Jeder dritte Mieterhaushalt ist finanziell überlastet
Nach Angaben des Deutschen Mieterbundes gehört die Hälfte der 21 Millionen Mieterhaushalte in Deutschland zu den drei untersten Einkommensklassen. Mietende in diesen Einkommensklassen haben durchschnittlich 1.709 Euro pro Monat zur Verfügung. Im Jahr 2021 mussten Mieterinnen und Mieter laut Deutschem Mieterbund bereits 772 Euro pro Jahr bzw. 64 Euro pro Monat für Wärmeenergie ausgeben. Innerhalb eines Jahres, von 2021 bis 2022, haben sich die Ausgaben für das Heizen verdoppelt und lagen bei 1.477 Euro pro Jahr bzw. 123 pro Monat. Mieterhaushalte heizen überwiegend fossil, insbesondere mit Gas (52 Prozent) und Heizöl (18 Prozent) und Fernwärme (19 Prozent). „Gerade Haushalte, die in älteren, ineffizienten sowie fossil beheizten Gebäuden wohnen, sind viel stärker durch hohe Energiekosten belastet. Hinzu kommen die immer weiter ansteigenden Mieten und die dauerhafte Umlage der Sanierungskosten auf Mietende – das ist für die Mehrheit der Mieterinnen und Mieter nicht mehr leistbar“, erklärt die Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes, Dr. Melanie Weber-Moritz. Zwar können energetische Sanierungen den Energieverbrauch und die Heizkostenbelastung prinzipiell reduzieren, aufgrund der Mieterhöhung infolge der Modernisierungsumlage kommt es aber laut Deutschem Mieterbund in der Regel zu einer deutlichen Steigerung der Warmmiete. „Teilweise wurden unsere Forderungen im Rahmen der Reform des Heizungsgesetzes aufgegriffen, das ist erfreulich. Jetzt muss noch die Absenkung der Modernisierungsumlage folgen und die derzeitige maximale Kappungsgrenze von 3 Euro pro Quadratmeter und Monat halbiert werden. Dann hätten wir wirklich eine sozialverträgliche Wärmewende, mit der Warmmietenneutralität erreicht würde“, so Weber-Moritz.
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