Viele geflüchtete Menschen berichten von Anfeindung, Diskriminierung und Rassismus
Riehle erkennt bei vielen Mitmenschen die Unfähigkeit zu Differenzierung und Abstrahierung: „Oftmals fehlt es schlicht an Bereitwilligkeit und Denkbereitschaft, Informationen aus dem Internet auf ihre Plausibilität zu prüfen. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir in der Schule vermehrt Medienkompetenz vermitteln müssen, um zumindest Jugendliche zu befähigen, Sachlichkeit von Populismus zu unterscheiden. Und nicht zuletzt braucht es Aufklärung darüber, dass Gewaltverbrechen ein Menschheitsphänomen sind, das sich nicht auf irgendeine Hautfarbe, Nationalität oder Herkunft beschränken lässt. Zwar mögen zuletzt Aufsehen erregende Straftaten von Schutzsuchenden mit einem Migrationshintergrund den Eindruck erweckt haben, dass sie besonders brutal und grausam vorgehen. Das ist aber insofern falsch, dass die Motivlage und Beweggründe für deren Verhalten besonders oft von Emotionalitäten und traumatischen Erlebnissen geprägt ist, welche sich in unserem friedlichen Deutschland gar niemand vorstellen kann. Dass Flüchtlinge durch ihre Erfahrungen im Heimatland oft so intensiv psychisch beeinflusst sind, dass sie in Ausnahmen zu wirklich extremen Handlungen neigen, kann eine Wohlstandsgesellschaft nicht nachvollziehen. Gerade dieser Umstand zeigt doch aber, dass diese Menschen Hilfe benötigen und humanitären Schutzes bedürfen. Wer ihnen aus Furcht vor einer imaginären Gefahr diese Unterstützung versagt, entpuppt sich nicht nur als unsolidarisch und kaltherzig, sondern missachtet Grundsätze internationalen Rechts“, so Dennis Riehle, der abschließend anfügt: „Auch das Bangen um Gerechtigkeit ist völlig grundlos. Kein einziger Flüchtling nimmt Deutschen etwas weg, denn im Gegensatz zu uns haben die Asylsuchenden nichts mehr. Und blicken wir allein auf die zu uns geflohener Ukrainer, entschärfen sie unseren Fachkräftemangel erheblich. Zweifelsohne obliegt es aber der Politik, die Verteilung Ankommender besser zu organisieren und einzelne Gemeinden mit der Integration nicht zu überfordern“.
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