Innovationskorridor Berlin-Lausitz: Management des Pilotprojekts schreitet mit starken Partnern voran
Der Innovationskorridor Berlin-Lausitz verbindet nicht nur die Hauptstadt mit der Region. Er darf als eine „Arterie“ betrachtet werden, die den hoch dynamischen Wachstumsprozess der Region versorgt und vorantreibt. Zahlreiche Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik hatten sich im vergangenen Jahr bereits in einem Memorandum der Stiftung Zukunft Berlin zur Entwicklung des Korridors bekannt. Am 21. Februar 2023 trafen sie sich jetzt in Lübben (Spreewald), um sich über den aktuellen Entwicklungsstand des Vorhabens auszutauschen. Ziel war es, das Modellprojekt in die Managementachse von WRL und WISTA zu übergeben.
Als einstiger Impulsgeber für den Innovationskorridor freute sich Dr. Hermann Borghorst, Gründungsvorsitzender der Wirtschaftsinitiative Lausitz und Mitglied der Stiftung Zukunft Berlin, darüber, dass alle Akteure sich nun auch dafür aussprachen, in Zukunft eng mit der WRL und der WISTA zusammenzuarbeiten. Die beiden Gesellschaften sind von den Ländern Berlin und Brandenburg mit der Entwicklung des Korridors beauftragt worden. Er gilt als Blaupause für weitere Innovationskorridore.
Unter den Gästen im Lübbener Wappensaal waren die Brandenburger Staatssekretärin Dr. Friederike Haase, Beate Profé, Abteilungsleiterin in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die Präsidentin der TH Wildau Dr. Ulrike Tippe, Knut Deutscher als Hauptgeschäftsführer der HWK Cottbus sowie der Lausitz-Beauftragte Dr. Klaus Freytag.
„Berlin und Brandenburg bilden eine der prägendsten Metropolregionen in Deutschland und Europa. Eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft sollte der Markenkern der Region Berlin-Brandenburg werden. Diese riesigen gemeinsamen Potentiale sollten mehr als bisher für die gesamte Region eingesetzt werden. Ich freue mich, dass die beiden Landesregierungen der Empfehlung der Stiftung Zukunft Berlin gefolgt sind, den Innovationskorridor Berlin-Lausitz zum Prototyp für die Entwicklungsachsen der Region zu machen. Unseres Erachtens sollten zukünftig bezüglich der Profilierung insbesondere die Themen Digitalisierung und Klimawandel, Energiewende und Dekarbonisierung, Mobilität und Künstliche Intelligenz untersucht werden. Das Ziel ist eine europäische Region, die Sehnsuchtsort für Talente und Fachkräfte wird“, umriss Dr. Hermann Borghorst die Strahlkraft des Innovationskorridors Berlin-Lausitz.
Die WRL und WISTA haben bereits eine Managementstruktur zur Entwicklung des Innovationskorridors Berlin-Lausitz etabliert. Ziel ist es, den Innovationskorridor Berlin-Lausitz so zu nutzen, dass die Menschen, die in der Region leben, davon profitieren. Während beispielsweise Berlin und der Speckgürtel räumlich an ihre Grenzen kommen, sollen im Korridor bis nach Cottbus Wohn- und Gewerbegebiete sowie die weitere Infrastruktur entwickelt werden. Konkrete Aufgabe der WRL und WISTA wird es daher sein, Akteure zusammenzubringen, um diesen Schritt voranzutreiben.
Eine große Strahlkraft haben dabei der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof sowie die Gesundheits- und Universitätsstandorte in Cottbus. „Der Innovationskorridor Berlin-Lausitz bietet die einmalige Chance, bestehende Erfolgsprojekte wie den Technologiepark Adlershof mit zukunftsweisenden Projekten wie dem Lausitz Science Park zu verzahnen, sodass die Menschen an und zwischen diesen beiden Orten leben, arbeiten und kooperieren können. Die Verknüpfung von Projekten wie diesen eröffnet das Potenzial zur Entstehung einer Wirtschafts- und Wissenschaftsregion, die europaweit einmalig wäre“, betonte Roland Sillmann, Geschäftsführer der WISTA Management GmbH.
