Ausbildung / Jobs

Auszubildende im Handwerk profitieren von neuem Jugendticket

Schon lange pochen die Handwerksorganisationen auf ein bezahlbares Azubi-Ticket – jetzt kommt es. Seit heute können rund 6000 Auszubildende im Handwerk das landesweite JugendTicketBW nutzen. Für rund einen Euro pro Tag gilt es in ganz Baden-Württemberg – allerdings nur für junge Menschen bis 27 Jahre. Viele Meisterschüler müssen weiterhin den Preis für Erwachsene bezahlen, berichtet Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg. „Ein erster Schritt hin zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ist also getan. Dass ein angehender Handwerksmeister in Vollzeit aber weiterhin hohe Fahrtkosten hat, während Studierende egal welchen Alters von deutlichen Vergünstigungen profitieren, ist kaum mehr zu erklären.“

Auszubildende bis 27 Jahre können nun mit Bussen und Bahnen quer durch ganz Baden-Württemberg, insbesondere zu Betrieb oder Berufsschule fahren. Ullrich: „Mit der einheitlichen Preisgestaltung im ÖPNV ist der erste wichtige Schritt gemacht. Jetzt muss der nächste kommen: Wir brauchen ein attraktiveres Nahverkehrsnetz mit besserer Taktung und flexibler gestalteter Anbindung. Was hilft jungen Menschen der günstige Fahrschein, wenn kein Bus zum Ausbildungsbetrieb fährt?“ Gerade in ländlicheren Regionen gibt es oftmals keine direkte Verbindung zum Ausbildungsplatz oder der Bus fährt nur sporadisch.

„Altersbeschränkung sollte überdacht werden“

Auch für die Weiterbildung zum Meister kann das JugendTicketBW genutzt werden. Die Altersbegrenzung schließt hierbei aber zahlreiche Meisterschülerinnen und -schüler im Handwerk aus. Auch ältere Auszubildende profitieren nicht. Jeder über 27 muss weiterhin den Preis für Erwachsene zahlen. Studierende jeden Alters hingegen profitieren von einem günstigen Semesterticket, das beispielsweise für 89 Euro pro Semester im gesamten Regio-Verkehrsverbund Freiburg gilt. „Wenn wir Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung wollen, müssen auch gleiche Werte gelten“, fordert Ullrich. „Die Altersbegrenzung sollte dringend überdacht werden.“

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