Parkinson-Diagnose fällt in jungen Jahren besonders schwer
Doch nicht nur die Einordnung des mittlerweile auch Muskelsteifigkeit (Rigor), posturale Instabilität (Unfähigkeit, eine aufrechte Position zu halten), Schlafprobleme, Gangunsicherheit, Spasmen, Blasenentleerungsstörungen, kognitive Einschränkungen und gebeugte Arme und Hände umfassenden Syndroms war den Medizinern schwergefallen. „Die Behandlung des Parkinsons ist zwar durch Wissenschaft und Forschung deutlich weitergekommen, sie ist aber weiterhin sehr anspruchsvoll“, sagt Dennis Riehle und führt hierzu aus: „Neben einer Medikation, die die ursächlich für das Krankheitsbild nachlassende Bildung nötiger hormoneller Botenstoffe im Gehirn ausgleichen soll, kommen Ergo-, Physio- und Schmerztherapie eine überaus wichtige Bedeutung in der interdisziplinären und multimodalen Bewältigung des Parkinsons zu. Daneben sind Psychotherapie, Schlafhygiene, Logopädie, Sozialberatung und Angebote der Selbsthilfe eine sinnvolle und hilfreiche Ergänzung für Betroffene, die – wie Riehle – oftmals schon früh pflegebedürftig werden und im Alltag auf Unterstützung angewiesen sind: „Deshalb ist es mir persönlich ein Anliegen, gerade junge Mitpatienten, die gerade die Diagnose erhalten haben, aber auch all jene Erkrankten, die mit dem Umgang mit dem Parkinson im täglichen Dasein Schwierigkeiten haben, durch entsprechende Begleitung zu ermutigen und in der Sicht zu stärken, dass solch ein Schicksal kein Grund ist, den Kopf in den Sand zu stecken“, ist der gelernte Psychologische Berater überzeugt und fügt abschließend noch an: „Jede dieser neurodegenerativen Störungen bedeutet ein gewisses Leiden. Aber es gibt viele Chancen, sich mit der gekräftigten und durch die Erfahrung gewachsenen Resilienz all das Verbliebene zu genießen und es wertzuschätzen. Es ist nicht immer einfach, gerade in jüngeren Jahren eine positive Sicht auf die Dinge zu bewahren, denn nicht selten zerplatzen mit dem Parkinson auch Träume und Wünsche. Doch sollten wir ohnehin stets einen Plan B als Alternative in der Tasche haben“.
Die Psychosoziale Mailberatung der Selbsthilfeinitiative ist kostenlos unter www.parkinson-in-jedem-alter.de erreichbar.
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