Bericht der Psychosozialen Beratungsstelle offenbart großen Beratungsbedarf für Studierende
„Noch nie zuvor haben sich so viele Erst-, Zweit und Drittsemester an uns gewandt, was bedeutet, dass sie (auch) mit psychischen Problemen ihr Studium beginnen oder begonnen haben. Die sogenannten „Lern- und Arbeitsstörungen“ sind in einem Ausmaß vorhanden, dass sie sich nicht „mal eben schnell“ und lösungsorientiert beheben lassen.“ schreibt Dr. Sabine Stiehler, Leiterin der Psychosozialen Beratungsstelle, in ihrem Vorwort.
„Im Jahr 2022 sind alle „persönlichen Probleme“ (im Unterschied zu den „studienbezogenen Problemen") weiter angestiegen, d. h. von den Ratsuchenden werden vor allem Schwierigkeiten und Beeinträchtigungen angesprochen, die mit Selbstwert, Kontakt, Motivation, Organisation, Depression, Angst und Einsamkeit zu tun haben. Obwohl sich die Studienbedingungen seit Mai 2022 wieder normalisiert haben, sind die emotionalen Probleme stärker ausgeprägt. Die Folgen der Corona-Pandemie-Maßnahmen kommen an die Oberfläche und werden die Gesellschaft noch jahrelang beschäftigen.“ heißt es weiter in dem Bericht.
Auch die „klassischen“ Beratungsanlässe wie Studienabschlussprobleme und Prüfungsangst, die mit Stimmungsschwankungen und Versagensängsten einhergehen, haben wieder zugenommen.
2022 verzeichnete die Psychosoziale Beratungsstelle 6.692 Kontakte mit 1.355 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr nutzten über 100 Studierende mehr die psychosoziale Beratung. Auch haben sich die Beratungsreihen verlängert und umfassten im Durchschnitt 6,5 Sitzungen.
Aufgrund des hohen Beratungsbedarfes und begrenzter Kapazitäten konnte für knapp ein Fünftel der ratsuchenden Studierenden kein Termin vergeben werden.
Die Anzahl der besonders jungen Studierenden (18 und 19 Jahre) hat zugenommen. Der Wechsel von der Schule in die Hochschule in Krisenzeiten, der begleitet ist von Online-Lehre und mangelndem Kontakt zur Hochschulwelt, ist sehr schwierig und stellt Studienanfängerinnen und Studienanfänger vor größere Herausforderungen als in den Jahren vor der Krise.
17 Prozent der Studierenden, die eine psychosoziale Beratung in Anspruch nahmen, waren Studierende mit Migrationshintergrund – dies entspricht ihrem Anteil an der Grundgesamtheit aller Studierenden.
Die Psychosoziale Beratungsstelle des Studentenwerks Dresden unterbreitet den Studierenden ein niedrigschwelliges, kostenloses Beratungsangebot. Die Beraterinnen berücksichtigen in starkem Maße die besonderen Lebenslagen, in denen sich Studierende während ihres Studiums befinden. Oftmals nehmen sie direkten Kontakt zu den Lehrkörpern und Studienberatern an den Hochschulen auf. In den 13 Jahren ihres Bestehens konnte die Beratungsstelle vielen Studierenden weiterhelfen und zu deren Studienerfolg beitragen.
PSB-Tätigkeitsbericht 2022 – https://docs.studentenwerk-dresden.de/…
Weitere Informationen zur Psychosozialen Beratungsstelle – https://www.studentenwerk-dresden.de/…
Das Studentenwerk Dresden beschäftigt mehr als 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreut mehr als 42.000 Studierende von sieben Hochschulen und einer Staatlichen Studienakademie in Dresden, Zittau und Görlitz. Das Leistungsspektrum umfasst die Studienfinanzierung, Verpflegung in Mensen und Cafeterien, Wohnheim-Bewirtschaftung, Kulturförderung und internationale Austausche. Darüber hinaus gibt es eine Sozial- und Rechtsberatung, Psychosoziale Beratungsstelle, zwei Kindertageseinrichtungen, eine Kinder-Kurzzeitbetreuung und Beratung für Studierende mit Kind.
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