Kettenhofweg wird zur nächsten Frankfurter Fahrradstraße
Die Ausweisung als Fahrradstraße, ordentlich markierte Sicherheitsabstände zu parkenden Autos, allgemein die Reduzierung von Parkplätzen auf der Straße, umgestaltete Kreuzungsbereiche mit Fahrradbügeln – all das trägt zum positiven Gesamteindruck bei. “Bis jetzt sind es nur Markierungen, Schilder und Poller, aber wir sind schon mal sehr zufrieden. Mittelfristig muss die Stadt die Maßnahmen aber verstetigen”, fordert Alexander Breit, Sprecher des Radentscheid Frankfurt.
Aktuell scheinen viele Autofahrende die neuen Regelungen noch nicht begriffen zu haben und parken nach alter Gewohnheit falsch auf den Gehwegen oder nutzen den neuen Abschnitt weiterhin als Schleichweg. Doch ein Abkürzen durch den Kettenhofweg ist nun nicht mehr erlaubt, denn durch das Verkehrszeichen “Anlieger frei” wird der KFZ-Verkehr auf dem Kettenhofweg zusätzlich eingeschränkt. Dadurch wird hier noch stärker als auf anderen Frankfurter Straßen der Radverkehr priorisiert, so wie es auf Fahrradstraßen sein soll.
Der Radentscheid wünscht sich, dass durch verstärkte Kontrollen in den nächsten Monaten die neuen Regeln, wie ein reines Durchfahren von KFZ, überwacht und durchgesetzt werden. Dies betrifft vor allem das Nadelöhr an der Ampel zur Mendelssohnstraße. Eine konsequente Ahndung von Falschparkern und eine Vermeidung von Durchgangsverkehr sind wichtig, um diese neue Fahrradstraße auch wirklich sicherer und nutzbar zu machen sowie zu halten und trägt damit zur Akzeptanz bei.
“Ich fahre auf meinen täglichen Wegen jetzt sogar einen Schlenker über den Kettenhofweg, weil es dort jetzt viel angenehmer ist”, berichtet Sebastian Kotek, der in Bockenheim wohnt und beim Radentscheid Frankfurt aktiv ist. “Der Kettenhofweg ist für mich eine wichtige Verbindung, die jetzt viel sicherer, schneller und schöner zu fahren ist.” So wie ihm geht es hoffentlich vielen Frankfurter:innen – und hoffentlich werden bald noch viel mehr Straßen umgestaltet.
Der Radentscheid Frankfurt ist eine Bürger:inneninitiative, die sich für bessere Radinfrastruktur in Frankfurt am Main einsetzt. Im Sommer 2018 hat er dafür fast 40.000 Unterschriften gesammelt; danach hat er mit der Stadt Verhandlungen über Maßnahmen geführt, die im Sommer im Stadtverordnetenbeschluss “Fahrradstadt Frankfurt am Main” (NR 895) mündeten. Seitdem begleitet er die Umsetzung der Maßnahmen und setzt sich für einen generellen Wandel in der Frankfurter Mobilitätspolitik ein.
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