Zeitumstellung: Hochsaison für Wildunfälle
April und Mai: Viele Wildunfälle
Laut dem DJV wurden letztes Jahr 240.388 Tiere bei Wildunfällen getötet, also knapp 2.400 Tiere mehr als im Vorjahr. Laut einer DJV-Studie ist die Zeit von 6 bis 9 Uhr morgens im April und Mai besonders unfallträchtig. In dieser Zeit kracht es doppelt so häufig wie im März. Vor allem Rehe sind jetzt besonders aktiv, denn als Vegetarier gehört zu ihren Leibspeisen das erste Grün, was jetzt überall sprießt. Aber auch Füchse, Feldhasen und andere vierbeinige Kollegen sind auf der Suche nach Futter. Daher raten ARAG Experten Autofahrern zu besonderer Vorsicht. Vor allem entlang der Wald-, Wiesen- und Feldränder kann es sich lohnen, den Fuß vom Gas zu nehmen: Durch die Drosselung der Geschwindigkeit von beispielsweise 100 auf 80 Stundenkilometer verringert sich der Bremsweg bereits um 25 Meter.
Richtig reagieren
Wenn Tiere im Scheinwerferkegel auftauchen, heißt es abblenden, vorsichtig abbremsen und hupen. Zudem muss man mit Nachzüglern rechnen. Ein Tier kommt selten allein. Ist ein Unfall unvermeidbar, sollte man, so makaber es klingt, das Lenkrad festhalten und weiter geradeaus lenken. Abrupte Ausweichmanöver sollten unbedingt vermieden werden, um sich nicht selbst zu gefährden.
Wenn Wild angefahren wurde
Als erstes müssen die Warnblinker eingeschaltet und die Unfallstelle mit dem Warndreieck gesichert werden. Dann muss die Polizei verständigt werden. Die ARAG Experten warnen davor, totes Wild anzufassen oder gar mitzunehmen. Das wäre Wilderei und die ist strafbar. Ist das Tier verletzt und flüchtet, sollte man ihm auf keinen Fall folgen, sondern sich für den Jäger, der von der Polizei hinzugezogen wird, die Fluchtrichtung des Tieres merken. Wurde das eigene Fahrzeug bei dem Wildunfall beschädigt, raten die ARAG Experten, sich für die Teilkaskoversicherung eine Bescheinigung von der Polizei oder dem Revierinhaber ausstellen zu lassen. Auch Fotos vom Fahrzeug, dem Unfallort und dem Tier können für die Versicherung hilfreich sein.
Tierfund-Kataster
Seit 2016 kann man über eine App oder Internetseite Wildunfälle und Totfunde in ein bundesweites Tierfund-Kataster eintragen. Die dort erfassten Daten liefern nach Information der ARAG Experten wichtige Erkenntnisse für die Verkehrsplanung, so dass Straßen wildtierfreundlicher und damit sicherer gestaltet werden können. Laut DJV haben bislang etwa 17.000 Nutzer mehr als 69.000 Funde gemeldet.
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