100 Jahre Elektrohandwerk in Bayern
Hans Auracher, Vorsitzender des LIV, blickt mit Optimismus in die nächsten Jahre. „Das Elektrohandwerk ist ein Handwerk mit Vergangenheit, aber auch mit Zukunft“, sagt er.
Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Elektrizität erschlossen und nutzbar gemacht worden. Damit begann ein neuer Abschnitt in der wirtschaftlichen Entwicklung – das Zeitalter der Elektrowirtschaft. Im Rahmen einer gemeinsamen Mitgliedersammlung in Regensburg wurde nach vielen Entwicklungsschritten auch im Freistaat am 17. Februar 1923 der „Verband Deutscher Elektroinstallations-Firmen – Landesverband Bayern e.V.“ gegründet.
1927 führte der Verband im Einvernehmen mit den Handwerkskammern für Bayern eine einheitliche Meisterprüfung ein, das gilt bis heute.
In den Kriegsjahren war das bayerische Elektrohandwerk mit der Instandhaltung zerstörter Elektroanlagen beschäftigt. 1945 gab es in Bayern 27 Innungen, denen etwa 3000 Mitgliedsbetriebe als Pflichtmitglieder angehörten. Nach Anordnung der amerikanischen Besatzungsmacht war die Pflichtmitgliedschaft verboten, nicht jedoch die Innungen selbst. Aus Pflichtmitgliedern wurden freiwillige Mitglieder, wenn sie nicht ihren Austritt erklärten. Dies machte den Wiederaufbau des bayerischen Landesverbandes leichter.
Am 18. Februar 1946 trafen sich einige Elektrohandwerksmeister aus München zur Vorbereitung der Neugründung des Landesverbandes. Im Herbst 1946 wurde der Landesverband des Bayerischen Elektrohandwerks als selbständige Organisation mit Genehmigung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft offiziell wieder errichtet.
Trotz aller Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel ist der LIV auch 2023 genauso stark und präsent wie eh und je. Vorsitzender ist seit 2005 Hans Auracher, Geschäftsführer Reinhard Stiegler. Laut Auracher ist die Arbeit der Elektrobetriebe absolut zeitgemäß und nachhaltig.
Um die Zukunft ist es dem Landesvorsitzenden daher überhaupt nicht bange: „Wir haben keine Bedenken, dass wir auf der Strecke bleiben könnten. Vor der Künstlichen Intelligenz (KI) brauchen wir keine Angst zu haben, denn unsere Arbeit wird weiter benötigt werden.“
Vergangenheit und Zukunft gehen beim bayerischen Elektrohandwerk also Hand in Hand.
Der Landesinnungsverband für das Bayerische Elektrohandwerk ist die Dachorganisation von 25 bayerischen Elektro-Innungen und vertritt als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die Interessen von rund 3.100 Handwerksunternehmen der Elektrotechnik, der Informationstechnik und des Elektromaschinenbaus. Die rund 85.000 Beschäftigten der Branche erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von mehr als 12 Milliarden Euro. Rund 8.300 junge Menschen werden derzeit in Bayern in einem der fünf attraktiven Ausbildungsberufe zum Gesellen ausgebildet.
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