Herzenswarm und Menschennah mit Bodenhaftung: Zum Tod von Heinrich Peuckmann
Heinrich, Jahrgang 1949, lebte in Kamen bei Dortmund. Nach seinem Studium der Germanistik, Geschichte und Evangelische Theologie in Bochum wurde er Lehrer. Bereits früh engagierte er sich im sozialen und kulturellen Umfeld, so auch für Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Neben seiner Mitgliedschaft im PEN-Zentrum Deutschland gehörte er dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie den Autorenvereinigungen „Das Syndikat“ und „Die Kogge“ an.
2013 wurde er ins Präsidium des PEN Deutschland gewählt, als engagierter Beisitzer, bis er 2019 in Chemnitz dessen Generalsekretär wurde. Heinrich übte seine Ämter mit viel Herzenswärme aus, auch in einer Zeit, in der ihm durch schlimme Anfeindungen die ehrenamtliche Arbeit schwer gemacht wurde. Der große Zuspruch für ihn bei der Abstimmung auf der Mitgliederversammlung 2022 in Gotha hat ihm gut getan. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle erinnern sich mit großer Dankbarkeit an ihn, denn er setzte sich stets auf besonderer Weise für ihre Belange ein.
Heinrich, der Bergmannssohn, war heimatverbunden, was man ihm an seinem Mut zur dialektnahen Sprache anhörte. Gerade deshalb hatte er ein Herz für Menschen, die ihre Heimat verloren haben. Besonders wichtig war ihm daher das Programm Writers-in-Exile, das sich um Schriftstellerinnen und Schriftsteller kümmert, die bei uns im Exil leben. So setzte er sich auch persönlich sehr für die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Programms ein. Die Menschennähe war ihm stets anzumerken.
Heinrichs literarische Schaffenskraft, die 1984 begann, war äußerst vielseitig. Einfühlsame Gedichte, punktgenaue Essays, spannende Romane und Krimis, ansprechende Kinder- und Jugendbücher sowie Theaterstücke und rasennahe Fußballbücher zählten zu seinem breiten Repertoire. Zuletzt erschienen der Roman „Der Sohn der Tänzerin“ und der Gedichtband „Lasse die Zeit stehen.“ Noch 2022 war er, von der Krankheit bereits gezeichnet, literarisch am Puls der Zeit, als er in der Novelle „Der Schimmer in der Schwärze“ die Covid-Pandemie verarbeitete und in einem Gedicht der Anthologie „In der Fremde zuhause“ seine Fassungslosigkeit über den Ukraine-Krieg lyrisch Ausdruck verlieh.
José F.A. Oliver, Präsident des PEN-Zentrums Deutschland, sagt zum Tod von Heinrich Peuckmann: „Sein Tod erschüttert. Wir verdanken ihm viel. Vor allem seinen wohlwollenden Zuspruch. Sein unermüdliches Engagement trägt den PEN bis heute. Das wird uns zum Vermächtnis. Mit seinem Namen verbunden. Oder wie er in einem seiner Gedichte einst schrieb: `Ein Wort wird bleiben / gesprochen zwischen uns / verweht im Bruchteil / der Sekunde.´ Diese Verse zeigen Bleibendes und Demut zugleich. Im Atemzug der Vergänglichkeit. Wir werden daran denken. Und gedenken dabei seiner.“
Der PEN Deutschland denkt in diesen dunklen Stunden der Trauer auch an die Hinterbliebenen des stolzen Vaters und Großvaters Heinrich. Mögen die Lebensfreude und der Glaube, die Heinrich Peuckmann immer ausgezeichnet haben, ihnen wie uns eine Ermutigung sein.
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