Ärztliche Basisfertigkeiten trainieren
Rund 50 studentische Tutorinnen und Tutoren betreuen im SkillsLab Jena unterschiedliche Kurse, von Händedesinfektion über das Anlegen eines EKG hin zum Angehörigengespräch, und schulen so die angehenden Ärztinnen und Ärzte in Diagnostik, Therapie und Kommunikation. Angelehnt an die spätere Ausbildung am Krankenbett auf Station bestehen die Kurse aus Kleinstgruppen, in der Regel betreut ein Tutor sechs Studierende. Die Tutoren selber werden auf ihre Rolle eingehend vorbereitet und sowohl medizinisch als auch didaktisch geschult und eingearbeitet. Das strukturierte Einarbeitungskonzept setzt dabei vor allem auf peer to peer – Tutoren arbeiten künftige Tutoren ein –, aber auch auf die Vermittlung didaktischer Fertigkeiten durch Pädagoginnen des SkillsLab sowie die enge Zusammenarbeit mit den klinischen Partnern am UKJ. „Wir sind hier keine Insel“, beschreibt es Urte Mille, Leiterin des SkillsLab. „Die Kursinhalte am SkillsLab erarbeiten immer klinische Partner zusammen mit den Tutoren, damit das, was den Studierenden hier vermittelt wird, auch den Lernzielen entspricht.“ Die Fertigkeiten, welche die Tutoren den Studierenden im SkillsLab beibringen, sind allesamt Basisfertigkeiten, beispielsweise Blutabnehmen oder sich steril im OP einkleiden. Alle Kurse, die im SkillsLab angeboten werden, sind vollständig ins Medizinstudium eingebettet, also Pflicht- bzw. Wahlpflichtveranstaltungen. „Man muss natürlich gut durchdenken: Was kann ein Student vermitteln und was sollte einem Arzt vorbehalten sein“, sagt Mille. Spezielle Fertigkeiten lernen die Studierenden dann später selbstverständlich im klinischen Kontext des Studiums. Vom SkillsLab werden zukünftig neben den Studierenden der Human- und Zahnmedizin auch Berufe profitieren. Schon jetzt gibt es Kurse für Hebammenstudierenden der Ernst-Abbe-Hochschule oder die Pflegeauszubildenden des UKJ, beispielsweise zu Geburt und Schwangerschaft oder Deeskalation. Diese interprofessionellen Lehrangebote sollen zukünftig im Sinne einer gemeinsamen Patientenversorgung erweitert werden.
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