Verleihung des Jühling Awards
Erstmals nach den COVID-19-Beschränkungen konnte der Jühling Award wieder in Präsenz überreicht und die Preisträgerinnen und Preisträger vor geladenen Gästen gewürdigt werden. Die Anna Wunderlich und Ernst Jühling-Stiftung zeichnet jährlich junge Forscherinnen und Forscher mit diesem Preis aus, die in interdisziplinären Teams institutsübergreifend an innovativen Projekten auf dem Gebiet der Diabetesforschung arbeiten. Unter allen Bewerbungen konnten in diesem, wie auch schon im letzten Jahr, gleich zwei Projekte überzeugen, die mit jeweils 10.000 € gefördert werden.
Durch die Veranstaltung führte der stellvertretende Kuratoriumssvorsitzende der Stiftung, Professor Ertan Mayatepek. Er betonte das hohe Maß an Interdisziplinarität und die hervorragende Qualität der ausgezeichneten Projekte und überreichte im Verlauf die Urkunden an Dr. Kálmán Bódis und Dr. Patricia Wischmann für ihr gemeinsames Projekt „Role of percutaneous transluminal angioplasty for wound healing and dynamics of the microbial community in patients with type 2 diabetes and diabetic foot syndrome“. Bódis ist Assistenzarzt am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) in der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie und forscht am Institut für Klinische Diabetologie am DDZ. Projektpartnerin Dr. Patricia Wischmann ist Fachärztin in der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie des UKD.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde das Projekt des Forscherteams um Dr. Geronimo Heilmann, Marlene Piribauer und Pia Marlene Förster. Ihr Thema „Identification of lipid-induced PKCԑ interactome“ ist ein gemeinschaftliches Projekt des Instituts für Klinische Diabetologie und des Instituts für Klinische Biochemie und Pathobiochemie am DDZ. Beide Projektgruppen werden im Folgejahr erste Ergebnisse ihrer prämierten Projekte vorstellen.
In diesem Jahr präsentierte Vorjahres-Preisträgerin Dr. Lucia Mastrototaro stellvertretend für ihr Team erste Erkenntnisse zu ihrem Projekt „The impact of exercise on mitochondria remodeling and cristae ultra-structure in skeletal muscle cells in vitro“. Anschließend stellte Dr. Jenny Khuong stellvertretend für die Gruppe um Dr. Delsi Altenhofen und Dr. Nadine Müller die Zwischenergebnisse der Arbeit zum Thema „Kdelr3 role in T2D diabetes susceptibility and pancreatic beta cell function“ vor.
Die abschließende Jühling Lecture hielt Gastredner Professor Martin Heni vom Universitätsklinikum Ulm. Sein Talk zur Insulinresistenz im Gehirn und den damit verbunden Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel und die Körperfettverteilung wurde vom Plenum sehr interessiert verfolgt und anschließend ausführlich diskutiert. Die innovative Arbeit von Professor Heni unterstreicht auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung und die Chancen der translationalen Diabetesforschung. Er stellte überzeugend dar, dass nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit Hürden und Herausforderungen überwunden und neue Erkentnisse zur Prävention und Behandlung von Diabetes erlangt werden können. Erste gemeinsame Projekte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am DDZ mit Prof. Heni sind bereits angelaufen. In seinem Vortrag zeigte er sich tief beeindruckt von der Qualität der mit dem Jühling Award ausgezichneten Projekte. „Die innovative Arbeit am DDZ trägt entscheidend dazu bei, die Behandlung und Prävention von Diabetes voranzutreiben und so einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung zu leisten“, so Heni.
Die Bewerbungsphase für den nächsten Jühling Award startet Ende Juni 2023.
Über die Stiftung:
Die Anna Wunderlich und Ernst Jühling-Stiftung zur Förderung der Diabetesforschung an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität und ihrem An-Institut, dem Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ), hat in der Vergangenheit u.a. den Jühling-Preis und den Jühling-Doktoranden-Preis verliehen. Seit 2021 vergibt die Treuhandstiftung nun den mit einer Fördersumme von bis zu 10.000 € dotierten „Jühling Award" für besondere wissenschaftliche Leistungen in der Erforschung des Diabetes mellitus und seiner Folgeerkrankungen.
Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) versteht sich als deutsches Referenzzentrum zum Krankheitsbild Diabetes. Ziel ist es, einen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Gleichzeitig soll die epidemiologische Datenlage in Deutschland verbessert werden. Federführend leitet das DDZ die multizentrisch aufgebaute Deutsche Diabetes-Studie. Es ist Ansprechpartner für alle Akteure im Gesundheitswesen, bereitet wissenschaftliche Informationen zum Diabetes mellitus auf und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Das DDZ gehört der „Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz“ (WGL) an und ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD e. V.).
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