Bautechnik

Deutschlands bedeutendster moderner Pop-Art-Künstler gestaltet GWW-Giebelwand in Wernigerode

 

  • Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH lässt „Kunst am Bau“-Tradition wieder aufleben
  • Pop-Art-Künstler Moritz Götze übergibt Emaille-Wandgestaltung an die Bewohner im Stadtteil Stadtfeld

Deutschlands bedeutendster Vertreter der modernen Pop-Art-Szene, der Hallenser Künstler Möritz Götze, schuf für den Giebel des Wernigeröder „Wellen“-Haus-Ensembles im Auftrag der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH einen sich auf 11 x 12 Meter entfaltenden „Naturrausch“ mit einem Blätter- und Blütenwirbel im Zentrum. Das Werk trägt den Titel „Blütensturm“. Das Emaille-Wandbild besteht aus über 60 Einzelteilen, das Kleinste in A4-Größe. Das Größte 130 x 120 Meter umspannend. Das farbenfrohe heitere Wandbild wurde nun der Wernigeröder Öffentlichkeit übergeben.

„Der Harz, der Brocken und die bunte Stadt am Harz mit all ihrer geschichtsträchtigen Mystik waren und sind für mich schon immer eine große Inspiration“, erläutert Moritz Götze seinen Entwurf. Gereizt habe ihn bei diesem Auftragswerk, der Rastergestaltung der Häuser eine freie dynamische Form entgegenzusetzen. Inhaltlich wollte er dem Gebäudeensemble und seinen Bewohnern ein „heiteres Naturerlebnis aus Blättern, Blüten und Insekten“ schenken. „Aber auch den Brocken und natürlich ein paar Brockenhexen zitiere ich in der Wandgestaltung“, so der Künstler.

Das „Welle“-Wandbild liest sich wie eine Naturhommage an den Harz und seine Umgebung. Über acht Monate von der Skizze bis zur Fertigstellung habe er daran gearbeitet. Aufwendig geriet es durch die Formenvielfalt. Kein Detail gleicht dem anderen. Auf Basis eines großflächigen Papierentwurfs wurden Schablonen angefertigt, die als Vorlage für die Blechschnitte dienten. Im Emaillierprozess wurde jedes der 60 Einzelteile 3- bis 4-mal gebrannt. Um eine leichte 3-D-Wirkung des Wandbilds zu erreichen, positionierte der Künstler zusammen mit zwei Handwerkern jedes Teil in 20-mm-Distanz zur Giebelfassade. Allein das vier Tage Arbeit.

„Ich bin immer wieder begeistert von Emaille. Es hat Ausdrucksstärke, 100 Prozent Lichtechtheit und ist beständig im Außenraum“, so der Künstler. Alles beginnt dabei mit einem Stück Stahlblech, das in einem Säurebad gereinigt, anschließend grundemailliert wird und auf das er dann Stück für Stück Farbschichten aufträgt, die immer erneut bei 800 Grad eingebrannt werden.

GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann erläuterte zu den Hintergründen der Kunstaktion: „Neben der vollständigen energetischen Sanierung unserer Plattenbauten bis ins Jahr 2030 geht es uns als GWW auch immer um eine ästhetische Heilung und Aufwertung der Quartiere. Dazu lassen wir u. a. die alte Tradition der Kunst am Bau wiederaufleben. Das Kunstwerk von Moritz Götze ist dafür der Startpunkt.“ Weiteres wird folgen. Kunst am Bau und moderne Freiraumgestaltung seien in der Lage, die Identifikation der Bewohner mit dem Quartier zu erhöhen und das Wohnen attraktiver zu machen.

„Ich denke, mit dem Wandbild von Moritz Götze wird uns das im Stadtfeld gut gelingen. Zudem ist die Idee ausbaufähig.“ Die Blüten, Blätter und Insekten des dynamischen Naturpanoramas könnten sich vielleicht später auch vereinzelt an anderen GWW-Giebelfronten niederlassen und eine heitere Verbindung zwischen allen GWW-Plattenbauarealen und ihren Bewohnern schaffen. „Schon bei der Montage des Entwurfs versammelten sich zahlreiche GWW-Mieterinnen und -Mieter und freuten sich über den neuen Anziehungspunkt im Viertel“, so Christian Zeigermann.

Für den GWW-Geschäftsführer gibt es aus seiner Sicht drei Bausteine, die ein lebenswertes Quartier ergeben. Es seien die Gebäude, die Freiflächengestaltung und letztlich die Kunst im öffentlichen Raum, die einem Viertel in ihrer Gesamtheit ein individuelles Gepräge geben. „Der Stadtteil Stadtfeld bildet den Auftakt für eine ganzheitliche Quartiersgestaltung, wie wir sie als GWW verstehen und Stück für Stück umsetzen wollen“, so Christian Zeigermann.

Das neue Wandbild liege zudem an einer der großen Ausfahrtsstraßen aus Wernigerode. Es grüße damit nun auch alle Besucherinnen und Besucher. Und spreche in seiner ganz eigenen Art für den dynamischen Charakter der bunten Stadt am Harz und für den engagierten GWW-Ansatz. Es erfülle damit in doppelter Weise seinen Sinn.

Neue individuelle Stadträume und Architektur beim Stadtumbau zu schaffen, dazu werde es aus dem Hause GWW noch weiteres nachhaltig Zukunftsweisendes geben, blickt GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann voraus. Das reiche von dem im Bau befindlichen Sonnenhaus über die italienischen Siegerprojekte im Ergebnis des Europan-Architekturwettbewerbs bis hin zur Neubebauung der Luther-Straße im Umfeld der neuen Francke-Grundschule.

Über die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH

Die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, Tochter der Stadt Wernigerode, verwaltet in der Harzmetropole etwa 3.000 Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von 176.000 Quadratmetern. Die Wohnungen befinden sich unter anderem in den Wohngebieten Altstadt, Burgbreite, Stadtfeld, Harzblick und im Ortsteil Benzingerode. Etwa 7.500 der ca. 34.000 Wernigeröder wohnen bei der GWW.

Die GWW verwaltet zudem 33 Gewerbeeinheiten, darunter ein Café, das Wernigeröder Kino Volkslichtspiele, der Fürstliche Marstall, das Krummelsche Haus und das Ärztehaus am Platz des Friedens. Hinzugekommen ist ein Kreativloft mit Co-Working-Arbeitsplätzen. Zugleich ist sie Bauherr der neuen August-Hermann-Francke-Grundschule in Wernigerode.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH
Platz des Friedens 6
38855 Wernigerode
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