Gesundheit & Medizin

Innovative Projekte aus der Pflege ausgezeichnet

Am Donnerstag, 16. März, hat die Pflegedirektion des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) gemeinsam mit der Manfred Lautenschläger-Stiftung zum fünften Mal den Heidelberger Pflegepreis vergeben. Bei einer Preisverleihung in der Medizinischen Klinik wurden vier innovative und kreative Teamprojekte prämiert, die von Pflegefachkräften des UKHD ins Leben gerufen wurden. Ausgezeichnet wurden unter anderem eine Studie zur Nutzung von Bildern, Videos und Musik in der Patiententherapie sowie ein Screening-Instrument zur Identifikation von Risikofaktoren, die nach einer OP zu kognitiven Einschränkungen führen können. Eine Jury, bestehend aus akademischen Pflegefachpersonen, hauptamtlichen Praxisanleitern und Auszubildenden des dritten Ausbildungsjahres der Akademie für Gesundheitsberufe (AfG) wählte die Gewinner aus insgesamt 22 Projektkandidaten aus.

„Der Heidelberger Pflegepreis ist für mich ein wichtiger Beitrag, um gute Ideen auf den Weg zu bringen, die zu mehr Zufriedenheit und Sicherheit im Pflegealltag sowohl bei Patientinnen und Patienten als auch bei Pflegenden führen", sagt Pflegedirektor Edgar Reisch. „Unser Wettbewerb wirft ein Licht auf das große Engagement und den Ehrgeiz unserer Mitarbeitenden, den Pflegeberuf weiterzuentwickeln und für konkrete Themenfelder Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. Ich freue mich besonders und bin stolz, dass in diesem Jahr eine so große Anzahl hervorragender Projekte und Ideen eingereicht wurden. Nun geht es darum, die Projekte weiter auszurollen und zu verstetigen."

In diesem Jahr begleitete Markus Lautenschläger, Geschäftsführer der Manfred Lautenschläger-Stiftung, die Preisverleihung und gratulierte gemeinsam mit Pflegedirektor Edgar Reisch den Preisträgerinnen und Preisträgern persönlich.

Vier Teams erhalten den Heidelberger Pflegepreis

Der erste Preis ging in diesem Jahr an Mitarbeitende der Pflegewissenschaft in der Chirurgischen Klinik sowie der Intensiv- und Intermediate Care Station der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie. Das Team um die Fachkrankenpflegerinnen Franziska Glaß und Rebecca Kögel untersuchte im Projekt „EntspannungsInput für Patient*innen und Pflegende (EIPAP) – Eine pflegewissenschaftliche Studie" die Auswirkungen eines technischen Tools, welches kognitiv eingeschränkte Patientinnen und Patienten, die zum Beispiel an Demenz leiden, durch audiovisuelle Stimulation beruhigen und die Arbeit der Pflegekräfte mit dieser Patientengruppe erleichtern soll. Dabei handelt es sich um einen fahrbaren Beamer, der Filme, Videosequenzen und Musik an die Decke oder die Wand projiziert. Zur Auswahl stehen verschiedene Module, wie beispielsweise das Aquarium mit verschiedenen Fischarten oder Landschaften im Frühling und Sommer. Eine erste Testphase auf Intensiv- und Überwachungsstationen zeigte positive Effekte. Nicht nur wirken die Patientinnen und Patienten ruhiger, auch die Pflegekräfte, die bei der Therapie besonders gefordert sind, empfanden die Arbeitsatmosphäre angenehmer.

Den zweiten Platz gewann ein Team aus der Chirurgischen Klinik, der Klinik für Anästhesiologie und der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk MINDNET (Franziska Glaß und Gerlinde Holzinger, stellvertretende Stationsleiterin in der Gefäßchirurgie). Sie entwickelten ein Screening-Instrument, das anhand ausgewählter Faktoren Hinweise darauf gibt, welche Patientinnen und Patienten ein besonderes Risiko aufweisen, nach einer Operation einen Zustand der Verwirrung (Delir) zu erleiden. Ziel ist es, geeignete pflegerische Maßnahmen zu formulieren, um bei erhöhtem Delir-Risiko gegensteuern zu können.

Über den dritten Platz durfte sich ein interprofessionelles Team aus der Pflege und der Physiotherapie der Chirurgischen Klinik, der Medizinischen Klinik und der Kopfklinik freuen. Im Rahmen ihres Projekts „Einrichtung eines Klinikspaziergangs", erarbeitet das Team um Claudia Ohlrogge, Gesundheits- und Krankenpflegerin und Pflegeexpertin „Advanced Pracitce Nurse" (APN), einen Rundgang, der Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher zu „Sehenswürdigkeiten" auf dem Klinikgelände führt und zu Bewegung anregen soll.

Platz vier belegte ein Team der Station Neurodegenerative Erkrankungen – Innovationsraum Pflege aus der Kopfklinik mit dem Projekt „Parkinson im Dialog – Forum für PatientInnen und deren Angehörige". Das Team, vertreten durch Kristin Kleindieck, Pflegerische Leitung der Station, initiierte ein Forum, das Menschen, die unter Parkinson leiden, die Möglichkeit bietet, sich mit Betroffenen auszutauschen und aktuelle Informationen zu krankheitsrelevanten Themen zu erhalten.

Die Preisgelder belaufen sich auf 2.000 Euro für den ersten Platz, 1.500 Euro für Platz zwei, 1.000 Euro für Platz drei und 500 Euro für den vierten Platz. Alle Teams, die nicht ausgezeichnet wurden, erhalten einen Trostpreis sowie eine Teilnehmerurkunde. Seit 2017 vergibt die Pflegedirektion des UKHD mit der Manfred Lautenschläger-Stiftung den Heidelberger Pflegepreis.

Weitere Informationen im Internet
Universitätsklinikum Heidelberg: Pflegedienst am UKHD

Über Universitätsklinikum Heidelberg

Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für Patientinnen und Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit rund 2.500 Betten werden jährlich circa 86.000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.100.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion. www.klinikum.uni-heidelberg.de

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