Medizintechnik

Der mechanische Dr. House: Medizinische Roboter im Umgang mit Menschen

Menschen zu helfen, ist für einen Großteil des Kranken- und Pflegepersonals die intrinsische Motivation, eine Karriere im Gesundheitswesen einzuschlagen. Doch schnell kommen Mitarbeitende an ihre Grenzen, weil die harten Arbeitsbedingungen, der andauernde Fachkräftemangel und die vielen administrativen Aufgaben abseits der eigentlichen Patientenpflege vom Wesentlichen abhalten – der Behandlung von Erkrankten. Eine Lösung zur Entlastung des Arbeitspersonals wird die Einführung autonomer mobiler Roboter (AMR) sein, die in verschiedenen medizinischen Einrichtungen bei der Patientenversorgung unterstützen können. So können sie zum Beispiel Erkrankte daran erinnern, ihre Medikamente einzunehmen, die Vitalfunktionen überwachen oder Dinge im Krankenhaus transportieren. Diese Anwendungsfälle, wo Roboter autonom Erledigungen machen, bei denen sie nicht oder nur kaum mit Menschen interagieren, werden bereits getestet und sind keine große Herausforderung mehr. Das Scannen an sich ist technisch einfach. Wie sich ein Roboter bewegt oder Daten von Sensoren liest und auswertet, ist auch bereits State of the Art. Der nächste Schritt jedoch und die damit einhergehende Herausforderung, die uns bevorsteht, ist die Interaktion und der Umgang zwischen Mensch und Roboter – in der gesamten Komplexität, die damit verbunden ist.

Damit also eine intuitive, einfache sowie effektive Kommunikation gelingt, braucht es ein gut durchdachtes und userfreundliches UX-Design, das nicht nur die technische, sondern eben auch die emotionale Komponente berücksichtigt. Dann könnten die technischen Assistenten etwa bei Routineverfahren wie dem Heben oder Umlagern von Bettlägerigen eingesetzt werden und den Angestellten körperlichen Belastung abnehmen. Oder sie können eigenständig Body-Scans durchführen, ohne die Patient:innen zu verunsichern. So würden die technischen Helfer mehr Zeit für die eigentliche Patientenbetreuung schenken, was wiederum zu besseren Ergebnissen und Gesamteffizienz führt. So gilt es, diese Zukunftstechnologie voranzubringen und am Markt zu testen.

Die Technologie ist bereits fest im Praxisalltag integriert

Die Integration der Robotik-Technologie im Gesundheitswesen ist keineswegs neu. Längst werden chirurgische Roboter, Orthesen oder Exoskelette eingesetzt, um Behandelnde und Patient:innen zu unterstützen. Bei der Früherkennung von Krankheiten, wie zum Beispiel beim Hautkrebsscreening werden die gewonnenen Werte bereits technisch analysiert und jede – für das menschliche Auge kaum wahrnehmbare – Veränderung mit früheren Aufnahmen abgeglichen und ausgewertet. Die Einführung von AMR ist nur ein logischer nächster Schritt und wird dabei helfen, die bestehenden Systemstrukturen in den verschiedenen Einrichtungen zu optimieren. Durch die Verbesserung des Patientenflusses können mitunter Wartezeiten für Konsultationen, Testungen oder medizinische Verfahren verkürzt werden. Die nahtlose Koordinierung mit den Krankenhaussystemen lässt die technischen Helfer durch überfüllte Gänge navigieren, sodass sie Proben an Labore liefern oder für einen pünktlichen Transport der Patient:innen sorgen können. Dadurch wird das Gesamterlebnis im Krankenhaus sowohl für Personal als auch Erkrankte verbessert.

Mit zunehmender Digitalisierung kann in Zukunft jede Aktion in Daten umgewandelt werden, was insbesondere mit Blick auf die Vernetzung zwischen den Krankenhäusern zu sehr wertvollen Erkenntnissen führt. Vom Messen von Temperatur oder Feuchtigkeit bis hin zu Bewegungsströmen von Patient:innen, Personal und Besucher:innen können solche Informationen helfen, Engpässe zu erkennen und Arbeitsabläufe zu optimieren. Roboter mit KI-fähiger Arzneierkennungssoftware werden schließlich in der Lage sein, eine genaue und vor allem rechtzeitige Medikamentenabgabe sicherzustellen, indem sie die jeweiligen Pharmazeutika identifizieren, zuordnen und an die richtige Person liefern. Auch Krankenhauskeime werden durch die mechanischen Helfer:innen reduziert, da die Roboter beispielsweise Patientenzimmer eigenständig säubern und vorbereiten können, sodass sich in Stationen für Infektionskrankheiten der persönliche Kontakt minimieren lässt.

