Fünf junge Physiker gewinnen Gold bei Schweizer Finale
Gold ging an:
- Adrian Serrano Capatina, Ecole Internationale de Genève (GE)
- Piranavan Subaharan, Kantonsschule Schaffhausen (SH)
- Daniel Gonzalez Filipov, Institut Florimont (GE)
- Bruno Pontecorvo, Institut International de Lancy (GE)
- Kodai Tsutsui, Ecole Internationale de Genève (GE)
Sie werden die Schweiz im Juli an der Internationalen Physik-Olympiade (IPhO) in Tokio vertreten. Ausserdem wurden je fünf Silber- und Bronzemedaillen verliehen (siehe Rangliste). Einige der Gewinner werden im Juni bei der kleinen Schwester der IPhO antreten: die Europäische Physik-Olympiade in Hannover.
Mehr als nur ein Wochenende
Wer am vergangenen Wochenende nach Aarau gereist ist, um am nationalen Physik-Finale teilzunehmen, hat bereits einen weiten Weg hinter sich: Von 838 Teilnehmenden in der ersten Runde über 135 in der zweiten Runde bis in die Top 28. Dazwischen: Üben, üben, üben. Zum Beispiel im Februar beim Trainingswochenende an der EPFL. Dort bereiteten sich die jungen Talente auf die letzte Runde vor und studierten Themen wie Wechselstrom, Datenanalyse oder Quantenmechanik. Er freue sich, es überhaupt ans Finale geschafft zu haben, erzählt der Sechstplatzierte Bruno Wetton. Die Internationale Physik-Olympiade so knapp verpasst zu haben, sei natürlich trotzdem etwas ärgerlich. Er plant aber schon, es nächstes Jahr nochmal zu probieren und alles zu geben.
«Warum, warum, warum?»
Der Platz auf der Rangliste hängt von den Leistungen der Teilnehmenden bei den theoretischen und praktischen Prüfungen während des Finals ab. Die kniffligen Aufgaben decken verschiedene Bereiche der Physik ab und erfordern neben wissenschaftlichem Denken auch kreative Einfälle. Bei der experimentellen Prüfung erhielten die Kandidatinnen und Kandidaten beispielsweise einige Materialen und die Aufgabe, nur mit diesen den Radius eines Objekts festzustellen. Dem dafür erforderlichen Versuchsaufbau mussten sie selbst auf die Schliche kommen. Eine Theorieaufgabe handelte vom Zwillingsparadoxon in der Relativitätstheorie. «An der Physik gefällt mir, dass man immer weiter fragen kann: Warum, warum, warum? Und dann irgendwann bei einer Formel landet, die alles beschreibt», sagt der Zweitplatzierte Piranavan Subaharan.
«Introvertierte Streber»? Falsch gedacht
Die Physik-Olympiade ist ein Wettbewerb für Wissbegierige – doch sie ist mehr als das. Für Bruno Wetton ist das Highlight der soziale Austausch: «Man würde von einer Physik-Olympiade erwarten, dass sie voller introvertierter Streber ist, aber das stimmt nicht. Es macht total Spass!» Die abendlichen Spiele in der Jugendherberge bleiben mehreren Teilnehmenden in guter Erinnerung. Piranavan konnte bereits letztes Jahr an der IPhO teilnehmen und reiste dafür nach Dänemark. Japan, das sei schon nochmal etwas anderes, meint er, und nimmt sich vor, neben ein bisschen Vorbereitung möglichst viel Spass zu haben. Danach will er wahrscheinlich Physik studieren – und sich freiwillig bei der Physik-Olympiade engagieren.
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für 5’000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.
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