Tierpark Hellabrunn unterstützt den Amphibien-Fond
Als Reaktion auf den regionalen und globalen Rückgang von zahlreichen Amphibienarten, werden Zooverbände und private Halter aktiv, um sich zusammen für den Schutz der Tiere einzusetzen. Mithilfe des Amphibien-Fonds sollen weltweite Schutz- und Forschungsprojekte, Erhaltungszuchten und Auswilderungen, Sicherung und Pflege von heimischen Biotopen sowie die öffentliche Umweltbildung unterstützt werden. Der Tierpark Hellabrunn beteiligt sich auch in diesem Jahr mit 6.000 Euro, um dem Amphibien-Fonds zu helfen.
Die Stiftung Artenschutz verwaltet die finanziellen Mittel für geplante Schutzmaßnahmen und managt zusätzlich die Vergabe von Förderungen mit Einbindung der Träger dieses Programms. Neben der aktuellen Unterstützung hat der Tierpark Hellabrunn in der Vergangenheit bereits bei anderen Projekten geholfen. Dazu gehört der allgemeine Fond, eine „Bsal-Salamanderpest“ Studie in der Nordeifel sowie die Organisation Fundación Atelopus beim Schutz der, bis 2019 ausgestorben geglaubten, Art „Sternennacht-Harlekinfrosch“, lat. „Atelopus arsyecue“.
Notwendige Hilfe und das „Imageproblem“ von Amphibien
Amphibien gelten weltweit als die bedrohteste Tiergruppe. 41 Prozent aller Arten werden auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet geführt. Zahlreiche Umweltorganisationen wie der NABU setzen sich für den Schutz der Tiere ein und zeigen, wie einfach den Tieren eine Hilfestellung gegeben werden kann. Jedes Jahr werden die Tiere bei ihrer Frühjahrswanderung durch Krötenzaunaktionen vor dem Straßentod gerettet. Auch der Tierpark Hellabrunn widmet sich in seiner Naturschutz AG den bedrohten Tieren und schafft mithilfe von natürlicher Anlagengestaltung kontinuierlich neue Rückzugs- und Lebensraummöglichkeiten für die heimischen Amphibien.
Der Straßenverkehr ist bei weitem nicht das einzige Problem, auf Amphibien wie Frösche oder Lurche auf ihren Wanderungen stoßen. Auch Abwasser-, Licht- und Kellerschächte stellen für die Tiere tödliche Gefahren da. Zudem geht der Rückgang vieler Bestände auch mit dem Verlust von wichtigen Lebensräumen einher. Nach Angaben der Amphibien Rettung wurden aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft in einigen Regionen Deutschlands seit 1950 bis zu 80 Prozent der Kleingewässer zugeschüttet oder ganz trockengelegt.
Für Tierparkdirektor und Direktor Rasem Baban gehört der Schutz der Amphibien zur ganzheitlichen Erhaltung der Biodiversität in Deutschland: „Amphibien werden als Tiergruppe oft übersehen, weshalb die Amphibienkrise wieder aus dem öffentlichen Blickwinkel verschwunden ist. Es ist daher dringend notwendig die ökologische und kulturelle Bedeutung dieser Tiere wieder deutlicher herauszustellen und Lebensräume effektiv zu schützen. Mit unserer aktuellen und langjährigen Unterstützung machen wir auf den notwendigen Schutz und die großartige Arbeit der Stiftung Artenschutz aufmerksam“.
Aktuelle Hilfsmaßnahmen werden durch weitere Initiativen wie der Wiedervernässung oder Neuschaffung von Kleingewässern ergänzt. Viele Kleingewässer konnten bereits als geschützte Biotope erhalten werden.
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