Silberne Ehrenmedaille für 18 Jahre als GRN-Chefarzt
Vor rund 80 Gästen im Casino der GRN-Klinik Sinsheim bedauern Kollegen, Klinikleitung und Geschäftsführung den Abschied, singt ein Chor aus Mitarbeitenden der Inneren Medizin Sinsheim eigens für das Ereignis umgedichtete Lieder und verabschiedet sich Dr. Berentelg selbst schließlich mit Rührung und Dankbarkeit.
„Wir wollten ihm nur mal eben sagen, dass er der beste Chefarzt war“, singt der wieder zusammengetrommelte Chor früherer GRN-Weihnachtsfeiern, „Reunion Broadway“, unter anderem einen umgedichteten Song der Sportfreunde Stiller. „Ob Herzinfarkt, Ulcus, Blutung Reanimation, war er fürs Haus doch da.“ Dr. Berentelg, in Begleitung seiner Partnerin und seiner beiden Kinder, ist gerührt.
„Wir verabschieden Sie heute nach 18 Jahren Tätigkeit im GRN in den Ruhestand“, richtet Geschäftsführerin Katharina Elbs herzliche Worte an den langjährigen Chefarzt. „Sie haben nicht nur eine Abteilung medizinisch aufgebaut, sondern mit Ihrem Wesen und Ihrer Menschlichkeit eine ganze Klinik geprägt. Dabei hatten Sie neben der Medizin immer auch den Menschen im Blick.“
Für sein Ehrenwerk bekommt Dr. Berentelg von GRN-Geschäftsführerin Katharina Elbs und herzlichen Grüßen von Landrat Stefan Dallinger die silberne Ehrenmedaille überreicht, die zweithöchste Auszeichnung des Rhein-Neckar-Kreises.
Mit einer 18 Jahre alten Bewerbung an die Leinwand projiziert steigt Thorsten Großstück, Klinikleiter der GRN-Klinik Sinsheim, ein. Dr. Berentelg habe in seiner Bewerbung in Aussicht gestellt, dass mit ihm attraktive Medizin trotz „finanzieller Zwänge“ möglich sei – eine Aussage, die heute aktueller denn je ist. 2005 habe Dr. Berentelg als Chefarzt in Eberbach begonnen, 2006 auch die Abteilung für Innere Medizin in Sinsheim übernommen und sich schließlich darauf konzentriert. 2019 folgte die Aufgabe als Ärztlicher Direktor der Klinik. „Ihr guter Ruf und das Vertrauen in die Leistungen der Abteilung habe sich in all den Jahren über die Stadtgrenzen hinaus verbreitet“, lobt Großstück und dankt Dr. Berentelg im Namen aller Mitarbeitenden.
Oberbürgermeister Jörg Albrecht erinnert sich an die gute und angenehme Zusammenarbeit: „Sie stehen für mich für die GRN-Klinik Sinsheim. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre wertvolle Arbeit“, sagt der OB und schickt hinterher: „Wenn jemand verdient hat, im Rhein-Neckar-Kreis diese Medaille zu bekommen, dann sind das Sie.“
Zum 1. Juli wird die Abteilung für Innere Medizin geteilt. Prof. Dr. Eberhard Scholz übernimmt neben seiner Position als Chefarzt der Abteilung für Kardiologie und Angiologie in der GRN-Klinik Schwetzingen auch den Part in Sinsheim. Für die Gastroenterologie kommt Dr. Erik-Sebastian Fuchs, aktuell noch Leitender Oberarzt im Klinikum Ludwigshafen. Dr. Stephan Klug, der bisherige Leitende Oberarzt der Inneren Medizin, verlässt die GRN-Klinik ebenfalls in Richtung Ruhestand.
Als Chefarzt und Ärztlicher Direktor legt Dr. Berentelg das Amt zum 30. Juni nieder. Dem GRN-Verbund bleibt er erhalten. Zum 1. Juli wird der Mediziner – in Teilzeit, damit auch Zeit für ein bisschen Ruhestand bleibt – Ressortleiter Medizin in der GRN-Geschäftsführung. „Sie verschlechtern sich ja nur von Sinsheim nach Schwetzingen“, frotzelt Oberbürgermeister Albrecht. GRN-Geschäftsführerin Katharina Elbs freut sich auf die personelle Verstärkung in der Verwaltung und die Vertretung der Ärzteschaft in der Geschäftsführung durch Dr. Berentelg. „Sie haben die Fähigkeit, die Dinge aus verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen und ein Gespür für den Puls der Klinik“, sagt Katharina Elbs.
„Du hinterlässt extrem große Fußstapfen, die wir zu zweit versuchen auszufüllen“, sagt Chefarzt-Nachfolger Prof. Dr. Scholz voller Hochachtung und Wertschätzung. Gleichzeitig freue er sich „auf das tolle Team und die Zusammenarbeit“.
Dr. Berentelg selbst beschreibt das Programm seiner Verabschiedung als „gigantisch“. „Ich wusste nicht, was mich erwartet. Danke!“ Oberbürgermeister Albrecht dankt er für den starken Zusammenhalt gerade in Corona-Zeiten. Die Zufriedenheit und Gesundheit der Patienten seien ihm immer besonders wichtig gewesen. „Außerdem eine Atmosphäre, in der sich auch das Team wohl fühlt.“ Über die Ehrung mit der silbernen Ehrenmedaille sei er „gerührt“. Und die Geschäftsführung lobt er für eine neue Form der Kommunikation und des GRN übergreifenden Zusammenhalts, gerade auch aktuell in Bezug auf die Aktion der Deutschen Krankenhausgesellschaft „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“: „Es ist ein neuer Wir-Gedanke entstanden“, findet der Chefarzt und Ärztliche Direktor, der seine Nachfolger Prof. Dr. Scholz und Dr. Fuchs als „hervorragende Mediziner“ kennengelernt hat und sich überzeugt zeigt: „Es wird toll weitergehen.“
Seine Kollegen zeigen unterdessen zum Abschluss schwarzen Humor, als sie gesanglich eine umgedichtete Friedhofs-Polka von Hiss zum Besten geben: „Wir dachten, dann müssen wir nicht so viel umdichten.“ Der Geehrte nimmt es mit Humor und schunkelt amüsiert zum Takt der Musik.
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