Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Nürnberger Stationen der DRF Luftrettung
Die Sonne strahlte, als Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Vorfeld des Nürnberger Flughafens eintraf, wo er von Dr. Krystian Pracz und Jan Bruns, Prokurist am Airport Nürnberg, begrüßt wurde. Am Hubschrauber erwarteten ihn die Besatzungen von Christoph 27 und Christoph Nürnberg, die die fliegerische Leistungsfähigkeit der Maschine erläuterte. In der Hubschrauberkabine informierte sich der Bundeskanzler eingehend über die hochmoderne medizinische Ausstattung des Hubschraubers, der zusätzlich mit einer Rettungswinde und einem Bergesack ausgestattet war.
Im Rahmen eines Rundganges durch das Stationsgebäude testete der Bundeskanzler im Anschluss in einem abgedunkelten Raum eines der Nachtsichtgeräte, die die Piloten des Intensivtransporthubschraubers Christoph Nürnberg bei ihren Einsätzen in Dunkelheit nutzen. Wilhelm Pfitzinger, Stationsleiter und Pilot des Christoph Nürnberg, erläuterte die Funktionsweise des Restlichtverstärkers sowie die Vorteile im nächtlichen Einsatz. Auch die Einsatzmöglichkeiten der Rettungswinde kamen zur Sprache. Mit einer Seillänge von 90 Metern erlaubt sie die notärztliche Versorgung und Rettung von schwer kranken und verletzen Patienten auch in schwierigem oder unzugänglichem Gelände. Die Besatzung berichtete im Gespräch von den Herausforderungen im Einsatzalltag und erläuterte das Einsatzspektrum der beiden Hubschrauber sowie die besonderen fachlichen Qualifikationen der Kolleginnen und Kollegen. Zur Sprache kamen weiterhin die derzeitige Struktur der Luftrettung, Fragen zur Ausbildung und neue fliegerische Verfahren.
Dank und Ausblick
Mehr als eine Million Einsätze habe die DRF Luftrettung bereits geleistet, unterstrich Dr. Krystian Pracz beim Abschluss des Besuchs im Stationshangar und fuhr fort: „Auf diese Zahl sind wir stolz, und dass Sie, Herr Bundeskanzler, die Zeit für diesen Besuch bei uns finden, das ist nicht selbstverständlich und dafür möchte ich mich persönlich, aber auch im Namen der gesamten DRF Luftrettung und aller Crews bedanken. Es bedeutet uns viel, dass unsere Arbeit diese Aufmerksamkeit bekommt, gerade in den Zeiten, in denen die Rettungsdienste insgesamt doch teils sehr schwierige Aufgaben zu bewältigen haben. Für diese Unterstützung meinen herzlichsten Dank an Sie!“
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz wandte das Wort an die Anwesenden und sprach den Luftrettern seinen Dank für 50 Jahre Engagement und über ein Million Einsätze aus. Seinen Dank und die Feststellung, dass die Luftrettung den Menschen in Deutschland ein Gefühl der Verlässlichkeit gebe, verband er unter anderem mit einem Appell: „Es geht hier um eine sehr schwierige und anspruchsvolle Aufgabe, die von Frauen und Männern wahrgenommen wird, die sich darauf gut vorbereitet haben, immer wieder lange Schichten und sehr viele Einsätze leisten. Sie haben vielen Menschen das Leben gerettet. Ich bin von der Professionalität und von der technischen Ausstattung, die ich hier gesehen habe, sehr beeindruckt. Deshalb möchte ich den Dank auch verbinden mit dem Appell an uns alle, die Arbeit, die hier geleistet wird, zu unterstützen. Ich wünsche mir, dass wir alle Verantwortung und Respekt zeigen für diese Arbeit und auch angesichts der Notwendigkeit dieser Arbeit. Die Bundesrepublik Deutschland wird alles dafür tun, dass die Luftrettung weiter gut funktioniert.“ Er beschloss seine Worte mit guten Wünschen für die weitere Arbeit der DRF Luftrettung.
Die Nürnberger Stationen der DRF Luftrettung
Am Flughafen Nürnberg sind zwei Hubschrauber der DRF Luftrettung stationiert. Der Rettungshubschrauber Christoph 27 wird in der Notfallrettung als schneller Notarztzubringer und für den schnellen und schonenden Transport von Patienten eingesetzt. Er ist von 7.00 Uhr bis Sonnenuntergang einsatzbereit und erreicht Einsatzorte in einem Umkreis von 60 Kilometern innerhalb von maximal 15 Flugminuten. Zum Einsatz kommt eine Maschine des Typs EC135 mit Rettungswinde. Diese erlaubt die Versorgung und das Ausfliegen von Patienten auch in sehr unzugänglichem Gelände. Die eingesetzten Notfallsanitäter verfügen über eine Zusatzausbildung zum Windenführer (Winchoperator).
Der Intensivtransporthubschrauber Christoph Nürnberg steht rund um die Uhr für Einsätze bereit. Er wird für dringende Transporte zwischen Kliniken alarmiert, aber auch ergänzend in der Notfallrettung. Die Besatzungen leisten regelmäßig medizinisch hochanspruchsvolle Einsätze, beispielsweise mit der mobilen Herz-Lungen-Maschine oder dem Inkubator. Zum Einsatz kommt ein Hubschrauber des Typs H145 mit Fünfblattrotor.
Zur Besatzung gehören jeweils ein Pilot (nachts zwei), ein Notarzt und ein Notfallsanitäter.
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