland. In seine Amtszeit fielen auch zwei große Umzüge und räumliche Veränderungen: 2008 innerhalb des Geländes in Eberstadt, Ende 2020 dann der Umzug in den Zentralen Neubau des Klinikums am Standort Grafenstraße.
Prof. Emmerich selbst sagt: „Ich bin ein glühender Verfechter der stationären Augenheilkunde, um die Weiterbildung der Assistenten und Assistentinnen zu gewährleisten und um beispielsweise Kinder und pflegebedürftige Patienten augenärztlich gut zu versorgen. Eine Augenklinik ist wichtig für alle komplexen Eingriffe, für schwere Eingriffe und immer dann, wenn eine Überwachung angezeigt ist, zunehmend damit auch für alte und gebrechliche Patienten, die weder zu Hause noch in Pflegeheimen eine Nachsorge bekommen können.“
Auch mit 71 Jahren entlässt ihn die Augenmedizin nicht ganz: Er wird künftig mit seiner Ehefrau augenärztlich in einer eigenen Praxis tätig bleiben. Emmerich war auch immer wissenschaftlich tätig: Er hat mehr als 400 wissenschaftliche Vorträge und Referate gehalten, mehr als 150 wissenschaftliche Publikationen und auch ein Lehrbuch herausgegeben. Er war vielmals Tagungspräsident des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte in Darmstadt und Veranstalter eines großen Symposiums über Tränenwegchirurgie 2016 in Darmstadt. Zahlreiche Tätigkeiten in Verbandsvorständen gehörten ebenso dazu, wie auch die Ausbildung von mehr als 30 Fachärztinnen und Fachärzten. Weiterhin tätig wird er auch bleiben im Vorstand der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft als Beauftragter für die mittel- und osteuropäischen Länder.
Sein Nachfolger als Klinikdirektor, Privatdozent Dr. Manuel Hermann, ist anerkannter Experte für die chirurgische und konservative Behandlung der Glaukome sowie für komplexe operative Eingriffe an der Netzhaut sowie Laserbehandlungen an der Hornhaut. Der 48-Jährige ist gebürtiger Würzburger, hat mütterlicherseits französische Wurzeln und studierte Medizin in Freiburg im Breisgau, Zürich und San Diego. Nach zwei Jahren Tätigkeit in der Abteilung für Neuropathologie der Uniklinik Köln absolvierte Dr. Hermann die Ausbildung zum Facharzt für Augenheilkunde am Klinikum der Universität zu Köln mit den Schwerpunkten Glaukom- und Netzhautchirugie in den Abteilungen von Herrn Professor G. K. Krieglstein und Herrn Professor B. Kirchhof. Seit 2008 war er dort als Oberarzt tätig und habilitierte sich in 2013 im Bereich Glaukomtherapie und Netzhautforschung. Mit der Berufung von Herrn Prof. C. Cursiefen als neuen Direktor des Zentrums für Augenheilkunde der Uniklinik Köln erweiterte Dr. Hermann sein Tätigkeitsspektrum um die refraktive Hornhautchirurgie, Keratokonusbehandlung und komplexe Linsenchirurgie.
Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und Buchkapitel, darunter über 55 Originalarbeiten mit mehr als 1.000 Zitationen. Seit 2017 war Dr. Hermann zudem ärztlicher Geschäftsführer des MVZ der Uniklinik Köln mit über 250 Mitarbeitenden und 17 Fachbereichen. 2022 schloss Dr. Hermann das berufsbegleitende MBA-Studium an der Rotterdam School of Management (RSM) und der Universität zu Köln ab. Er lebt in einer Partnerschaft mit zwei Söhnen in Buchschlag.
„Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben in der Klinik für Augenheilkunde am Klinikum Darmstadt“, so Hermann. „Neben den bereits erfolgreich etablierten Therapieangeboten möchte ich neue Akzente in der Glaukom- und Netzhautchirurgie sowie in der Hornhautchirurgie setzen. Mein Ziel ist es, den Patientinnen und Patienten ein breites Spektrum der konservativen und operativen Möglichkeiten der Augenheilkunde am Klinikum Darmstadt auf höchsten Qualitätsniveau zu bieten.“
Drei Punkte sind ihm dabei besonders wichtig: die Fortführung des Schwerpunkts in der Tränenwegchirurgie in gewohnter Qualität, auch durch weitere Verpflichtung von Prof. Dr. Emmerich; der Ausbau der klinischen Tätigkeit passend zu einem Haus der Maximalversorgung. Zunächst Netzhautchirurgie einschließlich Versorgung von dringlichen Fällen im Verbund gefolgt von Glaukomchirurgie und Hornhautchirurgie; sowie die Fortführung der ambulanten Versorgung auf Zuweisung von Niedergelassenen im Rahmen der Ermächtigung der Kassenärztlichen Vereinigung, die ab dem 1. April 2023 von Prof. Emmerich auf PD Dr. Hermann übergeht.
„Ich bin sehr froh, dass wir für unser Klinikum Darmstadt einen herausragenden Kliniker, Wissenschaftler und Medizinmanager von einer der größten und renommiertesten Universitäts-Augenkliniken Deutschlands gewinnen konnten. Mit Herrn Hermann werden wir das vorhandene stationäre Spektrum erweitern und sehen uns für die aktuell politisch diskutierten Themen der Ambulantisierung und der anstehenden Krankenhausstrukturreform exzellent aufgestellt“, so Geschäftsführer Clemens Maurer.
Das Klinikum Darmstadt ist der kommunale Maximalversorger in Südhessen und das einzige Krankenhaus der umfassenden Notfallversorgung (höchste Versorgungsstufe).
Ende 2020 hat das Klinikum Darmstadt seinen Zentralen Neubau in Betrieb genommen: An einem Ort stehen 1000 moderne Betten in komfortablen Stationen bereit. Das Krankenhaus zeichnet sich durch eine moderne Medizintechnik, weitgehende Digitalisierung, ein umfassendes Qualitätsmanagement, zahlreiche Zertifizierungen – wie etwa als Onkologisches Zentrum – und eine breit aufgestellte hervorragende Krankenhaushygiene aus. Vier Intensivstationen, eine IMC, 25 OP-Säle, 22 Kliniken und Institute, von der Augenheilkunde bis zur Zentralen Notaufnahme: Bei speziellen diagnostischen und therapeutischen Verfahren hat das Klinikum Darmstadt für die Region Alleinstellungsmerkmale.
Es ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Frankfurt und Mannheim/Heidelberg und für Pflege in Kooperation mit der FOM Hochschule. Zur GmbH, die der größte kommunale Arbeitgeber ist, gehören 3.350 Mitarbeitende. Ein MVZ sowie ein Altenpflege- und ein Wohnheim und Servicegesellschaften komplettieren den Gesundheitsdienstleister.
Das Klinikum Darmstadt bietet allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vielfältige Arbeits-, Fortbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen: für Ärzt*innen, für PJ-Studierende, für Pflegekräfte und Pflegefachpersonen und viele Berufe mehr. Tariflohn ist für uns eine Selbstverständlichkeit – auch in unseren Alten- und Pflegeheimen.
www.karriere.klinikum-darmstadt.de
Klinikum Darmstadt GmbH
Grafenstraße 9
64283 Darmstadt
Telefon: +49 (6151) 107-0
Telefax: +49 (6151) 107-5449
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