UV-Strahlung: Mehr Messdaten und Informationen für besseren UV-Schutz
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMUV), Christian Kühn, und BfS-Präsidentin Inge Paulini werden dafür zum kalendarischen Sommeranfang am 21. Juni eine neue UV-Messstation in Berlin in Betrieb nehmen. Die Sonde steht im Zentrum der Hauptstadt, auf dem Dach des Bundesumweltministeriums. Zeitgleich geht eine weitere Sonde auf dem BMUV-Standort in Bonn an den Start. Weitere Stationen werden in den kommenden Wochen in den Küstenstädten Grömitz und Eckernförde dazukommen.
Parlamentarischer Staatssekretär Christian Kühn: „Das UV-Messnetz in Deutschland leistet einen wichtigen Beitrag zur Prävention. UV-Strahlung ist ohne entsprechenden Schutz ein Gesundheitsrisiko, sie kann Hautkrebs oder grauen Star auslösen. Die Klimakrise kann dieses Risiko erhöhen. Da Menschen UV-Strahlung nicht sehen oder fühlen können, ist es besonders wichtig, die UV-Belastung zu messen, damit Bürgerinnen und Bürger sich informieren und schützen können.“
BfS-Präsidentin Inge Paulini: „Aus Umfragen wissen wir, dass das Risiko durch UV-Strahlung in der Bevölkerung zwar bekannt ist, aber oft unterschätzt wird. Der UV-Index kann nicht nur bei der Risikoeinschätzung helfen, sondern gibt auch Orientierung zu Sonnenschutzmaßnahmen. Wer den aktuellen UV-Index kennt, kann die Sonne auch im Sommer gut geschützt genießen.“
Der UV-Index ist ein international einheitliches Maß, das auf einer Skala von 1 bis 11+ anzeigt, wie intensiv die UV-Strahlung der Sonne am Erdboden ist. Bestimmten Werten sind Empfehlungen zum Sonnenschutz zugeordnet. So bietet der UV-Index auch Orientierung, welche Schutzmaßnahmen wann angewendet werden sollten:
- Bei Werten von 1 bis 2: Es sind keine Schutzmaßnahmen erforderlich.
- Ab einem Wert von 3 sind Schutzmaßnahmen erforderlich: in den Mittagsstunden Schatten suchen, schützende Kleidung, Hut und Sonnenbrille tragen, Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Schutzfaktor benutzen.
- Bei Werten von 8 und darüber ist die Belastung sehr hoch, Schutzmaßnahmen sind dann absolut notwendig. So sollte man sich in der Mittagszeit möglichst nicht draußen aufhalten, unbedingt tagsüber Schatten aufsuchen, entsprechende Kleidung, Hut und Sonnenbrille tragen und Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor nutzen.
Seit 2006 veröffentlicht das BfS den UV-Index auf Basis der gemessenen Daten des deutschen UV-Messnetzes auf seiner Website. Das UV-Messnetz ist ein Zusammenschluss mehrerer Institutionen und Behörden, die an den Messnetzstationen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang die erdbodennahe UV-Strahlung ermitteln. Das deutsche UV-Messnetz befindet sich im internationalen Vergleich auf einem Spitzenniveau.
Vor 30 Jahren startete das UV-Messnetz des BfS und des Umweltbundesamtes (UBA) mit damals 4 Messstationen. Bis zum Ende des Jahres werden es deutschlandweit 40 sein. Die Daten werden kontinuierlich an die Messnetzzentrale des BfS in Neuherberg bei München übermittelt, die sie dann als UV-Index in Form des Tageshöchstwertes und als Tagesverlauf veröffentlicht.
Abgerufen werden können die UV-Messdaten unter: https://www.bfs.de/uv-aktuell. Außerdem zeigen auch viele Wetter-Apps den Tageshöchstwert an. Das BfS und das BMUV haben im April die Kampagne „UV-sicher“ gestartet, um den UV-Schutz in Kommunen, Kitas, Schulen und Sportvereinen zu stärken.
UV-Schutz-Bündnis
Das Bundesamt für Strahlenschutz ist Partner im UV-Schutz-Bündnis. Das UV-Schutz-Bündnis ist eine Initiative von 30 auf nationaler und europäischer Ebene tätigen Institutionen mit Expertise auf dem Gebiet der solaren UV-Strahlung und der Hautkrebsprävention. Ziel des Bündnisses ist es, auf einen sinnvollen UV-Schutz mit den richtigen Maßnahmen und den passenden Strukturen in allen Lebenswelten hinzuwirken, um UV-bedingten Erkrankungen, insbesondere Krebserkrankungen, vorzubeugen.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des Strahlenschutzes. Die über 550 Beschäftigten bewerten Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv im radiologischen Notfallschutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr, darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und internationalen Fachleuten vernetzt. Weitere Informationen unter www.bfs.de.
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