Gesundheit & Medizin

Risiken früher erkennen, Komplikationen verhindern

Forschende der Unimedizin Greifswald wollen die Überlebenschancen von Patienten mit entzündeter Bauch­speicheldrüse steigern. Dazu möchten sie den Einfluss des Ernährungszustandes auf den Krank­heitsverlauf genauer bestim­men. Konkret geht es um die Aussagekraft verschiedener Mess-Instrumente zur Erkennung von Mangel­ernährung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin fördert das Projekt wegen seiner hohen therapeutischen Relevanz mit 15.000 Euro.

„Eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse gehört zu den Krankheiten, die nicht selten schwer ver­laufen und dann eine hohe Sterblichkeit mit sich bringen“, erklärt Dr. Mats Wiese von der Greifswalder Uni­medizin die Be­deu­tung seines Forschungsthemas. Der Ernährungswissenschaftler arbeitet an der Klinik für Innere Me­di­­zin A und beschäftigt sich insbesondere mit Mangelernährung. Diese könne wie Überernäh­rung zu beson­ders schweren Verläufen einer akuten Bauchspeicheldrüsen-Entzündung führen, erläutert er. Da­her sei es wichtig, die Vorhersagekraft verschie­dener Messvarianten zu kennen: „Bisher ist unklar, welche Ins­tru­men­te sich am besten eignen, ein gesteigertes Risiko durch Mangelernährung früh und zuverlässig zu er­ken­nen.“ Mit einer Beobachtungsstudie der Krankheitsverläufe und der entsprechenden Screening-Instru­mente möchte Dr. Mats Wiese für mehr Klarheit sorgen. Ziel ist es, Risiken früher entge­gen­zuwirken.

Die Bedeutung seines Themas unterstreicht die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) durch die Vergabe der einen ihrer beiden jährlichen Forschungsförderungen. Neben einem klinischen Projekt wird auch eins der Grundlagenforschung unterstützt.

Dr. Mats Wiese hat Ernährungswissenschaften in Bonn studiert und als wissenschaftlicher Mitar­beiter der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A an der Unimedizin Greifswald in Ernährungs­medizin promoviert. Der offizielle Titel der Beobachtungsstudie ist „Prognostic Value of Different Nutritional Scree­ning Tools in Acute Pancreatitis (NuRiPa)“, also „Vergleich des prädiktiven Wertes von Ernährungs­scores hinsichtlich des Verlaufs bei akuter Pankreatitis“.

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