Kunst & Kultur

(Es gibt keine) Verbotenen Worte – Portugal auf der Leipziger Buchmesse 2023

Wenn sich vom 27. bis 30. April 2023 die Literaturszene wieder auf der Leipziger Buchmesse trifft, dürfen sich die Besucher:innen auch auf interessante literarische Stimmen und neue Bücher aus dem portugiesisch-sprachigen Raum freuen. Neben der mehrfach preisgekrönten brasilianischen Autorin Carla Bessa kommt mit der Dichterin Ana Paula Tavares eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Angolas zum Bücherfrühling nach Leipzig. Auch der in Portugal preisgekrönte Dichter Luís Quintais, die portugiesische Schriftstellerin Cristina Carvalho sowie der in Berlin lebende angolanisch-portugiesische Musiker und Autor Kalaf Epalanga werden erwartet. 

„Es ist toll, dass wir nach so langer Zeit die portugiesisch-sprachige Literatur endlich wieder in den Messehallen in Leipzig präsentieren können”, so Patrícia Barreto, Kulturrätin der Portugiesischen Botschaft in Berlin. „Wir knüpfen dabei an die von uns in den vergangenen Jahren als Gastland schon versprochenen unerwarteten Begegungen an.” Der gesamte Auftritt, der von Camões Berlim, der Kulturabteilung der Portugiesischen Botschaft in Berlin, organisiert wird, umfasst 14 Veranstaltungen. Er steht unter dem Motto „(Es gibt keine) Verbotenen Worte” – angelehnt an ein Zitat des bedeutenden portugiesichen Lyrikers Eugénio de Andrade, der vor genau 100 Jahren geboren wurde. Neben ihm stehen weitere portugiesische Schriftsteller:innen, die dieses Jahr geehrt werden, mit ausgewählten Zitaten als inhaltliche Paten für spannende moderierte Gespräche zwischen zeitgenössischen Autoren und Autorinnen auf dem Messestand sowie in der galerie KUB.  

Am Messestand (Halle 4, Stand D300) gibt es jeden Tag interessante Einblicke in die aktuelle portugiesisch-sprachige Literaturszene. Autor:innen stellen gemeinsam mit ihren Übersetzer:innen oder Verleger:innen ihre Bücher vor. So wird etwa der neue kraftvolle Roman „Seebeben” von Djaimilia Pereira de Almeida präsentiert, der einen Gestrandeten auf den Straßen Lissabons begleitet. Mit einer Lesung wird Ana Luísa Amaral gedacht. Die im Spätsommer 2022 im Alter von nur 66 Jahren verstorbene Lyrikerin, Übersetzerin und feministische Literaturwissenschaftlerin, zählt zu den wichtigsten portugiesischen Dichterinnen der Gegenwart. Daneben können sich Lyrikliebhaber auf eine Begegnung mit dem in seinem Heimatland Portugal renommierten Dichter Luís Quintais und auf eine Poesielesung mit Signierstunde mit der portugiesisch-angolanischen Dichterin Ana Paula Tavares freuen. Gemeinsam mit der in Mosambik geborenen Isabela Figueiredo, die in Leipzig ihr letztes Buch „Die Dicke” vorstellt, spricht Tavares auch über die portugiesische Kolonialvergangenheit.  

Abends werden der spannenden Gespräche in der galerie KUB in der Kantstraße in Leipzig fortgesetzt. So stellen sich etwa Ana Paula Tavares und Kalaf Epalanga der Frage, ob in diesen unruhigen Zeiten ein dramatisches Umdenken nötig ist und knüpfen damit an die portugiesische Dichterin und Schriftstellerin Natália Correia an, die für ihre politischen Interventionen bekannt war und deren 100. Geburtstag in diesem Jahr ebenfalls gefeiert wird. Und Isabela Figueiredo, Luís Quintais und Cristina Carvalho tauschen sich über die Sehnsucht und Nostalgie als Inspirationsquelle für Poesie und Fiktion aus.  

Der Auftritt Portugals auf der Leipziger Buchmesse 2023 wird organisiert vom portugiesischen Außenministerium, dem Kulturministerium und dem Ministerium für Wirtschaft und Digitalen Wandel: CICL (Camões Institut für Kooperation und Sprache); DGLAB (Generaldirektion des Buches, der Archive und der Bibliotheken); Botschaft von Portugal / Camões Berlim; Turismo de Portugal (Visit Portugal); aicep Portugal Global (Agentur für Investitionen und Außenhandel Portugal).

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