Auszeichnung – Hans Bausch Mediapreis geht an Felix M. Simon
Beitrag beleuchtet mögliche Risiken der KI-Abhängigkeiten
Felix M. Simon veranschaulicht, wie auch im Journalismus künstliche Intelligenz an Relevanz gewinnt und wie dadurch neue infrastrukturelle Abhängigkeiten entstehen können. Er beschreibt die Gefahr einer schleichenden Unterwanderung der Autonomie der Medien, falls sie sich bspw. in technologische "Black Boxes" begeben oder noch stärker an den Werten und den Logiken der Plattformunternehmen orientieren. Weiter zeigt Simon auf, dass eine Ausweitung der Macht von Plattformfirmen durch künstliche Intelligenz im Journalismus dazu führen könnte, dass Medienhäuser in ihrer Position als wichtige Gatekeeper zur öffentlichen Sphäre noch weiter geschwächt werden und damit ihrer demokratischen Funktion immer schlechter nachkommen können.
Begründung der Jury
Die Jury lobt die analytische Schärfe und große Sachkenntnis Simons. Der Beitrag mache deutlich, dass die Entwicklung und Verbreitung künstlicher Intelligenz gesellschaftliche Macht neu verteilt.
SWR Intendant Kai Gniffke fasst die Begründung der Jury zusammen: "Künstliche Intelligenz und die damit zusammenhängenden Technologien werden unser Leben und unsere Arbeit revolutionieren. Daher wird es immer wichtiger, die soziale Bedeutung und die gesellschaftlichen Auswirkungen von KI zu betrachten – genau hier setzt der Aufsatz von Felix M. Simon an. Er ist eine kritische Betrachtung von Herausforderungen und Möglichkeiten für die Forschung aber auch für den praktischen Umgang mit KI."
Die Rektorin der Universität Tübingen, Professorin Karla Pollmann, gratuliert:
"Felix M. Simon leistet mit seiner Recherche einen wichtigen Beitrag zur Debatte, die wir jetzt führen müssen: Nur wenn wir verstehen, welche Chancen wie auch Risiken die Digitalisierung für unsere Gesellschaft und die Demokratie birgt, können wir angemessen damit umgehen. Die Universität Tübingen sieht sich in der Verantwortung, nicht nur zur Weiterentwicklung von KI beizutragen, sondern auch zur einer ethisch-kritischen Reflexion über ihre Auswirkungen."
Über den Autor
Felix M. Simon ist Journalist, Kommunikationsforscher und Doktorand am Oxford Internet Institute (OII), Knight News Innovation Fellow am Tow Center for Digital Journalism der Columbia University und Affiliate am Center for Information, Technology, and Public Life (CITAP) an der University of North Carolina at Chapel Hill. Außerdem arbeitet er als Forschungsassistent am Reuters Institute for the Study of Journalism (RISJ) und schreibt und kommentiert regelmäßig für verschiedene internationale Medien über Technologie, Medien und Politik. Als Mitglied des Leverhulme-Promotionskollegs "Publication beyond Print" und "Dieter Schwarz Scholar" erforscht er derzeit die Auswirkungen von KI auf den Journalismus und die Nachrichtenindustrie.
Hintergrund: Der Hans Bausch Mediapreis des SWR
Die gemeinnützige Stiftung Hans Bausch Mediapreis des SWR dient der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Innovation im Medienbereich. Dies wird insbesondere durch die Verleihung des gleichnamigen Mediapreises in Höhe von 5.000 Euro verwirklicht, der einmal jährlich für eine wissenschaftliche Arbeit im deutschsprachigen Raum verliehen wird. Bei der Verleihung des Preises kooperiert der SWR eng mit dem Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen.
Fachjury aus Medienpraxis und -forschung
Mitglieder des Vorstandes der Stiftung sowie der personenidentischen Jury sind:
· Professor Kai Gniffke, SWR Intendant sowie Vorsitzender Vorstand und Jury des Hans Bausch Mediapreises des SWR
· Stefanie Schneider, SWR Landessenderdirektorin Baden-Württemberg
· Thomas Dauser, SWR Direktor Innovationsmanagement und Digitale Transformation
· Professorin Tanja Thomas, Lehrstuhl für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen mit dem Schwerpunkt Transformation der Medienkultur
· Professorin Martina Thiele, Lehrstuhl für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen mit dem Schwerpunkt Digitalisierung und gesellschaftliche Verantwortung
· Professor Sascha Dickel, Arbeitsbereich Mediensoziologie und Gesellschaftstheorie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
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