„Ich danke der Stiftung Zukunft Berlin für ihre zivilgesellschaftliche Initiative und den Unterzeichnern des Memorandums dafür, dass sie das Potenzial dieses Innovationskorridors damals bereits erkannt haben“, sagte WRL-Geschäftsführer Heiko Jahn. „Besonders freue ich mich darüber, dass es in diesem Korridor bereits konkrete Projekte gibt“, verwies er auf den in Planung befindlichen Co-Working-Space in Lübbenau. „Diese Staffelstabübergabe erfolgt somit nahtlos von der Initiative des Ideengebers zur konkreten Umsetzung in unseren Managementstrukturen.“
Die unterschiedlichen Stärken der beiden Pole des Innovationkorridors ergänzen sich darüber hinaus sehr gut. Während die Metropole Berlin bei Wissenschaft, Forschung und Digitalisierung stark ist, liegt der Anteil der Industrie in der Bruttowertschöpfung der Lausitz bei bundesweit überdurchschnittlichen 30 Prozent. Der Lausitz-Beauftragte Dr. Klaus Freytag sagte: „Es geht um das Heben der Ideen, die den Raum des Korridors mit Leben erfüllen. Wenn weitere davon in die Umsetzung kommen, nimmt die dynamische Entwicklung nochmals enorm an Fahrt auf.“ In Bezug auf den Fachkräftemangel sagte er weiter: „Wir müssen mit der Imagekampagne. Die Lausitz. Krasse Gegend‘ auf die Region aufmerksam machen. In Berlin gibt es aktuell 170.000 arbeitslose Menschen. Wenn wir einige von ihnen für die Arbeit in der Lausitz interessieren können, ist schon viel gewonnen.“
Aktuelle Projekte wie der Co-Working-Space in Lübbenau sollen demzufolge bestmöglich mit den Ansprüchen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Innovationskorridor Berlin-Lausitz verknüpft werden – unter Berücksichtigung der zunehmenden Digitalisierung und weiterer rasanter Veränderungen in der Arbeits- und Lebenswelt.
„Die politische Willensbildung zum Auf- und Ausbau dieses Innovationskorridors ist erfolgt, administrative Hilfe von kompetenter Seite ist etabliert – es liegt jetzt an den verantwortlichen Akteuren aus der regierenden Politik und Verwaltung, aus der Wirtschaft und wissenschaftlichen Institutionen, mit kreativen Projekten einen Innovationskorridor europäischen Ranges zu entwickeln. Glück auf!“, so Prof. Dr. Günter Stock, Mitglied der Stiftung Zukunft Berlin, ehemalig Präsident der Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie Gründungsmitglied und ehemaliger Sprecher des Clusters Gesundheit der Länder Berlin und Brandenburg.
Die etwa 50 Gäste aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft nutzten das Treffen im Lübbener Wappensaal zur regen Diskussion und zum Austausch. In der Runde wurde vereinbart, sich in einem Jahr erneut zu dem Thema auszutauschen. Moderator Dr. Hermann Borghorst von der Stiftung Zukunft Berlin sieht die zivilgesellschaftliche Idee nunmehr in den Managementstrukturen von WISTA und WRL „in guten Händen“.
Über die WISTA Management GmbH:
Die landeseigene WISTA Management GmbH (WISTA) ist ein Standortentwickler, Dienstleister und Wirtschaftsförderer in Berlin. Als Initiator und Katalysator leistet sie im Umfeld von Wissenschaft und Wirtschaft einen Beitrag zur Stärkung des wirtschaftlichen Fundaments der deutschen Hauptstadt. Zu ihren Aufgaben zählen die Errichtung, der Betrieb und die Vermietung moderner Technologiezentren sowie der Verkauf von Grundstücken. Hinzukommen die Unterstützung von Unternehmensgründungen, die Beratung von Unternehmen, die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft, die Förderung nationaler und internationaler Kooperationen. Die WISTA betreibt den Wissenschafts- und Technologiepark Berlin-Adlershof.
Über die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH:
Aufgabe der Wirtschaftsregion Lausitz ist es, die Strukturentwicklung in der Lausitz zu befördern. Gesellschafter sind neben dem Land Brandenburg die Landkreise Elbe- Elster, Oberspreewald- Lausitz, Spree- Neiße/Sprjewja-Nysa, Dahme- Spreewald sowie die kreisfreie Stadt Cottbus/Chóśebuz.
Die Stiftung Zukunft Berlin ist Ort des Austauschs und Nachdenkens über Zukunftslösungen: antreibende Kraft, ausgleichendes Forum und engagierte Impulsgeberin zugleich. Hier können sich Engagierte einbringen. Aus der Zivilgesellschaft heraus werden Vorschläge entwickelt und dann in einem Dialog auf Augenhöhe mit den politischen Verantwortlichen vorangetrieben. Das Format Zukunftsforum Berlin-Brandenburg der Stiftung Zukunft Berlin möchte das gutnachbarschaftliche Verhältnis der beiden Länder verbessern und Kooperationsformen etablieren, die die Potenziale beider Länder zum gemeinsamen Nutzen der Gesamtregion zur Entfaltung bringen. Keine Tagespolitik, sondern die gemeinsame Entwicklung von Zukunftsstrategien steht im Fokus.
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