Der Spagat zwischen Programmierung und Output

Damit solche autonomen Prozesse überhaupt umsetzbar werden, braucht es ein komplexes System im Hintergrund. Für UX-Designer:innen besteht die große Herausforderung darin, sowohl die Programmierung als auch das Interface der Roboter so stark zu vereinfachen, dass Angestellte lediglich über einen Touchscreen interagieren können. Damit der technische Zugang für alle Nutzer:innen gleichermaßen sichergestellt wird, sind Designüberlegungen für Barrierefreiheit nötig. Klare visuelle und auditive Hinweise können helfen, das Vorhaben und die Handlungen des Roboters zu verstehen. Bei Bodyscans, die eigenständig von mobilen Assistenten durchgeführt werden, muss beispielsweise durch Licht signalisiert werden, ob gerade gescannt oder gewartet wird. Der Übergang zu anderen Körperteilen sollte ebenfalls durch Bewegungen und eindeutiger Körpersprache des Roboters kommuniziert werden.

Das Design muss zusätzlich intuitive Steuerelemente und informative Anleitungen berücksichtigen, um die Lernkurve zu erhöhen und die Benutzerkompetenz zu beschleunigen. Die Softwareentwicklung muss also so umgesetzt sein, dass Mitarbeitende und Patient:innen keine Angst davor haben, etwas falsch zu machen und etwaige Fehlermeldungen hervorzurufen. Gut gestaltete Feedbackmechanismen helfen nicht nur dabei, den (technischen) Zustand des Roboters nachzuvollziehen, sondern auch Probleme zu diagnostizieren, wie etwa ein Feststecken, wie man es auch von Staubsaug- oder Rasenmährobotern kennt. Eine eindeutige Fehlermeldung mit Lösungshinweisen hilft außerdem, die Situation zu lösen und das Risiko von Unfällen oder Missverständnissen zu verringern. Das Personal muss den autonomen Helfer nicht bis in seine kleinsten technischen Feinheiten verstehen, es muss ihm nur sagen, was von ihm gefordert wird. Deshalb ist das Interface so wichtig. Eine gute und nutzerfreundliche Konzeption macht es einfach, den Roboter richtig zu beauftragen.

Roboter als klinische Helfer werden das Berufsfeld verändern

Robotik wird das Gesundheitswesen in Zukunft stark beeinflussen und zu einer wesentlichen Entlastung und Bereicherung beitragen. Damit die autonomen Begleiter allerdings zu einer wertvollen Unterstützung werden, bedarf es auf UX-Seite viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen. So müssen anspruchsvolles technisches Design und gleichzeitig das höchste Maß an Usability sichergestellt werden, damit die klinischen Helfer für das gesamte Personal nutzbar sind. Der emotionale Umgang und das Abfangen von Ängsten und Verunsicherung aufseiten der Patient:innen und Angehörigen ist hierbei genauso wichtig und muss bei der Programmierung und beim Design berücksichtigt werden. Nur wenn UX als Fundament und wichtigste Dimension für Anwendungsfälle am Menschen verstanden wird, können Roboter in Zukunft den Ärzt:innen und Pflegekräften wieder mehr Zeit für Patient:innen zurückgeben. So kann die Begegnung dieser zwei Welten schlussendlich zu einem menschlicheren Umgang in der Medizin führen.

Über Dennis Lenard

Dennis Lenard ist Gründer sowie Geschäftsführer von Creative Navy, einer der ersten UX-Design-Agenturen weltweit, die auf Basis wissenschaftlicher Daten arbeiten. Neben den Kognitionswissenschaften studierte Lenard auch Europäisches Recht, visuelle Kommunikation und Wirtschaft. Zusammen mit seinem Team aus 15 Expert:innen arbeitete der Produktarchitekt unter anderem für namenhafte Kund:innen wie Unicef, UNO, eToro, PwC, Miele, Ford oder General Motors. Zudem fördert er in seiner Position als Dozent am renommierten King‘s College in London den internationalen Nachwuchs.

Über Creative Navy

Creative Navy steht für evidenzbasiertes UX-Design. Die Agentur vertritt die Haltung, dass der Branche eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung obliegt – insbesondere, wenn es um Anwendungen der kritischen Infrastruktur geht. Das 15-köpfige Experten-Team um Gründer Dennis Lenard sieht in ihrer Design-Arbeit somit viel mehr als nur Ästhetik. Der innovative Ansatz der UX- Agentur besteht darin, jedes Projekt mit einem individuellen wissenschaftlichen Forschungsprozess zu beginnen, in dem die jeweiligen Nutzer:innen sowie deren Verhalten sorgfältig analysiert werden. Die Daten zeichnen ein exaktes Bild der optimalen Benutzeroberfläche und Anwendbarkeit und lassen dabei keinen Raum für Kompromisse. Die UX- Agentur Creative Navy wurde 2010 gegründet und hat ihren Unternehmenssitz in Berlin.

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