Von der Straße in ein selbstständiges Leben
„Der ganzheitliche Ansatz von ,WundA‘ hat sich in den letzten Jahren bewährt – die große Nachfrage zeigt, dass wir mit dem Angebot die jungen Menschen erreichen, die aus prekären Wohnsituationen kommen oder in schwierigen familiären Verhältnissen aufgewachsen sind und genau diese Unterstützung brauchen. Die Pandemie hat den Gesamtbedarf noch verstärkt – umso wichtiger, dass wir diese Anlaufstelle erhalten“, so Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziales, Teilhabe, Jugend und Familie der Region Hannover.
Das Projekt richtet sich an junge Erwachsene bis 25 Jahre und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Projekt-Kern ist das Wohnangebot mit 19 Plätzen. Das Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebot mit Schwerpunkt auf Handwerk und Hauswirtschaft hat 15 Plätze. Nach einer ersten Stabilisierungsphase mit psychosozialer Begleitung bietet diese Aktivierungshilfe, dass sich die jungen Menschen wieder an einen strukturierten Tagesablauf gewöhnen können. Bis zu einem Jahr haben die jungen Erwachsenen Zeit, ihren Neustart mit dieser Unterstützung zu organisieren. Dann sollen sie wieder auf eigenen Füßen stehen.
Zusätzlich bietet die niedrigschwellige Beratungsstelle Hilfe und Unterstützung in Wohnungsnotfallfragen für junge Frauen und Männer aus der Region Hannover, die in der Zeit von Anfang 2021 bis Ende 2022 insgesamt 148 Beratungen zählte. Im gleichen Zeitraum haben insgesamt 61 junge Frauen und Männer an den Beschäftigungs- und Qualifizierungsangeboten teilgenommen. Davon konnten 16 Teilnehmende eigenen Wohnraum beziehen, drei davon nehmen weiter an der Aktivierungshilfe teil. Vier Teilnehmende holen einen Schulabschluss nach, drei junge Menschen haben eine festangestellte Beschäftigung aufgenommen, ebenfalls drei konnten in eine Ausbildung starten, zwei weitere Teilnehmende nahmen eine Therapie auf oder wechselten in eine andere Maßnahme. Junge Menschen, die zum Zeitpunkt des Austritts für sich noch keine tragfähige Perspektive entwickeln konnten, werden über das Jobcenter Region Hannover intensiv weiter begleitet.
„Um diese Erfolge nicht zu gefährden und die jungen Menschen bei der Bewältigung der Übergänge in Ausbildung, Arbeit und eigener Haushaltsführung zu unterstützen, bietet das Projekt auch die jeweils benötigte Nachbegleitung an – insgesamt bringen die Teilnehmenden oft multiple Problemlagen mit, wenn sie bei ,WundA‘ ankommen. Das braucht gute Begleitung und auch Zeit“, sagt Hanke. So waren oder sind 64 Prozent der Teilnehmenden drogen-, spiel- oder alkoholsüchtig, 57 Prozent haben eine psychische diagnostizierte Erkrankung, 41 Prozent haben ein Gerichtsverfahren oder gerichtliche Auflagen, 40 Prozent sind überschuldet.
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