Energie- / Umwelttechnik

„Wirtschaft darf nicht für den Atomausstieg zahlen“

Die Hauptgeschäftsführerin der IHK-Heilbronn-Franken, Elke Döring, warnt im Zusammenhang mit der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke in Deutschland am 15. April vor erneuten Belastungen der regionalen Unternehmen durch steigende Energiekosten. Deutschland sei das einzige Industrieland, das sowohl aus der Kernenergie als auch aus der Kohle aussteige. „Wenn Neckarwestheim II am Samstag endgültig vom Netz geht und damit das Angebot an verfügbarer Energie insgesamt eingeschränkt wird, darf das nicht dazu führen, dass die Wirtschaft den Atomausstieg erneut mit höheren Energiekosten bezahlt. Die Gaspreise sinken zwar wieder, aber Entwarnung kann noch nicht gegeben werden. Den Unternehmen machen die nach wie vor hohen Energiekosten zu schaffen und belasten deren Wettbewerbsfähigkeit“, so Elke Döring.

Darüber hinaus sieht IHK-Präsidentin Kirsten Hirschmann, wie auch der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, die Versorgungssicherheit in Deutschland nach dem Atomausstieg nicht ohne Sorge: „Trotz der Beteuerungen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, die Verfügbarkeit von Energie sei langfristig gewährleistet, treibt viele Betriebe die Furcht vor Einschränkungen bei der Energieversorgung um.“ Kirsten Hirschmann appelliert daher an die Politik, alle verfügbaren Energieträger zu nutzen und das Angebot möglichst breit aufzustellen, damit die Energieversorgung und die Preisentwicklung nicht weiter zu Standortnachteilen eskalieren. Dafür sei es auch sinnvoll, Neckarwestheim II sowie die zwei weiteren verbliebenen Kernkraftwerke als Reserveoption zu erhalten.

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