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Daten: Das macht ein gutes E-Auto aus

Beim Verbrenner sind Autofahrer damit vertraut, die Leistung verschiedener Modelle nach Motorstärke, Drehmoment, Beschleunigung und Verbrauch zu vergleichen. Doch beim Elektroauto gelten andere Kriterien. Wonach man Elektroautos beurteilen und vergleichen kann, beschreibt die Zeitschrift auto motor und sport MO/OVE in ihrer aktuellen Ausgabe 3-2023.

Akku-Kapazität: Es ist wohl eine der ersten Angaben, auf die Fahrzeugkäufer bei einem Elektroauto schauen. Und hier gilt: je größer, desto besser. Denn ein großer Akku verschafft auch eine größere Reichweite und sorgt somit für weniger Ladestopps. Allerdings steigen mit der Akkugröße die Preise: Pro Kilowattstunde muss man mit 140 Euro rechnen. Deshalb liegen beispielsweise beim Hyundai Ioniq 5 zwischen den Ausführungen mit kleinem und großem Akku 4000 Euro – für 19,4 kWh extra.

Nutzbare Akku-Kapazität: Das Batteriemanagement stellt sicher, dass ein Akku nie bis an seine Grenze (100 %) geladen oder vollständig entleert wird. Das bedeutet: Man kann die angegebene Kapazität eines Akkus gar nicht voll nutzen. Beim VW ID.4 hat der Akku eine Brutto-Kapazität von 82 kW und eine Netto-Kapazität von 77 kW. Weil der unterste und oberste Bereich nicht nutzbar ist, wird der Speicher nicht an seine Belastungsgrenzen getrieben und ist weniger gestresst. Alles zwischen den beiden Markierungen steht zur Verfügung und ist somit die Netto-Kapazität.

Verbrauch: Auch beim Elektroauto ist der Energieverbrauch des Elektromotors wichtig, daraus ergibt sich die Reichweite bei gegebenem Akku. Zum Vergleich: Ein Porsche Taycan kommt in der Basisausführung mit seinem 79,2 kW großen Akku laut WLTP bei einem Verbrauch von 19,6 kWh/100 km 444 km weit. Der fast gleich schwere VW ID.4 schafft mit einem vergleichbar dimensionierten Akku (77 kW) bei einem Verbrauch von 16,5 kWh dagegen 531 km.

Ladetempo: Wer längere Strecken fährt, muss unterwegs nachladen, deshalb ist die Ladeleistung besonders wichtig, will man nicht allzu lange an der Ladesäule stehen. Das Problem: Die Angaben der Hersteller sind sehr unterschiedlich. Einige geben nur die Ladegeschwindigkeit in Form der kW-Zahl an, andere begnügen sich mit der Ladedauer. Hin und wieder werden beide Infos vermerkt. Nur schwer sind Modelle vergleichbar, wenn sich die Werte auf verschiedene Ladebereiche beziehen –etwa auf Angaben zwischen 10 bis 80 oder 0 bis 100 %. Zur Vergleichbarkeit bietet sich der km/h-Wert an. Er sagt aus, wie viele Kilometer Fahrt das Auto während einer Stunde lädt. Von diesem Wert sollte man ein Drittel abziehen, um auf realistische Werte zu kommen. Wenn ein E-Auto mit 180 kW lädt, wären für die Rechnung nur 120 kW anzusetzen. Diese mittlere Ladeleistung wird jetzt durch den E-Auto-Verbrauch dividiert. Konsumiert der Stromer zum Beispiel 20 kWh/100 km, lädt er in einer Stunde Strom für 600 km.

Fahrleistungen: Auch beim Elektroauto sind Beschleunigung, Drehmoment und Höchstgeschwindigkeit wichtige Daten. Und doch ist manches anders: Im unteren Geschwindigkeitsbereich wirkt ein E-Auto spritziger, als seine Leistungsdaten vermuten lassen, bei höherem Tempo ist es umgekehrt. Im Vergleich zum Verbrenner erreichen Elektroautos das maximale Drehmoment sofort, Verbrenner erst ab dem mittleren Drehzahlbereich. Im oberen Drehzahlbereich geht Stromern jedoch schnell die Kraft aus, zudem erhitzt sich das elektrische System. Deshalb haben leistungsstärkere Modelle einen Vorteil, da sie erst später den Grenzbereich erreichen.

Redakteur: Henning Busse

MO/OVE ist eine Submarke des erfolgreichen Automagazins auto motor und sport und erscheint viermal im Jahr. Das Magazin berichtet über alle Bereiche der Mobilität und beschäftigt sich mit der künftigen Rolle des Autos als Teil der Mobilitätskette. MO/OVE begleitet diese Transformation. Die Redaktion blickt hinter die Kulissen der Entwicklungslabors, redet mit den einflussreichen Gestaltern der Mobilität von Morgen und weckt Vertrauen für Vernetzung, autonomes Fahren und Dienstleistungen rund um die Mobilität.

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