Nachhaltiges Wirtschaften studieren
„Ohne eine Transformation unserer Wirtschaftsweise werden wir die ökologischen und sozialen Herausforderungen auf unserem Planeten nicht lösen können“, sagt Prof. Dr. Julian Conrads, der den Studiengang mit seiner Kollegin Prof. Dr. Isabell Lenz leitet. „Klimawandel, Artensterben, knappe Ressourcen und soziale Missstände in globalen Lieferketten sind Themen, die Unternehmen stärker angehen müssen“, ergänzt Lenz. Ganz pragmatisch helfe nachhaltiges Handeln aber auch, Risiken zu senken, Reputation zu verbessern und die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen. „Und künftig dürfte es auch den Zugang zu Kapital erleichtern“, ist Conrads überzeugt.
Der Studiengang richtet sich an junge Menschen, die Freude an unternehmerischen Fragestellungen haben und für die Wirtschaften nur im Rahmen der ökologischen Grenzen des Planeten und mit sozialer Gerechtigkeit langfristig Sinn ergibt. „Aus meiner Sicht gibt es kein spannenderes und vielfältigeres Management-Thema“, freut sich Lenz auf den Vorlesungsbeginn im Oktober. In den ersten Semestern besuchen die Studierenden viele Vorlesungen parallel mit Kommilitoninnen und Kommilitonen der „klassischen“ Betriebswirtschaftslehre. Sie lernen die Grundlagen der BWL, Mathematik und Business-Englisch, Marketing, Rechnungswesen, Statistik und vieles mehr gemeinsam. Hinzu kommen aber Inhalte wie gesellschaftliche Verantwortung, Ethik, Nachhaltigkeitsökonomik und -strategien oder Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Bei den Wahlpflichtinhalten stehen themenverwandte Module anderer Fachbereiche – etwa den Ingenieurwissenschaften – offen.
„Unsere Studierenden lernen, soziale und ökologische Aspekte in allen relevanten Unternehmensfunktionen umzusetzen und profitieren von einem hohen Praxisbezug“, sagt Lenz. Beide Professoren haben jahrelang Nachhaltigkeitsmanagement praktisch betrieben und verfügen ein umfangreiches Unternehmens-Netzwerk, das sie in die Lehre einbinden wollen.
Nicht zuletzt sind Lenz und Conrads überzeugt, dass sie ein Angebot konzipiert haben, das glänzende Berufsaussichten bietet: „Das zeigt schon ein Blick in die einschlägigen Jobportale“, so Julian Conrads. Die großen Unternehmensberatungen etwa hätten Nachhaltigkeit als Thema entdeckt. Und da die politische Regulierung in der EU in den nächsten Jahren deutlich verschärft wird, etwa durch das Lieferkettengesetz, brauchen auch die meisten Mittelständler künftig Expertise in Sachen Nachhaltigkeit.
Der zulassungsfreie Studiengang „Betriebswirtschaft – Nachhaltigkeitsmanagement (B.Sc.)“ startet mit dem Wintersemester 2023/24 am Standort Gießen. Einschreibungen sind ab sofort möglich. Unter www.thm.de/w/bw-nm gibt es weiterführende Informationen und eine Einladung zu digitalen, monatlichen „Info-Sessions“ – die nächste am Montag, 12. Juni, ab 17.30 Uhr.
Öffentliche Vorlesung: Ein erstes „Hereinschnuppern“ in Inhalte des Studiengangs ermöglicht Prof. Dr. Julian Conrads auch am Mittwoch, 14. Juni, ab 18 Uhr mit dem digitalen Vortrag „Ist nachhaltiger Modekonsum möglich?“ Mode ist Ausdruck von Individualität, doch die Branche verursacht globale Herausforderungen. Conrads analysiert die Wertschöpfungskette von Textilien aus ökologischer und sozialer Sicht. Denn die größten Auswirkungen dieser Industrie befinden sich in verworrenen Lieferketten. Aber auch Kunden haben großen Einfluss – nicht nur über ihr Kaufverhalten, sondern auch über die Pflege der Textilien. Und warum ist uns Mode eigentlich so wichtig als Teil unserer Identität? Ist Fair Fashion die Antwort auf Fast Fashion? Und was haben Menschen mit kleinem Budget eigentlich für Optionen? Diese und weitere Fragen werden diskutiert und Lösungswege vorgestellt. Die Veranstaltung ist kostenfrei, unter go.thm.de/mode finden sich weitere Informationen und der Teilnahme-Link. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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