Erholung der Verbraucherstimmung schwächt sich weiter ab
Die Anschaffungsneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher wächst weiter. Während sie dem Konsum etwas offener gegenüberstehen als noch im Vormonat, steigt allerdings auch ihre Sparneigung. Begünstigt wird der gleichzeitige Anstieg von Anschaffungs- und Sparneigung durch die Erwartung der Verbraucher, dass ihr eigenes Einkommen zunehmen wird. Mit Blick auf die weitere Einkommensentwicklung zeigen sie sich optimistischer als noch im Vormonat. Daher planen sie grundsätzlich mehr Geld für Anschaffungen und zum Sparen ein. Allerdings fällt die Entwicklung insgesamt nur schwach aus. Mit einem starken Wachstumsimpuls für den privaten Konsum ist nicht zu rechnen.
Der konjunkturelle Ausblick für Deutschland hat sich zur Jahresmitte deutlich eingetrübt. Das geht aus den jüngsten Konjunkturprognosen hervor und auch unter den Unternehmen nimmt der Pessimismus zu. Die Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen die Situation ähnlich ein. Bereits im Vormonat waren ihre Konjunkturerwartungen rückläufig. Dieser negative Trend setzt sich fort und ihre Erwartungen gehen weiter zurück. Wenngleich ihr konjunktureller Optimismus etwas gedämpft wurde, ist er noch immer stärker ausgeprägt als vor einem Jahr.
Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich in den vergangenen Monaten stetig erholt, wenn auch zuletzt nur in kleinen Schritten. Ihr Einbruch nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist inzwischen wieder aufgeholt. Dennoch ist die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher von früheren Höchstständen weit entfernt. Nach der ersten Hälfte des Jahres überwiegt daher die Ernüchterung. Da in diesem Jahr nicht mehr mit einer signifikanten gesamtwirtschaftlichen Erholung gerechnet werden kann, tritt die Verbraucherstimmung nahezu auf der Stelle. In den kommenden Monaten wird sich der private Konsum vor diesem Hintergrund voraussichtlich nur schwach entwickeln. Ein Wachstumstreiber wird er erst im nächsten Jahr wieder sein können.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
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