ISM-Tourismus-Professor: Darauf sollten Urlauber jetzt achten
- Wer früh bucht und einen kleineren Flughafen wählt, kann viel Geld einsparen
Kurzfristig günstig Urlaub buchen war gestern. „Für mehr Planungssicherheit bei den Reiseveranstaltern werden Frühbucher mit günstigen Preisen belohnt. Demgegenüber ist das Angebot an Last-Minute-Schnäppchen deutlich reduziert,“ erklärt ISM-Hochschullehrer Dr. Bernd Schabbing. Eine kurzfristigere Einsparungsmöglichkeit biete dagegen oft die Wahl des Flughafens. „Hotels werden meist zusammen mit Flügen zu Pauschalreisen paketiert. Folglich sind die Reisepakete bei Hotspot-Flughäfen wie Köln/Bonn oder Frankfurt zuerst weg. Bei kleineren Flughäfen, die etwas abgelegener liegen, lassen sich dagegen häufig auch kurzfristig noch günstigere Pauschalurlaubspakete mit diesen Flügen finden,“ verrät der Tourismus-Experte. - Verschiedene Destinationen, Abflugzeiten und Reisedauer variieren
„Unter der Woche sind Pauschalreisen oft noch verfügbar, wenn die am liebsten genommenen Pakete, die zum Wochenende starten, schon weg sind. Pauschalreisen werden meist paketiert in fünf bis sieben Tagessets angeboten, die meist von Samstag zu Samstag geplant werden. Wenn Urlauber von dieser fünf bis sieben Tage-Regel wegkommen, also nur vier oder acht Tage buchen und Startermine z.B. am Wochenanfang setzen, werden die Angebote oft günstiger,“ erklärt der Tourismus-Hochschullehrer.
Auch bei den Reisedestinationen lässt sich ziemlich einfach Geld einsparen, so Schabbing: „Spanien, Italien, Griechenland und die Türkei – die Deutschen verbringen auch 2023 ihren Urlaub am liebsten in den klassischen Mittelmeerdestinationen. Wenn man statt nach Italien oder nach Spanien beispielsweise an die polnische Ostseeküste oder Kroatien fährt, muss man deutlich weniger tief in die Taschen greifen. Der Urlaub in der Türkei oder in Ägypten bleibt ebenfalls ziemlich günstig.“ - Längere Wartezeiten am Flughafen miteinkalkulieren
Der Personalmangel ist an den Flughäfen besonders spürbar. In der Hochphase muss man 2023 am Flughafen mit langen Schlangen am Check-in und bei der Sicherheitskontrolle rechnen. „Man sollte für die Flugabfertigung mindestens zwei, mit Gepäck besser drei Stunden Vorlaufzeit einplanen,“ empfiehlt der ISM-Hochschullehrer Schabbing. Zudem könne es sich lohnen, vor der Reise einen Blick auf die Webseite des Flughafens zu werfen. Denn, „an den Flughäfen werden zunehmend digitale Lösungen eingesetzt, um die Besucherströme effizienter zu kontrollieren.“ So würden die Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen inzwischen oft gemessen. Der Flughafen Köln/Bonn bietet zudem mit dem Service „CGNGateWay“ bereits online buchbare Time-Slots à 15 Minuten für die Sicherheitskontrolle an. „Wer hier reserviert hat, erhält einen separaten Zugang zu einer ausgewählten Kontrollspur im Terminal 1,“ so sein Tipp. - Clever packen
Auch die Reisenden können zu einem reibungsloseren Ablauf bei den Sicherheitskontrollen beitragen. „Es ist schon irritierend, wie viel Tonnen an Material bei der Sicherheitskontrolle jährlich im Abfall landen. Deshalb bitte die Powerbank immer ins Handgepäck nehmen sowie Gürtel und Schmuck gar nicht erst für die Flugreise anlegen. Flüssige Pflegeprodukte füllt man am besten in 100ml kleine Flaschen um und verpackt diese in durchsichtige, wiederverschließbare Behälter,“ so der Appell des Tourismus-Experten. - Verbesserte Rechtslage für Urlauber beachten
Auch beim Reiserecht gibt es positive Nachrichten für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Denn erst jetzt werden die Gerichtsurteile zu den v.a. corona-bedingten Stornierungen der letzten Jahre gefällt. „Der Europäische Gerichtshof hat in einem Urteil entschieden, dass der Reiseveranstalter versprochene und nicht eingelöste Reiseleistungen erstatten muss. Das gilt selbst für Situationen, wofür der Reiseveranstalter keine Schuld trägt, wie das bei Corona der Fall war,“ erklärt der ISM Professor für Tourismus Management. Schabbing rät deshalb den Urlaubern, unbedingt die Buchungsbestätigung sorgfältig durchzulesen und bis nach dem Urlaub aufzubewahren. Denn, „wenn die Kundinnen und Kunden während des Urlaubs nicht bekommen, was von den Reiseveranstaltern versprochen wurde, dürfen sie einen Teil des Geldes für nicht erbrachte Leistungen zurückfordern. Die Reiseveranstalter sind wiederum gefordert, im Vorfeld der Buchung gut sichtbar darauf hinzuweisen, was vom gebuchten Paket zurückerstattet werden kann und was nicht,“ so der ISM-Professor.
Prof. Dr. Bernd Schabbing unterrichtet seit 2011 Tourismus- und Eventmanagement an der ISM. Zuvor war er im touristischen Städte- und Regionalmarketing sowie dem Standortmarketing tätig – unter anderem in Münster, Lübeck und dem Teutoburger Wald.
Die International School of Management (ISM) ist eine staatlich anerkannte, private Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft und zählt zu den führenden privaten Hochschulen in Deutschland. An Standorten in Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin wird in kompakten und anwendungsbezogenen Studiengängen der Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen ausgebildet. Zum Studienangebot gehören Vollzeit-Programme, berufsbegleitende und duale Studiengänge sowie ab Herbst 2021 das Fernstudium. In Hochschulrankings schafft es die ISM mit hoher Lehrqualität, Internationalität und Praxisbezug regelmäßig auf die vordersten Plätze. Das internationale Netzwerk umfasst rund 190 Partnerhochschulen.
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