GQ | Ryan Gosling ist auf dem Cover der weltweiten GQ-Ausgaben im Juni
Ryan Gosling über „Barbie“ und die Rolle des Ken:
Bevor Gosling und die Filmemachenden sich an Ken heranwagten, gab es nicht viel über ihn zu erzählen. Gosling entschied sich unter anderem auch für die Rolle, weil seine Töchter mit Barbies und Ken spielen:
„Eines Tages sah ich Ken mit dem Gesicht nach unten im Schlamm neben einer zerquetschten Zitrone“, sagt Gosling, „und ich dachte mir: ,Die Geschichte dieses Mannes muss erzählt werden.‘“
Nach der Veröffentlichung des „Barbie“-Trailers, begannen Fans in den sozialen Medien darüber zu debattieren, ob Gosling zu gealtert und zu erwachsen sei, um Ken zu spielen. Einige Boulevardzeitungen griffen das auf. Ryan Goslings Reaktion darauf ist – zumindest anfangs – diplomatisch und ein wenig amüsiert:
„Ich würde sagen, wissen Sie, wenn die Leute nicht mit meinem Ken spielen wollen, gibt es viele andere Kens, mit denen man spielen kann“, erzählt er gegenüber GQ „Es ist lustig… diese Idee, Dinge zu vereinnahmen wie #notmyken. Hast du vorher schon mal über Ken nachgedacht? … Aber plötzlich heißt es: ,Nein, wir haben uns die ganze Zeit um Ken gekümmert.‘ Nein, das habt ihr nicht. Das habt ihr nie getan. Ihr habt euch nie gekümmert. Barbie hat nie mit Ken gevögelt. Das ist der Punkt. Wenn du dich jemals wirklich um Ken gekümmert hättest, wüsstest du, dass sich niemand um Ken kümmert. Deine Heuchelei ist also entlarvt. Deshalb muss seine Geschichte erzählt werden.“
Ryan Gosling sieht eine Verbindung zwischen seiner Kindheit und dem No-thoughts-just-vibes-Ken:
„Dieser Ken hat etwas an sich, das, wie ich glaube, wirklich mit dieser Version von mir verbunden ist. Der Typ, der Hammer-Hosen anhatte und im Einkaufszentrum tanzte, der nach ‚Drakkar Noir‘ roch und einen Pony trug. Diesem Jungen verdanke ich eine Menge. Ich glaube, ich habe mich sehr schnell von ihm distanziert, als ich anfing, ernste Filme zu machen. Aber in Wirklichkeit ist er der Grund, warum ich alles habe, was ich habe.“
Ryan Gosling über größere Filmproduktionen:Obwohl Gosling seine Karriere in Independent-Filmen begann, wendet er sich jetzt vermehrt, größeren und publikumswirksameren Produktionen zu, darunter neben „Barbie“ auch „The Fall Guy“:
„Ich wollte das schon immer machen“, sagt Gosling. „Ich hatte nur nie wirklich die Gelegenheit dazu, oder es hat sich nie so ergeben. Es hat lange gedauert, bis ich zu größeren, kommerzielleren Filmen gekommen bin. Ich musste sozusagen den Hintereingang nehmen.“
Ryan Gosling über Auszeiten vom Schauspielen:Mitte der 2010er begann Ryan Gosling, weniger in Independent-Filmen und mehr in Studiofilmen wie „La La Land“ und „Blade Runner 2049“ mitzuwirken. Und dann spielte er vier Jahre lang in gar nichts mehr mit. Ryan Goslings Erklärung für seine Abwesenheit in Hollywood ist ganz einfach: Er und seine Partnerin, Eva Mendes, hatten ihr zweites Kind bekommen, „und ich wollte so viel Zeit wie möglich mit den Kindern verbringen.“
Er sagt, dass die Auszeit bestimmte Veränderungen in seiner Einstellung zu seinem Job gebracht hat:
„Ich betrachte es jetzt mehr als Arbeit und nicht mehr, Sie wissen schon, als Therapie“, sagt er. „Es ist ein Job, und ich glaube, dass ich ihn besser ausüben kann, weil es weniger Ablenkung gibt.“
Ryan Gosling über das Elternsein:
„Ich habe nicht an Kinder gedacht, bevor ich Eva kennenlernte; aber nachdem ich sie kennengelernt hatte, wurde mir klar, dass ich ohne sie einfach keine Kinder haben wollte. Es gab Momente in ,The Place Beyond the Pines‘, in denen wir so taten, als wären wir eine Familie, und ich wollte nicht mehr so tun, als ob. Mir wurde klar, dass ich mich wirklich glücklich schätzen kann, dieses Leben zu führen.“
Die neue Ausgabe von GQ Germany (03/23) ist ab 13. Juni 2023 im Handel und online erhältlich. Das Cover-Interview mit Ryan Gosling finden Sie ab sofort auf GQ.de.
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